zurück | Auenkurier Hauptseite | Inhalt dieser Ausgabe

Anspruchsvolle Projekte der Grundschule Stahmeln im neuen Schuljahr

Anregungen aus den Pisa-Studien

Das neue Schuljahr begann für die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule Stahmeln mit einem Kraftakt. Für 31 Schulanfänger galt es Lernplätze und Lehrmaterialien bereitzustellen. Die Schulbehörde genehmigte zwar keine zwei Klassen, allerdings einen zweiten Lehrerin. An bestimmten Tagen kann dadurch in drei kleinen Räumen, die extra dafür hergerichtet wurden, Gruppenunterricht erteilt werden. Er bietet sich an, nachdem die Schule mit zwölf Computern ausgestattet ist, an denen mit modernen Methoden unterrichtet werden kann. Schon die Erstklässler lernen mit dem Computer selbständig umzugehen und mit seiner Hilfe spielend in die Tücken der Mathematik und der Grammatik und Orthographie der deutschen Sprache einzudringen. Die Pädagoginnen und Pädagogen und der Hausmeister haben mit ihrer vorbildlichen Arbeit den ABC-Schützen einen erfolgreichen Start ins Schulleben ermöglicht.

Die Aufnahme der Schulneulinge gestaltete sich auch in diesem Jahr zu einem festlichen und freudigen Ereignis. Die Feier am 3. August fand im "Casino" des TÜV Sachsen statt. Der Chef der Zweigstelle Leipzig, Herr Konrad, hatte das dankenswerterweise ermöglicht und dafür auch die Finanzen übernommen. Ein herzliches Dankeschön haben auch die Mitarbeiter des Bauhofes Stahmeln verdient, die mit Transportarbeiten die Feierstunde vorbereiten halfen. Kaum war sie vorüber, fuhren zwei Kremser vom Fuhrbetrieb Beyer vor, und los ging die Fahrt mit den Schulanfängern, Lehrerinnen und Hortnerinnen zur Schule in Stahmeln. Dort gab es die ersten Unterweisungen, mit dem Klassenraum wurde Bekanntschaft geschlossen und jeder bekam seinen Platz zugewiesen. Ungeduldig warteten indessen Eltern und Großeltern, Freunde und Bekannte mit der Zuckertüte. Ihre Übergabe war der begeisternde Höhepunkt der Einschulungsfeierlichkeiten. Am darauf folgenden Montag dann reihten sich auch die Jüngsten in den Schulalltag ein, der für die anderen Klassen schon am Donnerstag zuvor begonnen hatte.

Leitlinien für das neuen Schuljahr entnahmen die Lehrerinnen und Lehrer unter Leitung von Frau Hottas aus den Pisa-Studien, die bekanntlich auf erhebliche Defizite in den Lernergebnissen an deutschen Schulen, besonders im Lesen, in der Mathematik und in den naturwissenschaftlichen Grundlagen aufmerksam machen. Die daraus gezogenen Lehren beginnen im Kindergarten, damit die Kinder schon zum Schulbeginn beste Voraussetzungen für ein effektives Lernen mitbringen. Die Lehrerin, Frau Schreiner, besucht daher die beiden Kindertagesstätten in Lützschena und Stahmeln und unterstützt die Kindergärtnerinnen, mit denen sie gut zusammenarbeitet, bei den gemeinsamen altersgemäßen Übungen. Die Kleinsten lernen im Satz zu sprechen und zusammenhängend zu erzählen, sie werden befähigt, Mengen zu erfassen und Links und Rechts zu unterscheiden. Sie trainieren das Zuhören und die Anweisungen der Lehrer zu befolgen. Nur so kann der Lehrstoff erfasst und auch verarbeitet werden.

In allen Klassen bemühen sich die Lehrer darum, die Schülerinnen und Schüler zum Lesen anzuregen und bei ihnen notwendige Lesefertigkeiten zu entwickeln. Dazu kommt auch Hilfe von außen. Von der hiesigen Bibliothekarin, Frau Werther, beispielsweise, die Gutscheine zur Verfügung stellte, mit denen ein halbes Jahr lang in der Bibliothek eine kostenlose Ausleihe von Büchern möglich ist. Sie hilft auch Schriftsteller für Lesungen zu gewinnen. Die Schule unternimmt große Anstrengungen, recht bald die eigene Schülerbücherei zu eröffnen. Im Obergeschoss wird sie ihren Platz haben, die Räume werden gegenwärtig vorbereitet und auch mit kleinen Leseecken ausgestattet. Wie sagt doch eine alte Weisheit: Wer nicht lesen kann, vermag das Leben nicht zu meistern. In der Mathematik gilt es mathematische Probleme in Sachaufgaben zu erkennen und effektiver zu lösen. Aber auch dazu wiederum muss jede Schülerin und jeder Schüler gut lesen können. Sonst wird die gestellte Aufgabe und das Gesamtproblem nicht erfasst und der richtige Ansatz und Lösungsweg bleiben aus.

Auch in diesem Schuljahr gibt es wieder Höhepunkte. Im November bereits. Da startet die Projektwoche zum Thema "Spielen". Lernspiele zur Bereicherung des Unterrichts werden hergestellt, was auch einen erzieherischen Effekt hat. Was die Schülerin oder der Schüler selbst anfertigen, mit dem gehe sie auch sorgfältig um. In dieser Woche werden aber auch Spiele auf dem Schulhof durchgeführt, fern aller Gewaltbereitschaft, die leider oft zu beobachten ist, ohne Boxen und Treten, aus zweifelhaften Fernsehsendungen abgeguckt. Vielmehr soll versucht werden, alte Spiele wieder aufleben zu lassen. Wer kennt beispielsweise noch die Spiele "Meister, kann ich Arbeit kriegen...?" oder "Der Plumpsack geht um...?" Den Abschluss der Projektwoche bildet ein Spieltag, zu dem auch die Eltern eingeladen werden. Im Juni 2003 unternehmen alle Schüler und Lehrer wieder ihre traditionelle Exkursion. Diesmal in das Feriendorf "Hoher Hain" in Limbach-Oberfrohna. Das ist mitten in der Natur gelegen. Der Tharandter Wald mit seinen 2000 verschiedenen Gehölzarten, der geschützte Naturraum Limbacher Teichgebiet, ein Tierpark, der 280 Tiere in 75 Arten beherbergt und das Jagdschloss Grillenburg bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, eine lehr- und erlebnisreiche Woche zu gestalten.

Im Schuljahresablauf gibt es, neben der Erfüllung der verbindlichen Lehrpläne, auch den Theatertag, an dem alle Klassen mit Aufführungen beteiligt sind, den Schulfasching, den Martinstag, der gemeinsam mit der Kirchgemeinde begangen wird und das Sportfest. Vier Arbeitsgemeinschaften werden angeboten, Sport, Chor und Flöte. In der am stärksten frequentierte AG wird der Umgang mit dem Computer geübt. Dafür haben sich vierzig Schülerinnen und Schüler gemeldet, selbst etliche aus der 1. Klasse.

Nach wie vor wird die Schule von ernsten materiellen Sorgen geplagt. Der Bau des zweiten Rettungsweges muss aus finanziellen Gründen abermals auf später verschoben werden. Zurückgestellt wird von der Stadt auch die Trockenlegung des Schulgebäudes. In die Turnhalle regnet es seit Jahren herein, dem SV Sternburg fehlt das Geld für die Neueindeckung des Daches, schon wird der Fußboden in Mitleidenschaft gezogen, auch die Sanitäranlagen befinden sich in einem bejammernswerten Zustand. Doch genug der berechtigten Klagen. Eigentlich ist das Schulgebäude insgesamt in einem guten Zustand, es bietet beste Voraussetzungen für ausgezeichnete Lernerfolge auch im Schuljahr 2002/2003.

Gottfried Kormann




Die Abschlusszeitung der Klasse 4

Die diesjährigen Abgänger der Stahmelner Grundschule erhielten zum Abschlussfest in der Auwaldstation eine Abschlusszeitung. Inhalte waren die Höhepunkte der 4 Grundschuljahre 1998 bis 2002.

Frau Schreiner, die Klassenleiterin, trug Bildmaterial zusammen. Vom Schulanfang, über die jährlichen Schullandheimaufenthalte, von erlebnisreichen Projekttagen bis hin zur Aufführung des Martinsspiels in Klasse 4 erinnern die Bilder. Sogar der Sportunterricht, der Werkunterricht und die Milchpausen in Klasse 1 wurden festgehalten. Nach vier Jahren Schulzeit freuten sich nicht nur die Eltern darüber, sondern schmunzelten auch die Schüler, die die Seiten selbst gestalteten. Jedes Kind fand auch seine persönliche Zukunftsvision von seiner späteren Familie, entstanden im Heimatkunde- und Sachunterricht der Klasse 3, wieder. Unter der Rubrik "Wir über uns" dichteten die Schüler kleine Zwei- und Vierzeiler über ihre Klassenkameraden. Es entstanden viele lustige Sachen, die gar nicht alle Platz finden konnten, so z.B. "Es gibt keine Brände mehr, denn Phil ist bei der Feuerwehr".

Ohne die Unterstützung der Eltern beim Druck der 24-seitigen Zeitung für jedes Kind, für die Klassenleiterin und für Frau Hottas, die Schulleiterin der Stahmelner Grundschule, wäre die Ausgabe der 26 Abschlusszeitungen nicht möglich gewesen.

Steffi Schreiner
Ehem. Klassenleiterin




zurück | Auenkurier Hauptseite | Inhalt dieser Ausgabe

© 2002 Lützschena-Stahmeln