Erneuter Brand in der Brauerei
Am Sonntag dem 13. Mai 2018 gegen 17:15 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, denn wieder einmal brannte es im Gelände der Sternburg-Brauerei im Leipziger Ortsteil Lützschena. Als ein Großaufgebot an Feuerwehrtechnik und Kräft der Berufsfeuerwehr und unserer Freiwilligen Feuerwehr eintrafen stand die Kuppel des 1928 errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Sudhauses in Flammen. Buntmetalldiebe hatten im Laufe der Jahre von dem Gebäude nach und nach die Kupferbleche der Dacheindekung gestohlen, so dass jetzt nur noch die darunter liegende Holzverschalung offen liegt. Offenbar durch Brandstiftung wurde sie an einigen Stellen entzündet. Weil das Holz in den letzten Tagen wegen des fehlenden Regens ausgetrocknet war, auch ein frischer Ostwind wehte, so konnte sich das Feuer rasch ausbreiten, griff dann auch auf die Ruine eines Nebengebäudes über. Zum Glück ist die Kuppel aus Beton, so dass man nicht befürchten muss, dass sie wegen des Brandes einstürzt und so eine bedeutende Landmarke verloren geht. Trotz der starken Rauchentwicklung waren die Anwohner vor Gesundheitsschäden nicht zu warnen.
Verwunderlich ist dieser erneute Brand in der früheren Brauerei nicht. Sie ist groß, nicht gesichert, für jeden zugänglich und wegen des rasch dichter werdenden Bewuchses mit Büschen und Bäumen unübersichtlich. Besonders an der nördlichen Grundstücksgrenze, also an der Bahnstraße, entsorgen faule Mitbürger ihren Sperrmüll, obwhl sie ihn gratis zu unserem Wertstoffhof bringen könnten. Anwohner beobachten immer wieder, dass vor allem junge Leute das Gelände betreten, sich in den Gebäuden tummeln. Es mag unter ihnen ehrliche Menschen geben, die den Verfall des einst stolzen Unternehmens dokumentieren. Die andere Sorte sind doch diejenigen, die hier ihren Spielplatz für Abenteuer finden, sich austoben und dabei vor Zerstörung und Branstiftung nicht zurückschrecken. Der neue – ich weiß nicht wievielte – Investor, der die Investruine erworben haben soll, hat zuerst dafür zu sorgen, dass hier Ordnung herrscht, denn sonst bleibt ihm ein riesiger Trümmer- und Dreckhaufen, der zu beräumen ist noch bevor er etwas neues schaffen kann.
Text und Fotos: Horst Pawlitzky
Foto: Mathias
Bayer