Lützschena im Wandel der Welt - Ein Ehrenbuch der Brauerei Sternburg

Auszüge aus der Jubiläumsschrift "50 Jahre Betriebsführung" vom 22. Mai 1940 mit 658 Seiten von Paul Daehne als Privatdruck im Auftrage von Senator Oswald Winde, Betriebsführer der Brauerei Sternburg zu Lützschena bei Leipzig. Die Auszüge aus der Festschrift sind ausschließlich aus dem Buch entnommen und stellen keine Chronik dar. Eine Chronik bleibt dem Heimatverein Lützschena vorbehalten.

Herr Brauereidirektor Oswald Winde Lützschena wurde 1934 als Senator des deutschen Brauereigewerbes in den Ehrenrat des Deutschen Brauerbundes berufen.

Das alte Wappen von Lützschena.
Die Geschichte des Ortes ist untrennbar mit der Familie Speck von Sternburg, der Sternburgbrauerei und der Nähe zu Leipzig verbunden.
Alt-Lützschena liegt an der Weißen Elster zwischen Stahmeln und Quasnitz/Hänichen (heute nach Lützschena eingemeindet).
Oberhalb des bebauten Ortskerns führt die Landstraße nach Merseburg und Halle.

Älteste Darstellung Lützschena auf einer bildhaften Landkarte von 1598.

In der Festschrift wird die Urgeschichte des Gebietes von den Neandertalern über die Besiedlung durch Germanen und Sorben erzählt. Weiterhin findet eine Abhandlung der verschiedenen Kriege (u.a. Bauernkrieg/Völkerschlacht) im Gebiet statt und es werden die verschiedenen Adelsgeschlechter bis zu Luther beleuchtet, die eine Beziehung zu Leipzig und Merseburg über Lützschena hatten.
Diese Ausführungen sind nicht Bestandteil dieser Auszüge, da sie den Rahmen sprengen würden. Bei Interesse können diese Erzählungen gesondert ausgeführt werden. Weiterhin werden auch die Reisen des Adels nach Russland, China und Afrika nicht behandelt.

Die Anfänge von Lützschena ruhen in tiefer Dämmerung. Schriftliche Aufzeichnungen fehlen; der Chronist Otto Moser erwähnt, dass die erste urkundliche Nachricht über Lützschena erst von 1278 stamme. Aber zweifellos liege die Gründung des befestigten Weilers am Waldessaum um viele Jahrhunderte entfernter zurück.
Dem Dunkel der Frühzeit entsteigt ein Schattenzug hoher Germanengestalten. Zur Völkerfamilie der Sueven, zum Stamme der Hermunduren gehören sie, diese bärenstarken Siedler, die in dem Gebiete zwischen den Pleißelande und der Saale ihre Höfe neben den vielfach verästelten Gewässern bauten. Sie pflegten den Ackerbau und widmeten der Viehhaltung allen Fleiß. An den Giebeln der aus Rutengepflecht errichteten und mit Lehm beworfenen Wohnsitze, der schilfgedeckten Ställe und Scheunen sollten gebleichte Roßschädel den Angriff böser Geister abwehren. Vieleicht haben die Hermunduren bereits die Urform des Lützschenaer Herrenhofes geschaffen, eine umwallte Wasserburg, ein Bollwerk. Sie waren fleißige Rosserummler und hatten Stutenweiden auf den Wiesenteppichen der heutigen Orte Gohlis, Wahren und wohl auch in der Mattenlandschaft von Lützschena. Es wimmelte von Gäulen. Wenn alles marschierte, so konnten auch die biederen Hermunduren hierzulande nicht seßhaft bleiben. Auch in Ihnen erwachte der Wandertrieb und führte sie gegen Westen davon. Dort waren vorausgeschickte Kundschafter auf reiche Jagdgründe und die mächtigen Wälder an der Unstrut gestoßen. Die Familien verschmolzen später mit den Thüringern.
Niemals erlosch die Erinnerung an die trinkfreudigen germanischen Recken. Ja, als tausend Jahre später Herbergen und Schänken aufkamen, da empfingen manche, und wahrlich nicht die geringsten, die Inschrift "Zum wilden Mann". Auch der alte Lützschenaer Erbkretscham trug diesen volkspoetischen Namen, der auf tiefverwurzelte Sagen zurückgeht.
Nach den Hermunduren nahmen slawische Sorben den Platz zwischen Saale und Pleiße ein. Wo die Sorben Fuß faßten, da entstanden Rundlingsdörfer, dabei Uichtertz bei Weißenfels. Vor allem gaben sie dem Weiler Lützschena seinen melodischen Namen. In solchen Sinne hat sich auch Baron Maximilian Speck von Sternburg in seinen Schriften ausgesprochen: "Die Sorben waren Ackerbauern, deren Priester zugleich Lehrer der Landwirtschaft gewesen sind. Hier im Walde wurde den heidnischen Göttern Ehrfurcht und Dank gezollt. 'Lute' bedeutete im Wendischen soviel als Lage und 'schene' soviel als schön. Lützschena dürfte demnach seinen Namen der schönen Lage verdanken."
Diese Deutung versuchen indessen andere Stimmen zu widerlegen. Sie sprechen den Sorben den Natursinn für 'schöne Lage' ab und meinen, die nüchtern empfindenden Siedler hätten mit Lützschena nichts anderes als einen "Ort am Moraste" kennzeichnen wollen. Daß im Umkreis Lützschenas Opferdämpfe von Kultstätten aufstiegen, ist nicht zu bezweifeln. Namentlich bei den großen herbstlichen Dankesfesten ging es hoch her. In Wahren auf dem Kirchhügel ward, wie auf anderen hohen Punkten feierlicher Götzendienst gehalten. Wahren ist "ein Ort, wo gesotten wird", Quasnitz ein solcher, "wo man schmaust". Im ganzen Gau Schkeuditz, in allen Elsterdörfern und insbesondere in Lützschena grünten herrliche Linden, Lieblingsbäume des Volkes.
Karl dem Großen (Anm.: ca. um 770) ist die erste Festsetzung von Grenzmarken wider die mit Waffengewalt zurückgedrängten Sorben zu verdanken. Germanen kehrten in ihre einst verlorenen Elstergefilde, in die Wälder und Fluren der ausgewanderten Vorväter zurück. Freiroda bei Lützschena gehörte zu jenen Orten, wo Axt und Spaten neue Äcker schufen. Es bedurfte vieler List, die fremdartigen Stoffe der Christenlehre den unter Geistesdressur klagenden deutschen Stämmen annehmbar zu machen. Man hüllte den neuen Glauben in heidnische Gewänder.
Auch in unserer Heimat wogten Kämpfe hin und her, floß Germanen- und Sorbenblut auf dampfender Wallstatt. Immer stärker ward der Wandel in der Bevölkerung der Aue zugunsten des erstarkenden Deutschtums.

Darstellung der Waldverteilung um das Jahr 1000.

Die grauen Flächen bedeuten die Waldverteilung, wie sie von den mächtigen Urwäldern übrig geblieben war.
Das Kreuz an der Elster bezeichnet die Lage Lützschenas neben einem großen Walde. Etwas rechts davon am Knie der Elster: Lage Leipzigs.
Die schwarzen Flecke südlich davon: Ratsholz und Harth.
Die Gerberbrücke im Anschluß an die von Wasserläufen begleitete Gerberstraße eröffnete die Landstraße nach den Elsterdörfern, also auch nach Lützschena. Dort hinaus kutschierte gar manchesmal der junge Patrizier Theodor Apel, Sproß einer Familie, deren Vorfahren als Gold- und Silbermanufaktierer aus Quedlinburg nach Leipzig übergesiedelt war. Als Gast begleitete ihn Richard Wagner. Das Ziel war das Apelsche Herrenhaus Ermlitz, ein berühmter Musenhof in der Elsteraue. Es liegt nahe, daß die jungen, oft auf Allotria gestimmten Leute in der vom Baron Alexander Speck von Sternburg neuerrichteten Lützschenaer Gasthofschänke an der Landstraße Rast hielten, um das nach bayrischer Manier gesottene Bräu zu probieren.


Die alte Hainkirche in Lützschenaer Ortsteil Hänichen, dessen Name von "Hain" abgeleitet ist. Hier befand sich einst ein heidnischer Götterhain. Der Volksglaube sagt, dass die Kirche einst Kapelle einer Burg gewesen sei. Die Kapelle wurde dann Mutterkirche für Lützschena.

Dem Schutz der Lützschenaer Flure war dem Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin anvertraut. Vom Stammvater Konrad bis Herzog Georg dem Bärtigen, dem unbeirrbaren Widersacher der Reformation, waren die Wettiner für diesen geistigen Bezirk Lehnsträger des Krummstabes (Anm.: Bischof). Markgraf Konrad nahm in Leipzig flandrische Kolonisten auf, die zum Teil als Handelsleute die Geschäfte belebten, zum anderen aber als Wasserbaumeister sich auf Anlage von Stauwehren und Dämmen verstanden. Sie wirkten somit auch auf die Verbesserung der Elsteraue ein. Albrecht der Stolze von Meißen pirschte als verkleideter Mönch durch die Elsteraue nach Leipzig. In der Kirche zu Hänichen befindet sich ein uraltes romanisches Fensterchen, durch das er nach seinen Verfolgern gespäht haben soll.


Die alte Mühle zu Lützschena, als sie noch im Betrieb war.

Der Wehrbalken an der Mühle trug folgende Inschrift:

Mein Freund steh still sieh mich nicht verächtlich an,
Denn kein Mensch, wer es sei, mich je entbehren kann;
Ich liefere Mehl zum Brot und mancherlei zur Speise,
Schaff' Öl zum Licht und diene so mancher Menschen Fleiße.
Der Kaiser, König und der Bauer braucht mich,
Dem Reichen und sogar dem Armen diene ich.
Ich schaffe manchen Nutz in einem jeden Land!
Drum wünsche Mühlen Heil, und Glück dem Müllerstand!

Erbaut von Johann Küttner im Jahre 1797.

Im Wirtschaftshofe der Lützschenaer Mühle mag wohl auch die allenthalben bei den Müllern übliche Schweinemast Nutzen gestiftet haben. Solchen nahrhaften Dingen steht die traute Mühlenromantik gegenüber mit ihren Wassergeistern und Nixen. Da ist die Rede von einem feuchtlieblichen Wasserfreulein, das sich in undinenhafter Liebessehnsucht zum dörflichen Tanze im Erbkretscham "Zum wilden Mann" einfand, aber beim Morgengrauen über der heißen Inbrunst eines Verehrers die rechte Stunde zur Heimkehr in die Elster versäumt hatte. Sie ward in einen Erlenbusch verwandelt, unter dem eine Quelle hervorrieselte.

Der Tanz im Lützschenaer Gasthof übte von alters her eine zauberhafte Anziehung auf die Jugend aus. Besonders den Studenten und ihre Liebchen lächelte hier das Leben in Rosenrot.

Seit den Tagen, als das Uechteritzer Wappen mit den gekreuzten Schlüsseln über den Tore der Lützschenaer Wasserburg prangte, rastete mancherlei Kriegsvolk, manche Frachtkarawane samt berittenen Geleitknechten neben der alten Dorfschmiede (1717 abgebrannt, Flammen schlugen auf das Pfarrhaus über) im Gasthof "Zum wilden Mann". Reisende, die aus Richtung von Halle kamen, waren erfreut, den Elsterberg bei Hänichen hinter sich zu haben, die anderen stärkten sich für die bevorstehende Steigung.

Der alte Lützschenaer Gasthof "Zum wilden Mann" Hofseite mit Backofen an der vielfach gekrümmten Heer- und Handelsstraße in der Elsterniederung an der Hohlen Gasse. Nach Eröffnung der neuen hochwasserfreien Landstraße (Anm.: heute Hallesche Straße) wurde der wilde Mann 1826 durch den neuen Gasthof (Anm.: an der östlichen Ecke Hallesche Straße/Radefelder Weg) ersetzt.
Schon im alten "Zum wilden Mann", als der Ort noch stiftmerseburgisch war, befand sich im Obergeschoß ein Tanzsaal. Besitzer des alten Erbkretscham- und Schänkenguts war Christian Gotthelf Bleßnitz und war zugleich Ratsziegelscheunenpächter zu Leipzig. Speck von Sternburg kaufte 1823 den alten Gasthof für 5000 Taler von Herrn Bleßnitz ab und ließ den neuen Gasthof bauen. (Anm: Die Figur "Der wilde Mann" steht am Brunnen vor dem Geburtshaus von Schiller in Marbach am Neckar)

Neuer Gasthof von 1826
(Eröffnung Frühjahr 1826, Abriss 2007)

Die dreitätige Ortskirmes stets die letzte im Kreise ringsum, erfreute sich unermeßlichen Zuspruchs, und der Humor eines munteren Wirtes namens Ernst Held, der sogar schwungvolle poetische Einladungen im Leipziger Tagesblatt erließ, erhöhte in der Biedermeierzeit des schwarmseligen Kanapeeliedes die Stimmung. Das geschah schon wenige Jahre nach Richard Wagners Lützschenaer Einkehr bei der Fahrt nach Ermlitz.

Wer waren wohl die Herren, die über die Brücken und durch das Tor der wehrhaften Wasserburg Lützschena ritten? Es sind Ritter in Küraß oder schärpenumflochtenen Lederwams aus dem 14. und 15. Jahrhundert. In alten Schweineschwarten sind ihre Namen eingetragen: Albertus, Dietrich und Busso Rabil. Sie sind Vorfahren des Herrn Kerstan von Schidingen, der Stolz sein Wappen an die Pforte heftete. Nun aber dürfen wir im Geiste einem Edelmann aus dem Geschlechte der Uechteritze die Rechte schütteln, der das Rittergut Lützschena kaufte und seine weißblaue Fahne mit dem Bilde zweier gekreuzter Schlüssel aufpflanzte. Gekreuzte Schlüssel sind meist Abzeichen der Kirchengewalt, hier aber hat man es mit Stadtschlüsseln zu tun. Sie beziehen sich auf Heldenstücklein der Uechteritzer als Verteidiger der lausitzischen "Sechsstädte". Die Familie von Uechteritz hat rund vierhundert Jahre auf Lützschena ihren Sitz gehabt. Das Stammhaus der Uechteritzer sei ein Edelhof aus dem Anfang des 14. Jahunderts im Kirchdorfe Uechteritz bei Weißenfels an der Saale, der zu der Herrschaft Goseck gehöre. Von hier aus habe sich der edle Stamm verzweigt. Wie und wann hat der Stamm Uechteritz in Lützschena Wurzeln geschlagen? Wilhelm, ein Sohn Otto Num war um 1405 der Käufer von Lützschena, der es aus Schidingschen Besitz übernahm. Nach ihnen tritt ein Gerhardt von Uechteritz 1468 als Herr von Lützschena auf. Götz von Uechteritz war der erste Protestant in seiner Familie; er hatte 1539 die Einführung der Reformation in Leipzig erlebt. Sein Söhnlein Andreas ließ er im Geiste und nach der Vorschrift Luthers taufen. Da damals noch ein katholischer Pfarrer in Lützschena amtierte, fand sich der Leipziger Superintendent Dr. Johannes Pfeffinger bereit, das Knäblein zu taufen.


Im Schmalkaldischen Krieg 1547 gab Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige genannt Hanfried die Belagerung Leipzigs auf und am 23. Februar zerstören seine Kriegsknechte Lützschena, ebenso wie Wahren, Gohlis und Schönau. Eine kostbare Armbrust aus dem Besitze des später gefangenen Kurfürsten Hanfried erwarb Jahrhunderte später Baron Alexander von Sternburg auf Lützschena, um sie den königlichen Sammlungen in Dresden zu widmen.
In Lützschena regte sich nach dem großen Kriege (Schlacht bei Lützen) junges Leben und bald graste "schwerwandelndes Rindvieh" auf fetten Weiden. Der Rittergutsherr Wolff Rudolph von Uechteritz, der das Amt eines Direktors der Erbländischen Ritterschaft versah, erfreute sich des kurfürstlichen Vertrauens. Die Einträge in den Registern bekunden, daß 1661 Wolf Bernhard, Heinrich und Wolf Rudolf von Uechteritz den Lützschenaer Lehnbrief besaßen. Der Sohn des 1694 verblichenen Wolf Bernhard, nämlich Wolf Rudolf, vermählte sich 1701 mit Fräulein von der Schulenburg und verpachtete das Rittergut samt Brauhaus an Elias Heidenreich aus Weißenfels für jährlich 1000 Reichstaler. Der Pächter wünschte 1704 den Vertrag nicht fortzusetzen.
Nun begann ein trübes Kapitel der Geschichte des Rittergutes; ein Bruderstreit im Hause Uechteritz. Josef Jedidja, der zugleich im Auftrage des durch Dienstpflichten abgehaltenen Offiziers und des Jüngsten über Hof, Brauhaus, Felder und Wälder verfügte, trieb allenthalben Raubbau. Die alten heiligen "unsterblichen Eichen", aber auch junge kräftige Stämme ließ der ewig Geldbedürftige planlos niederschlagen, so daß ihm 1744 die Stiftsadministration zu Merseburg in den Arm fiel, um den Wildbestand in den benachbarten kurfürstlichen Forsten zu schützen. 1793 meldete der Beamte des Lützschenaer Patrimonialgerichts, Gottfried Solbrig, der kurfürstlichen Regierung das Ableben des sanftmütgen Leberechts von Uechteritz. Erben seien laut Testament des Verstorbenen die Witwe Wilhelmine Eleonora, geb. von Hendrich, sowie Tochter Maximiliane Ernestine Sophie von Klengel, geb. Uechteritz. Die enttäuschten übrigen Anverwandten wollten sich mit 4000 Talern nicht abfinden lassen und wandten ein, daß Lützschena ein Mann-Lehen sei und keiner Frau zufallen dürfe. Aber der Landherr, Friedrich August der Gerechte, entschied zugunsten der Erbinnen. Am 23. Juli 1804 ließ Frau von Klengel mit nachfolgender kurfürstlicher Genehmigung das Eigentumsrecht an dem altschriftsässigen Ritter- und Mannlehngut Lützschena auf ihren Ehemann, Rittmeister Hans Moritz Alexander von Klengel überschreiben! Der höchst feudale Herr von Klengel war ewig geldbedürftig. Er ließ sich u.a. von dem Lützschenaer Müller Joh. Gottfried Küttner anno 1815 für den ständigen Erbzins mit einer Kapitalszahlung von 2300 Talern abfinden. Ein Jahr später ging der leichtlebige Kavalier zu seinen Ahnen ein. Maximiliane Ernestine Sophie von Klengel, die Witwe des Rittmeisters, war immerhin wirtschaftlich tüchtig. Sie überzeugte den Leipziger Rat von der Güte der Lützschenaer Biere, mit denen nunmehr der städtische Burgkeller beliefert wurde. Dem begüterten Leipziger Bürger Maximilian Speck, von dem es heißt, daß er bisher schon den Hopfenbedarf des Lützschenaer Brauhauses deckte, bereitete es keine Schwierigkeiten, das Rittergut samt Brauhaus bei der gerichtlichen Versteigerung am 22. Januar 1822 zu erwerben. Arnold Striebeck, Specks Kassenwirt, zahlte die Hälfte der fälligen Summe von 101570 Talern sofort in bar aus und ließ rasch den Rest folgen. Der Gasthof "Zum wilden Mann" gelangte ebenfalls in Speckschen Besitz und wurde in einen Neubau an der Landstraße verlegt (s.o.).
Lützschena steht in enger Verbindung mit wichtigen Schlachten. Baron Maximilian Sternburg auf Lützschena hat sich später eifrig in die Kriegsgeschichte versenkt. "Zweimal" so schrieb er, "zweimal war unser Ort ein klassischer Punkt in den größten und heiligsten Kämpfen des deutschen Volkes, nämlich in jenem um die Glaubens- und Gewissensfreiheit (Dreißigjähriger Krieg) und zum anderen in jenem um die Nationalfreiheit und Ehre wieder die Universalmonarchie des Soldatenkaisers Napoleon". Er erinnerte an die mörderischen Oktobergefechte von 1813 mit folgenden Sätzen: "Die Anhöhen von Lützschena wurden abwechselnd mit russischen Heerhaufen vom Langeronschen und Sackenschen Corps sowie mit einer Congreveschen Batterie besetzt. Von Lützschena aus führten der greise "Marschall Vorwärts" Leberecht von Blücher und sein Generalquartiermeister Neidhard Gneisenau einen beispiellosen Angriff auf den Ziegelofen von Möckern aus. Von hier aus leiteten Blücher und Gneisenau auch die Niederlage Marmonts". Preußens politisches Ziel war, im Einverständnis mit Rußland das ganze Sachsenland dem eigenen Staatskörper einzuverleiben. Aber dieser Politik des Einsackens widersprachen auf dem Wiener Kongreß die übrigen Mächte mit aller Entschiedenheit. Immerhin verlor Sachsen drei Fünftel seines Bestandes, dabei die alten Kurlande und auch die Stiftsregierung Mersburg, der Lützschena seit Jahrhunderten unterstellt war. Ein Lied ging von Mund zu Mund; "Preußen hat uns Land gestohlen, wir werden es uns wiederholen".
Der Wirbel von kriegerischen Geschehnissen schädigte u.a. die vormale hochberühmte spanische Schafzucht und den Wollhandel. Hier nun setzte Specks kaufmännisches Ingenium ein: Wolle, daß war der große Handelsartikel, mit dem Vermögen zu verdienen waren! Für den geschäftlichen Erfolg Maximilian Speck wurde eine breite Grundlage geschaffen durch die Gründung einer eigenen Firma an Stelle des aufgelösten Handelshauses Beyer & Vomp.
Im Jahre 1815 erwarb Maximilian Speck das stattliche Hausgrundstück an der Ecke von Reichsstraße und Schumachergäßchen, das seitdem den Namen "Specks Hof" führt. Es hat diese Bezeichnug auch beibehalten, als 1909 an gleicher Stelle ein prächtiger Meßpalast dem Handelsverkehr übergeben wurde. Im Durchgang hat Maler Olberg ein Bildnis Specks angebracht.
Mit bestem Verständnis für die Forderungen des Wollmarktes und für die rechte Tierpflege ausgerüstet, widmete sich der Lützschenaer Rittergutsherr in Sonderheit der Zucht von Elektoralschafen. Er brachte diese Zucht zu europäischen Ruf. Bei seiner Russlandreise wurde ihm der Wladimir.Orden verliehen und er durfte sich nunmehr Ritter von Speck nennen. Zur Erinnerung an die Reise ließ Maximilian von Speck in seinem Parke das sogenannte "Russische Haus" nach einer aus Petersburg besorgten Bauzeichnung errichten und mit Efeu verkleiden.


Der Baron Sternburg kaufte das Kloster Sankt Veit in Bayern. Das "Sankt Veiter Klosterbier" fand allenthalben großes Lob, und es war ein wichtiger Entschluß des Gutsherren, den Braumeister nach Lützschena zu versetzen, damit er dort, im Sächsischen, den Biersud nach bayrischen Muster einführe.
Die Gemäldesammlung der Freiherrlichen Familie Speck von Sternburg im Schloß ist eine der ältesten und bedeutendsten Privatgalerien Deutschlands. Baron Speck folgte dem Vorbilde der früheren großen Leipziger Sammler: er gab einen bebilderten Katalog heraus, und zwar schrieb er den aufschlußgebenden Text selbst. Ein Exemplar sandte er 1827 an den greisen Goethe nach Weimar.
Der weitgereiste Baron Sternburg erwies sich bei der Anlage des Lützschenaer Parkes als Träger einer Begabung von stark persönlicher Eigenart. Sumpfige Auenhaine und wuchernde Wildnisse mussten erschlossen, Wehre und Weiher angelegt, Kanäle und Brücken erbaut, besonnene Ausblicke auf Matten in Wechselwirkung zu träumerischen Waldwinkeln gesetzt werden. Seine Beschreibung erwähnt alle bemerkenswerten Punkte und versteckten Reize; die im Baumgeäst sich verlierende Wendeltreppe, die Badeinsel, das Borkenhäuschen, das Madonnen-Sanktuarium, zu dem ein Berglöckchen ruft, und die in Schatten versunkenen idyllischen Plätze, wo Rehe grasen und Wildkaninchen vorüberhuschen, während der Flügelschlag der Fasanen und des Wassergeflügels aus den Gebüschen rauscht.
Als unter dem Regiment des Dritten deutschen Reiches rüstige menschliche Kräfte zum Spaten griffen, entstand eine höchst begrüßenswerte planvolle Regelung des Luppebettes (Anm.: 1934-1936). Damit ward das Werk gekrönt, das einst Baron Sternburg zum Vorteil von Dorf und Gelände mit Aufschüttung von Schutzdämmen begann. Die Luppenregelung ist ein Glied des neugeordneten Netzes der Leipziger Flüsse, das auch den Elsterdörfern zugute kommt, indem es die vormals unheilbringenden Hochfluten in einem breiten Becken auffängt.

Der Schloßpark von Lützschena

Der an geometrischen Hecken- und Beetformen gebundene altfranzösche Geschmack, der jene Patriziergärten beherrschte, wich der freien englischen Landschaftsrgärtnerei, die sich eng an die Natur lehnte. In Leipzig gab es von jeher auch besonders naturliebende Männer, und ihrer Gruppe ist Baron Sternburg ebenfalls zuzuzählen. Der weitgereiste Baron Sternburg erwies sich bei Anlage des Lützschenaer Parks als Träger einer Begabung von stark persönlicher Eigenart. Sumpfige Auenhaine und wuchernde Wildnisse mußten erschlossen, Wehre und Weiher angelegt, Kanäle und Brücken erbaut, besonnte Ausblicke auf Matten in Wechselwirkung zu träumerischen Waldwinkel gesetzt werden.
Es war immerdar das löbliche Bestreben des Baron Sternburg, einige Künstler mit Anfertigung von Steinzeichnungen zu beauftragen, die seiner Mitwelt die Schönheiten des Lützschenaer Parkes veranschaulichen und das Heimatgefühl stärken, aber auch folgenden Geschlechtern Aufschlüsse geben sollten. Die Lützschenaer Landschaften gehören nicht zu jenen verschnörkelten Gebilden, "die man am besten durch das Lorgnon betrachtet"; sie verbinden Natur und Kunst.
Die Anregungen zu den Figuren gab der Dresdner Hofbildhauer Balthasar Permoser (1651-1732). Mit Baron Sternburg und dem Feldmarschall Gneisenau hatte der Künstler eines gemeinsam; alle drei waren einst Hirtenjungen.



Oben: Blick über die Elster nach dem Gewächshaus.
Mitte: Naturtempel und links davon, der Ruhesitz in einem Baumwipfel.
Links unten: Pavillon, genannt Entenhaus.
Rechts unten: Der Ehrentempel, in dessen Kuppel die Namen großer Landwirte prangten.
Die Vorbilder zu obigen Lithographien lieferte der Panorama-Maler Friedrich Loos, Salzburg, der einige Zeit in Lützschena lebte.

Putten im Park

Dianateich mit Dianatempel

Nach dem Verlassen des Parks in Richtung Dorf, kam man an der Kirche vorbei:

Kirche zu Lützschena vor dem Umbau von 1855 durch den späteren Baurat Mothes.
Besonders auffallend ist die Gestalt des beschieferten Dachreiters, dessen westliche Hälfte durch Balken-Riegel belebt wird. Am Giebel des Chorbaus rechts ist über den gotischen Fenster das Altar-Schnitzwerk als ehemaliges Schaustück für Prozessionen sichtbar. Darüber eine Sonnenuhr. Der Anbau rechts enthält die Treppe zum Chor und dahinter die Sakristei. Der Flügelaltar ist neuerdings an die Lützschenaer Kirche zurück gelangt.


Die Leipziger Firma Maximilian Speck die 1818 eröffnete,wurde 1850 gelöscht. Das letzte Jahrzehnt seines Lebens widmete sich Maximilian dem Genuß beschaulicher Landaufenthalts.
Am 22. Dezember 1856 starb Maximilian Speck von Sternburg mit 80 Jahren durch einen Schlaganfall. Sein Nachfolger wurde einer von 3 Söhnen, Alexander Speck von Sternburg.

Wer die Entwicklung Lützschenas von einem kleinen Elsterdorfe in sumpfiger Niederung zu einem blühenden Gemeinwesen inmitten schöner landwirtschaftlicher Anlagen betrachten will, darf das Straßenwesen niemals außer acht lassen.

 

Der Omnibusbetrieb von der Gerberstraße nach Schkeuditz über Lützschena wurde auch noch lange nach Einführung der Eisenbahn benutzt.
Die elektrische Außenbahn (Straßenbahn) wurde erst Juni 1905 bis Lützschena und Oktober 1910 nach Schkeuditz in Betrieb genommen.

Weiterhin setzten die altertümlichen Mühlengeschirre von kräftigen Rossen gezogenen fässerbeladenen Lützschenaer Bierwagen die herkömmlichen Traditionen fort.

Am 18.August 1840 fand die Betriebseröffnung der Eisenbahnstrecke Magdeburg Leipzig statt. Der Pfiff der Lokomotive gellte nach Lützschena herüber, aber gehalten wurde vorläufig noch nicht. Immerhin wurde von Hugo von Bose in dessen dem Reichsverweser Erzherzog Johann gewidmeten Eisenbahn-Reisehandbuch für Europa von1854 der Abstecher nach Lützschena, von Leipzig oder Schkeuditz aus, dringend angeraten. "Der Ort" so heist es empfehlend, hat eines der schönsten und berühmtesten Rittergüter, und seit 1853 eine trefflich organisierte landwirtschaftliche Lehranstalt, an der auch ältere Landwirte ihre Kenntnisse und Erfahrungen bereichern. Lützschena mit hochfeiner Schäferei, Schweizer Rindviehrasse, großer bayrischer Bierbrauerei, ansehnlichem Hopfenbau, sowie die Institutsbibliothek samt Geräte- und Wollsammlung etc. bieten des Nützlichen so viel wie wenige Güter. Der Besuch dieses berühmten Ortes wird jedermann die erfreulichsten Genüsse darbieten.

Die Geschichte des Bieres in Lützschena

Es besteht kein Zweifel, daß Mesepotanien, das Land zwischen Euphrat und Tigris, als Urheimat des Brauwesens verehrt werden muss. Das im Pariser Louvre aufbewahrte "Monument bleu", das älteste beschriftete Kulturdenkmal der Menschheit, behandelte die Opfer an die Bierkönigin Ninharra. Wie mag wohl das babylonische Gaumenlabsal gemundet haben? Es wurde aus dem zu Broten verbackenen gerstenähnlichen Emmer ohne Zusatz von Hopfen bereitet. Auch nach dem Honigsud, mit dem sich die germanischen Helden in Walhall Räusche antranken, stehe uns der Sinn keineswegs, geschweige denn nach dem Eicherinden- oder Wurzelbräu mancher mittelalterlicher Mönche, die anstatt fein geschulter Zungen Ledersohlen im Munde hatten.
Es hat leider auch böse Sorten gegeben. Die Pariser Bierbrauer setzten dem Sud Kalmus, Pomeranzen und Buchsbaumspäne zu, da diese Stoffe "den Geschmack verbessern und das Wohlbefinden steigern". Für verschiedene Zwecke waren Extrakte im Gebrauch, und zwar einen bitteren Geschmack zu erzeugen: Enzian, Brombeeren, Salbei, Nelkenwurz, Birkenrinde und Klee, ferner ein Gemisch von grünen Eisenvitriol, Alaun und durstanregendem Salz. Würzigen Geschmack verbürgen angeblich: Zuckersud, Ingwer, Harz und spanischer Pfeffer. Aber auch Möhren, Runkelrüben, selbst Gurken wurden in dem Gebräu nicht verschmäht, während Mohnköpfe, Rosmarin, Stechäpfel und Fingerhut eine berauschende Wirkung herbeiführen sollten. Leider ist es nicht gelungen, den Zeitpunkt festzustellen, an dem man in unserer Gegend ein wohlgehopftes Bier zuerst herstellte.
Während des Sommers konnte nicht gebraut werden, da keine Kühleinrichtungen vorhanden waren. Daß es keine rechten Kühlkeller gab, war ein Mangel, den Baron von Sternburg in Lützschena abstellte, indem er nach bayrischem Muster, und zwar besonders nach dem Vorbilde der Klosterbrauerei in Sankt Veit, derartige tiefe Gewölbe einrichtete. Die Lützschenaer Brauerei verwendete feinsten Spalter Hopfen. Als noch niemand wusste, wozu Gerste gebraucht werden könne, hat Dioysius den Trank erdacht, der genannt wird: "Cerevisia vel Zythus", daher Bier. Er hat es denjenigen gelehrt, bei denen keine Weinberge sind, damit sie nicht, wie Gänse und Enten, Wasser trinken brauchen. Knaust gab 1575 zu Erfurt das gründliche Werk heraus: "Von der Göttlichen Gabe der hochteuren und wunderbaren Kunst, Bier zu brauen".

Die Brauerei Sternburg in Lützschena

Es ist nicht überliefert, wann das erste Bier in Lützschena gebraut wurde. Wilder Buschhopfen gedeiht noch heute in den Hecken der Elsteraue. Die Kulturhopfengärten wurden von Baron Maximilian Sternburg angelegt und wichen später anderen Pflanzungen. Die Vorbesitzer belieferten schon die nähere Umgebung und den Burgkeller Leipzig.
1834 ging Sternburg daran, das alte Lützschenaer Brauhaus neben dem Gutshofe zu schließen und neben dem neuen Gasthof an der neuen hochgelegenen Landstraße eine neue zeitgemäße Brauerei zu eröffnen, zu der ein Braumeister des Münchner Augustiner-Brauhauses die technischen Grundlagen lieferte. Einem tüchtigen Braumeister aus Sankt Veit wurde die neue Anlage anvertraut, deren nach bewährtem bayrischem Muster hergestelltes Erzeugnis, ein wohlbekömmliches untergäriges Qualitätsbier, in rasch steigendem Maße Freunde gewann.


Nach dem Tode des achtzigjährigen Barons 1856 übernahm sein Sohn Alexander das Majorat Lützschena und wandte sich auch der Brauerei zu, deren schwere Bierfrachten die Straßen belebten. James Alexander von Sternburg legte Gewicht auf gründliche Ausbildung im Braufach, bereitete sich in sächsischen Brauereien vor und bezog dann die Königlich Bayrische Brauerhochschule zu Weihenstephan bei Freising an der Isar. Er machte sich mit den bedeutendsten Brauhäusern in England und Nordamerika, ihren Einrichtungen, Arbeitsmethoden und Bräuchen vertraut.
Nach seiner Amerikareise gewann er Braumeister Oswald Winde als Mitarbeiter, der mit seinen Erfahrungen die Brauerei erweiterte und modernisierte. Vom Eiswerk, der Lichtanlage und Pumpanlage profitierte auch die Ortschaft. Die Bierbereitung zerfällt in drei Gruppen. Die erste betrifft das Malz, also das Weichen, Keimen und Darren der Gerste sowie das folgende Putzen und Sortieren der Körner. Zum eigentlichen Brauen im Sudhause, der zweiten Gruppe der Arbeiten werden die Schrotmühlen zum Zerkleinern des Malz, um anschließend eine möglichst innige Mischung mit Wasser zu gewährleisten. Dieses zu erhitzende Gemisch von Malzschrot und Wasser nennt man Maische. Oswald Winde ersann die Sechswalzen-Mühle (System Seck-Winde), die eine hohe Verarbeitungsmenge zuließ. Das Abläutern im Maischefilter trennt das Flüssige, die Würze, von den festen Teilen. Das sind die Treber, die für die Viehfütterung verwendet werden. Dann schlisst sich das Kochen der Würze mit Hopfen in den runden Pfannen im Sudhaus an. Nach erlangen der Geschmackseigenschaft wird die Würze gekühlt. Und damit geht es zur dritten Gruppe, zur Gärung mittels Hefe. In einer Bodenschwelle in Lützschena wurden Bierkeller geschaffen, in denen auch das Natureis Platz fand. Später dienten nach Umbau als Luftschutzräume bei Fliegeralarm.
Die Bierfässer wurden aus Eiche gefertigt, die aus der Umgebung kam.

In der Pichhalle wurden die Fässer mit Brauerpech ausgeschlagen. Das Brauerpech wurde aus verschiedenen Nadelbäumen gewonnen.
Zur Brauerei gehörte ein großer Fuhrpark mit 50 Automobilen und zahlreichen Pferdegeschirren mit über 120 Pferden.

Auslieferung war früh 7 Uhr. Für die Pausen und Veranstaltungen hatte die Brauerei auch einen großen Saal (Gefolgschaftsraum) und eine eigene Musikkapelle:

Am 26. April1892 von Baron James Alexander von Sternburg die erste Betriebsordnung wurde, damals als Arbeitsverordnung bezeichnet, herausgegeben und vom Gemeindevorstand W. Crell bestätigt. Diese Arbeitsverordnung behandelte Eintritt, Austritt und Arbeitsverhältnis, Arbeitszeit und Pausen, Einkommen, Allgemeines und Unfallversicherung. Sie sah damals schon einen Vertrautenrat vor. Er wurde Arbeitnehmer-Ausschuß genannt. Im Anschluß an diese Arbeitsverordnung wurden herausgeben: Anordnungen für Aufenthaltsräume, Wasch- und Baderäume, Umkleideräume, Trockenstube, Kofferraum, Fahrradständer usw.
Am 27. Juni 1901 wurde die Betriebskrankenkasse der Brauerei gegründet. Bei der Gründung hatte die Kasse 135 Mitglieder. Es wurde auch eine elektrische Betriebsküche mit Kühlraum geschaffen. Im Specks Hof an der Reichsgasse gab es ein Probierstübchen für Sternburg Bier.


Rechtschreibung entspricht dem Original von 1940 in altdeutscher Schrift
Mathias Bayer

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