Melodien aus Musicals, Oper und Operette – „Das Frauenzimmer verstimmt sich immer“

Melodien

So war das Programm für den 12. April 2019 im Kaminzimmer der
Auwaldstation Lützschena angesagt. So kam es dann auch. Die Zuhörer
im fast vollständig gefüllten Kaminzimmer erlebten zwei sehr
schöne Stunden der Musik. Die Sopranistin Birgit Wesolek, die Altistin
Constanze Hirsch und Professor Dietmar Nawroth am Klavier
sind alle Dozenten an der Hochschule für Musik Felix Mendelsohn
Bartholdy in Leipzig. Sie boten eine Musik, die allen gefiel. Das Thema war,
die Unergründlichkeit jeder Frau darzustellen. Männer seien
immer wieder verwundert über die enorme Variabilität jeder Frau.
Diese Wandelbarkeit der Frau haben Musiker in allen Zeiten versucht,
mit entsprechenden Texten, durch Musik zu reflektieren.
In der Barockzeit hat Valentin Rathgeber (1682-1750) versucht, die
Vielfältigkeit der Nasenform musikalisch hervorzuheben. Das setzte
Frau Constanze Hirsch mit Komik, aber auch Ernsthaftigkeit, gesanglich
sehr gut um. Das Lied „Das Frauenzimmer verstimmt sich
immer“ hat Georg Philipp Telemann (1681-1767) sehr lebensnah
vertont. Auch Andreas Hammerschmidt (1611-1675) kannte schon
das Küssen, das „Lied von der Kunst des Küssens“ zeigte musikalisch
Frau Birgit Wesolek mit entsprechender Mimik. Natürlich fehlte im
Programm der Künstler nicht Johann Sebastian Bach (1685-1750).
„Willst du dein Herz mir schenken“, das Lied aus dem Notenbüchlein
der Anna Magdalena Bach erfreute alle Zuhörer.
Aus der Zeit der Klassik hörten die Zuhörer beide Sängerinnen mit
dem Duett Susanna/Marcellina aus der Oper „Die Hochzeit des Figaro“
von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), das war lustig und
gefühlvoll vorgetragen. Es folgten Lieder von Franz von Suppe (1819-
1895) und Carl Millöcker (1842-1899). Danach folgte immer mehr
die Musik aus der Gegenwart. „Alles was du kannst“, Duett aus „Annie
get your gun“ (Irving Berlin (1888-1989) wurde temperamentvoll
und mit Hut geschmückt (Sopranistin) sehr schön vorgetragen.
Mit „Eine Witwe voller Trauer“, Lied der Madeleine aus „Cyprienne“
(Gerhard Jussenhoven, 1911-2006) konnte Birgit Wesolek mit wenigen
Kostümierungen gesanglich und darstellerisch überzeugen. Das
humoristische Duett zweier Katzen (Giacchino Rossini, 1792-1868)
war so fröhlich und gesanglich gekonnt von beiden Damen vorgetragen,
dass es eine Freude war zuzusehen und zuzuhören. Constanze
Hirsch hatte eine wundervolle Mimik.
Bei allem Können der Stimmen beider Damen war die einfühlsame
Begleitung am Klavier durch Professor Dietmar Nawroth durchweg
ein harmonisches Musikerlebnis. Die Gäste im Kaminzimmer applaudierten
am Schluss sehr und bezeugten damit, dass der Abend sehr
gelungen war. Frau Karin Walter dankte den Künstlern im Namen
aller.
aneu