Zwei keltische Harfen verzaubern die Auwaldstation


Am 23.September um 19 Uhr begann in der Auwaldstation Lützschena ein ungewöhnliches Konzert. Angekündigt wurde es von zwei Harfe-spielenden Damen unter dem Titel „Blaue Diamanten“. Ein blauer Diamant ist ein Edelstein, bekannt seit dem 17.Jahrhundert. Er ist so selten, dass er wirklich als Rarität bezeichnet werden kann. So eine Rarität erlebten die Besucher im Kaminzimmer der Auwaldstation. Lucia Czech und Julia Lehne spielten im Duo jeweils auf einer keltischen Harfe stimmungsvolle Melodien aus dem irischen, schottischen und englischen Liedergut aus dem 15.bis 18.Jahrhundert. Bekannt sind diese Melodien auf Harfe schon seit dem 12. Jh. Der bezaubernde Klang der keltischen Harfe hat die Jahrhunderte durchlebt. Denn der Bau der keltischen Harfe ist anders als der Bau der Konzertharfe. Die keltische Harfe hat eine typisch gebogene Form der Säule und einen meist abgerundeten Rücken. Die Harfe von Julia Czech hat einen Körper aus Birnenholz, auf einem Sockel stehend, und die Säule aus Esche. So unterschiedlich ist dann die Resonanz des Instruments. Hingegen ist die Harfe von Julia Lehne anders geformt, sie steht mit ihrem großräumigen Körper direkt auf dem Boden. Die Harfen haben metallbeschichtete Saiten und klingen dadurch hell und klar, zudem wurden und werden sie zumeist mit den Fingernägeln gespielt, was zusätzlich den hervorragend klingenden Ton bewirkt. Um die Tonarten zu wechseln, müssen die metallbeschichteten Saiten jeweils mit der Hand umgespannt werden. Zusätzlich kam eine Meerestrommel (Ocean drum) mit doppelt bespannten Rahmen zum Einsatz, welche das Rauschen des Wassers hörbar macht.
Julia Lehne nennt sich mit ihrer Harfe Kasjopaja, ähnlich dem Sternzeichen.(Kassiopeja ist ein Sternbild des nördlichen Himmels, die hellsten Sterne bilden die Figur eines W. Kassiopeja ist in der griechischen Sage die Frau des Äthiopierkönigs Kepheus, sie wollte schöner als alle sein, wurde dafür später als Sternbild an den Himmel versetzt). Die Harfe von Julia Lehne klingt hell und wunderschön. Dazu singt Julia Lehne mit ihrer einfühlsamen Stimme die keltischen Lieder.
Die Zuhörer waren von den ungewohnten Harfenklängen sehr angetan. Dankbarer Applaus und Dankesworte von Frau Karin Walter und jeweils ein Kupferstich mit der Darstellung des Auwaldtieres 2016, dem Ulmenzipfelfalter, überreicht vom Künstler Harald Schönzart an die Künstlerinnen beendete den Abend. aneu