An dieser Stelle setzen
wir die Abschrift der Chronik mit dem Eintrag für den Monat November 1843
- vor 175 Jahren – fort:
den 14. November!
Eine große
schreckliche Gefahr ist durch Gottes Gnade glücklich von unsern Häuptern
und Wohnungen abgewendet worden: als Nachbar Strauss vorige Woche einen
neben der Scheune stehenden Feim [=Haufen gefälltes Holz oder ein Haufen
Korngarben, Stroh oder Heu d.Ü.] in dieselbe räumte, fand sein Tagelöhner
– ein kleines Papierpaket Schießpulver in demselben! Das erzählte mir
Strauss beim Cymbelzählen [Zählen der Kollekte d.Ü.], ich theilte es
gestern früh dem Herrn GerichtsDirektor Buddeus in Leipzig mit, und auf
dessen Verfügung werden nun weitere Untersuchungen angestellt werden –
gebe Gott dass sie zu erwünschten Entdeckungen führen!! – Serius [= lat.
im Ernst d.Ü.]:Wahrscheinlich war’s Kinderspiel!!
Künftigen Sonntag
wird der neue Superintendent Franz in Schkeuditz seine Antrittspredigt
halten, und dann nächstens vom neuen GeneralSuperintendent Möller in
Magdeburg installiert werden.
den 28. November,
Tag nach der
Lützschenaer Kirmes, welche von einer ausgezeichnet schönen, milden
Witterung begünstigt ward; daher auch auf der Pfarre so viele Gäste aus
der Nähe und aus der Ferne erschienen, dass wir an diesem Festtage in
Summa an 80 Personen gegessen und getrunken haben.
Auch der Hänischer
Kirmsmorgen war schön, nur später und in den folgenden Tagen wurde der
Himmel trübe und regnicht. (Der Kirmescymbel [=die Kollekte d.Ü.] fiel
dießmal in Lützschena besser als in Hänichen aus, dort 21 ngr. hier 17.)