An dieser Stelle setzen wir die Abschrift der Chronik mit dem Eintrag für den Monat März 1843 - vor 175 Jahren – fort:
Der März trat winterlich-rauh mit ein wenig Schnee ein.
Die Zeitungen haben viele, durch die zeitherigen Stürme herbeigeführten
Unglücksfälle besonders an den Küsten des mittelländ. Meeres, wie der Nord-
und Ostsee gemeldet. Auch will man in Leipzig jüngst ein Erdbeben verspürt
haben.
31. März.
Die Witterung dieses Monats war nicht ohne Bedenklichkeit: seit 14 Tagen
scharfer Ostwind bei mehreren Graden Frost des Morgens, wobei Feld und Wiesen
und Gärten ganz ausgetrocknet wurden. Daher ist auch der Getreidepreis bis
über 4 Rt. hin-aufgegangen. Vorgestern brachte die erste Schullehrer-Conferenz,
verbunden mit der Feier des Geburtstags meiner guten Frau, dem Pfarrhause
ein Doppelfest, begünstigt von heitersten, milderen Himmel. Heute habe ich
in Hänichen die einzige dahin dieß Jahr fallende Fastenwochenpredigt (wegen
Bußtag und Marie-Verkündigungsfesttag [25.03. d.Ü.]); und über 8 Tage wird,
fällt keine Abdankung oder Leichenpredigt ein, die einzige desgleichen in
Lützschena hier seyn.
Der Futtermangel hat bereits sich sehr fühlbar und manches Opfer an Geld
nöthig gemacht.