STADT LEIPZIG
Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln
- V. Wahlperiode -
S I T Z U N G S P R O T O K O L L
der 26. Sitzung des Ortschaftsrates Lützschena-Stahmeln
am Montag, 05.12.2016, 18:30, in Lützschena-Stahmeln, Zimmer 3 der ehemaligen
Grundschule Lützschena, Am Bildersaal 4
TOP 1 Eröffnung und Begrüßung
Frau Ziegler eröffnet die Sitzung und begrüßt die Mitglieder des Ortschaftsrates sowie die anwesenden Gäste.
TOP 2 Feststellungen der Beschlussfähigkeit und der Tagesordnung
Es sind 5 von 5 Ortschaftsräten anwesend. Der Ortschaftsrat ist beschlussfähig. Als Mitunterzeichnende des Protokolls der laufenden Sitzung werden Herr Schneider und Herr Weber festgelegt.
TOP 3 Protokollkontrolle
Die Mitglieder des Ortschaftsrates haben das Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016 erhalten und bestätigen es.
Folgende Punkte aus den vergangenen Protokollen wurden bearbeitet, erledigt
bzw. bleiben noch weiter offen:
• Die Baumfällungen sind in der Halleschen Straße abgeschlossen, Arbeiten
an den Baumscheiben stehen noch aus und bleiben unter Kontrolle des Bauhofes.
• Der Ortschaftsrat spricht sich dafür aus, die Geschwindigkeitskontrollen
in der Ortschaft fortzuführen.
• Der defekte Sommerweg in Höhe Maiglöckchenweg ist ausgebessert.
• Die Anfrage an den OBM zur Evaluation des Fluglärmschutzgesetzes wurde
beantwortet:
Frage 1:
Ist die Stadt Leipzig in diese Fragebogenaktion einbezogen worden? Wenn
ja, wie werden die betroffenen Ortschaftsräte in die Beantwortung einbezogen?
Antwort:
Die Stadt Leipzig wurde in die benannte Umfrage des Öko-Instituts e. V.
nicht einbezogen.
Frage 2:
Welche Information hat die Stadt Leipzig von der Geschäftsführung bzw. dem
Vorsitzenden der Fluglärmkommission (FLK) Leipzig zum Sachverhalt erhalten
und wurde der Standpunkt der FLK mit der Stadt abgestimmt?
Antwort:
Auch in der Fluglärmkommission für den Flughafen Leipzig/Halle erfolgte
keine Information über die Fragebogenaktion.
Frage 3:
Die Teilnehmer an der Fragebogenaktion sind auch gebeten, Vorschläge zur
Verbesserung der Gesetzeslage zu unterbreiten. Wurden Vorschläge und wenn
ja, welche diesbezüglich durch die Stadt Leipzig und FLK gemacht?
Antwort:
Aufgrund der fehlenden Beteiligung hat die Fluglärmkommission für den Flughafen
Leipzig/Halle und die Stadt Leipzig keine Stellungnahme zur Umfrage und
somit auch keine Vorschläge zur Verbesserung der Gesetzeslage eingereicht.
Die Recherchen der Stadtverwaltung Leipzig zur Evaluation des Fluglärmschutzgesetzes
haben ergeben, dass das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft
und Geologie an der Umfrage beteiligt worden ist und eine Stellungnahme
abgegeben hat.
Eine direkte Beteiligung der vom Fluglärm betroffenen Kommunen in Deutschland
an der Umfrage erfolgte nach Auskunft des Umweltbundesamtes durch den Öko-Institut
e. V. nicht.
• Die Beseitigung des Graffitis am Luppedamm ist Sache der Landestalsperrenverwaltung.
• REWE in Stahmeln hat zum 30.04.2017 gekündigt. Am 21.11.16 schaltete der
Ortschaftsrat den Oberbürgermeister ein. Eine Antwort steht noch aus.
• An der Tankstelle in Lützschena wird für die sichere Benutzung des Fuß-/Radweg
in Richtung Schkeuditz eine Geh- und Radfurt in dem betreffenden Bereich
aufgebracht (Die Furt dient der Verkehrsführung für Fußgänger und anderen
Teilnehmern als Hinweis, wo mit Fußgängern zu rechnen ist, und wird durch
eine dünne unterbrochene Linie gekennzeichnet). Einfärbungen zwischen den
Markierungen von Radverkehrsanlagen erfolgen aus Sicherheitsgründen nur
an besonderen Konfliktbereichen, wie z.B. Unfallhäufungsstellen.
• Der Ausbau der Stahmelner Straße wird in TOP 5 behandelt, Fragen der Anwesenden
dazu sind zugelassen.
TOP 4 Einwohnerfragestunde
• Es wird bemängelt, dass durch die Baumschnittmaßnahmen Äste und Verschnitt
liegen bleiben. Bis zur Endabnahme sollte dies bereinigt sein, Termin steht
noch nicht fest.
• Es wird vorgeschlagen, dass Bäume an dem Rad-/Fußweg von der Straße Am
Bildersaal zur Stahmelner Straße nachgepflanzt werden. Dies wird im Zuge
des Flurbereinigungsverfahrens geplant.
• Am Bildersaal fehlt am oberen Ende ein Schild zur Aufhebung der 30 km/h-Zone.
Es wird das Verkehrs- und Tiefbauamt informiert.
• Auf der Halleschen Straße Richtung Stahmeln fehlt das Ortausgangsschild
von Lützschena auf der rechten Seite. Es wird das Verkehrs- und Tiefbauamt
informiert.
TOP 5 Vorstellung Ausbau Stahmelner Straße und Auswirkungen für die Anlieger aus Stahmeln
Da zur Vorstellung Planungsstand P+R Platz noch kein Vertreter der Stadt anwesend ist, wird TOP 5 und 6 gegenüber der Tagesordnung getauscht.
Herr Baumann Abteilungsleiter Bauverwaltung vom Verkehrs- und Tiefbauamt
informierte, dass zur Informationsveranstaltung am 24.10.2016 der Ortschaftsrat
wegen kurzfristiger Termine mit der KWL nicht eingeladen werden konnte und
bestätigt, dass keine Beteiligung des Ortschaftsrates erfolgte und somit
auch keine Zustimmung vorliegt. Es soll eine erneute Informationsveranstaltung
zum Ausbau zwischen Pittlerstraße und Sorbenstraße erfolgen. Den Ausbau
der Stahmelner Straße zwischen Alter Kirchweg und Sorbenstraße hat die Stadt
Leipzig 1994 bezahlt. Zwischen Alter Kirchweg und Mühlenstraße hat die damalige
Gemeinde Lützschena-Stahmeln bezahlt. 2009 wurde die Stahmelner Straße als
Anliegerstraße festgelegt. Dadurch sollen die Anwohner mit 75% an den Ausbaukosten
beteiligt werden. Herr Baumann beruft sich hierbei auf die gesetzlichen
Grundlagen.
Die Anwohner bemängeln u.a., dass die Stadtreinigung die Gebühren weiterhin
für eine Haupterschließungsstraße erhebt. Auch ist dem Ortschaftsrat nichts
über einen Umwidmung als Anliegerstraße bekannt, obwohl er bei einer Umwidmung
einer Straße in der Ortschaft beteiligt werden muss. Weiterhin wurde im
Eingemeindungsvertrag von 1998 im §8 festgelegt, dass Straßenausbaugebühren
nicht nachträglich erhoben werden können. Ein Anwohner bemerkte, dass die
Gemarkung Stahmeln bis in die Mitte der Sorbenstraße reiche. Es wurde festgestellt,
dass der schlechte Zustand der Straße auch dadurch eingetreten ist, dass
die Stadt seit der Eingemeindung keine und seit rund 60 Jahren nur oberflächliche
punktuelle Ausbesserungen erfolgten, statt eine turnusmäßige Instandhaltung
vorzunehmen. Der Ortschaftsrat wird den Vermittlungsausschuss anrufen zur
Klärung der Gültigkeit des Eingemeindungsvertrages und der Gemarkungsgrenzen.
Der Ortschaftsrat will für seine Bürger die Bauabschnitte neu festlegen
lassen, da die Anwohner innerhalb der Gemarkung der Ortschaft vom Ausbau
der Stahmelner Straße nicht betroffen sind.
TOP 6 Vorstellung Planungsstand P+R Platz am S-Bahn Haltepunkt Lützschena-Stahmeln
Herr Rausch vom Verkehrs- und Tiefbauamt führte aus, dass es mehrere Varianten
dafür gibt. Bei der nördlichen Variante an der Bahnstraße nördlich der Gleise
befindet sich das Gelände in Bahnbesitz. Es ist ein minimaler Weg zur S-Bahn
von 150 m erforderlich. Die westliche Variante südlich des Haltepunktes
würde eine aufgeforstete Ausgleichsfläche betreffen. Bei der südlichen Variante
könnte der Bau eines Radweges zum Gewerbegebiet Stahmeln mit einbezogen
werden. Es wird je nach Standort mit 30 bis 60 Stellplätzen geplant. Es
kam der Hinweis, Behindertenparkplätze auf den bisherigen Parkplätzen auszuweisen.
Bei der Planung soll auch eine Buswendestelle für den Schienenersatzverkehr
berücksichtigt werden.
Alle Fragen sind noch nicht entschieden und die Varianten sind derzeit im
Ämterumlauf.
Der Ortschaftsrat gibt der nördlichen und die südlichen Variante den Vorrang.
Die weitere Einbeziehung kann im 2. Halbjahr 17 erfolgen.
TOP 7 Beratung zum Antrag VI-A-01220 - "Einführung der Ortschaftsverfassung für das gesamte Stadtgebiet Leipzig"
Der Ortschaftsrat hält es für erforderlich in den weiteren Ablauf einbezogen zu werden.
Beschluss: 66/12/16: Der Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln stimmt dem Antrag zu, besteht aber darauf, dass die bisherigen Ortschaftsräte in ihren Gebietsgrenzen erhalten bleiben. Aus dem Verwaltungsstandpunkt ergibt sich die zwingende Forderung nach Beteiligung der Ortschaftsräte.
Votum: 5/0/0 (dafür: 5 dagegen: 0 Enthaltungen: 0)
TOP 8 Beschluss zur Anmeldung Brauchtumsmittel 2017
Die Abrechnung der Brauchtumsmittel für 2016 ist fast vollständig erledigt. Die Benachrichtigung der Anmeldung für 2017 erfolgt per Mail im Dezember 2016.
Beschluss: 67/12/16: Der Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln beschließt, dass die Anmeldung der Brauchtumsmittel für 2017 bis Freitag, dem 27.01.2017 erfolgen kann.
Votum: 5/0/0 (dafür: 5 dagegen: 0 Enthaltungen: 0)
TOP 9 Sonstiges und Informationen
• Im Verwaltungsstandpunkt zum Antrag VI-A-03325 „Beteiligung der örtlichen
Gremien vor Aufstellen neuer Fahrradbügel“ wird der Antrag abgelehnt, da
er nachteilig für die Stadtverwaltung sei.
• Im Verwaltungsstandpunkt zum Antrag VI-A-03371 „Untersagung der Starts
von der Südbahn über die kurze westliche und östliche Nordabkurvung in der
Nachtkernzeit von 0:00 Uhr bis 5:00 Uhr“ wird vorgeschlagen, dass die Deutsche
Flugsicherung GmbH gebeten wird dies zu prüfen.
• Beim Dialogforum Fluglärm am 28.11.2016 gab es eine Information aus Frankfurt/Main,
dass dort die Anwohner hochrangig politisch unterstützt werden. Das dort
installierte freiwillige Bündnis für Lärmpausen wird von allen mitgetragen.
Die Landesdirektion berichtete, dass die Überprüfung des Nachtschutzgebietes
ergab, dass das Gebiet ausreichend sei.
• Am 14.01.2017 tagt der erweiterte Fachausschuss zur Beratung der Haushaltsanträge.
• Die Gestaltung der Grünfläche mit Denkmal incl. Fußweg Ecke Radefelder
Weg/Bahnstraße ist in der Planung und wird 2017 vorgestellt.
• Der Weg vom Schloss (Hundewasserbrücke) zum Luppedamm ist durch landwirtschaftlichen
Verkehr kaum passierbar. Vorschlag des Ortschaftsrates, es soll ein befestigter
Streifen als Fuß-/Radweg neben dem Wirtschaftsweg angelegt werden.
• Der Ortschaftsrat dankte LOS für den Einsatz in der Ortschaft.
• Der Ortschaftsrat dankt auch allen Vereinen und Helfern zur Gestaltung
von Veranstaltungen. Ein Sommerfest 2017 wird es wegen fehlender Unterstützung
der Vereine nicht geben.
• Die neu erarbeiteten Briefköpfe für den Ortschaftsrat mit Wappen von Leipzig
und der Ortschaft werden bestätigt.
• Beschluss: 68/12/16: Der Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln setzt sich für den Erhalt des Einkaufsmarktes Mühlenstraße 2 im Vollsortiment ein.
Begründung:
Bereits mit Schreiben vom 21.11.2016 hat sich der OR an den OBM gewandt,
da die Schließung des Einkaufsmarktes durch REWE bevorsteht. Wenn dies eintritt,
gibt es keine Versorgung mit Lebensmitteln, Backwaren und Getränken in der
Ortschaft mehr. Insbesondere den älteren Bürgern ist das Einkaufen nach
langen Strecken mit der Straßenbahn unmöglich. Hinzukommt, dass der behindertengerechte
Ausbau fehlt.
Wichtig ist der Erhalt des Vollsortimentes für den Standort. Der nächste
Einkauf in diesem Sortiment ist mindestens 3 km entfernt, vom Ortsausgang
sogar 5 km.
Wichtig ist auch, dass in der Ortschaft die jetzt üblichen Verkaufskonzepte
mit breiten Gängen und tieferen Regalen umgesetzt und nicht verhindert werden.
Nach der Mitteilung der LVZ vom 05.12.2016 ist die Lockerung der Vorschriften
für neue Lebensmittelmärkte vorgesehen, das darf bestehende Einrichtungen
nicht ausnehmen.
Mit dem Baubeginn des Eigenheimstandortes am Heidegraben und der Bebauung
der Mühle Stahmeln in der Mühlenstraße wächst die Einwohnerzahl in Lützschena-Stahmeln.
Votum: 5/0/0 (dafür: 5 dagegen: 0 Enthaltungen: 0)
Die Ortschaftsratssitzung findet ihren Abschluss mit gemeinsamen Gesprächen und dem Jahresausklang.