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Im Rahmen des Jubiläums "725 Jahre Lützschena" lud die Bibliothek am 6. Juni zu einer ganz besonderen Veranstaltung ein. Autor und Publizist Wilhelm von Sternburg las im Schloss Lützschena aus seinem neuesten Buch "Als Metternich die Zeit anhalten wollte".
Es war nach den Lesungen von 1995 zu Lion Feuchtwanger und 1999 zu Remarque schon die dritte Lesung. So war es kein Wunder, dass auch diesmal die Besucher, unter diesen sogar Prinz Alexander von Sachsen, in Scharen herbeiströmten. Nicht nur in der Eingangshalle des Schlosses, sondern auch in den angrenzenden Räumen sowie im Treppenaufgang saßen die Menschen dichtgedrängt.
Der Bruder Wolf-Dietrich Speck von Sternburg begrüßte die Gäste im Stammschloss der Familie, das in der Zeit entstand, über die Wilhelm von Sternburg in seinem Buch berichtet.
Der Begrüßung schloss sich Frau Werther an, engagierte Bibliothekarin und Organisatorin dieser Veranstaltung. Sie erzählte, dass Wilhelm von Sternburg auf sein Honorar verzichtet und die Eintrittsgelder als Spende der Bibliothek Lützschena für den Ankauf neuer Bücher zugute kommen - ein kleiner Segen für die Bibliothek.
Dann begann die mit Spannung erwartete Lesung. Wilhelm von Sternburg las das Kapitel: "Weimar, 22. März 1832 - Soeben ist Goethe gestorben!". Ausgehend vom Tode Goethes nahm er uns Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Große Namen aus Literatur, Theater, Malerei, Musik, Philosophie und Architektur reihten sich aneinander und ließen die Leistungen jener Zeit lebendig werden.
Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch das frische Akkordeonspiel von zwei Schülern und Preisträgern der Musikschule "Ottmar Gerster" , Isabel Rösner und Rashid Röber, die Stücke von Frescobaldi, Kretzscher und Miller spielten.
Zuletzt stellten sich die jetzigen jungen Schlossherren, Ferdinand von Truchseß und Hubertus von Erffa, vor. Herr von Truchseß erzählte von den Mühen, ein altes Schloss wieder nutz- und bewohnbar zu machen und lud zum Schluss alle Besucher herzlich zu einem Glas Wein in den alten Schlosspark ein. Und so spazierten die Gäste an diesem lauen Frühsommerabend unter den alten Bäumen durch den Schlossgarten und ließen den schönen Abend ausklingen.
Dabei wurde eines klar: Das Schloss Lützschena mit seinen alten und neuen Schlossherren ist auf dem besten Wege, ein kulturelles Zentrum nicht nur Lützschenas, sondern auch der Stadt Leipzig zu werden.
Übrigens, wenn Sie die Lesung verpasst haben, können Sie das Buch in der Bibliothek Lützschena ausleihen. Und vielleicht entdecken Sie dann auch eines der neuen, mit dem Spendengeld gekauften Bücher, in dem der Eintrag steht "Buchpatenschaft von Wilhelm von Sternburg".
R. Piasek-Lenz
Christa Werther, Wilhelm von Sternburg, Prinz Alexander von Sachsen mit Sohn, Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg |