An dieser Stelle setzen wir die Abschrift der Chronik mit dem Eintrag vom Juli 1841 - vor 175 Jahren - fort:
Den 8. Juli.
Dem schönen Frühjahre ist ein nasser veränderlicher Sommer gefolgt; der
Witterung Ungunst für die Heuernte dauert fort, also daß wenig ganz gut
eingebracht wird. Die gewaltigen Gewittergüsse, die oft genug herniederströmten,
haben auch das Getreide zu Boden geworfen, und weder Wind noch Sonne werden’s
nun wieder aufheben können; ja, dauert das nasse Wetter so fort, so steht
selbst zu befürchten, daß die Aehren auf dem Stiele auswachsen. Wie manche
erfreuliche Aussicht ist da schon getrübt! Auch im Garten will’s bei solchen
Umständen nicht fort mit Bohnen usw.; doch hängen viel Pflaumen usw.
19. Juli.
Die Ernte beginnt nun allenthalben, Gott gebe ausdauernd gute Witterung
dazu, bessere als zu Heuernte! Bisher war sie nämlich täglich veränderlich,
kein Tag wohl ohne Regen und Gewitterschauer. Gestern, während einer partiellen
Sonnenfinsternis, Sonntag, zog nach einer Hitze von mehreren 20° ein schweres
Wetter auf, das jedoch mehr nach den Gefilde hinauf Schloßen [großer Hagel
d.Ü.] warf und hier nur mit einem Sturm rasete, der viel schönes Obst abwarf,
selbst einen Pflaumenbaum bei uns spaltete, und noch als heftiger Wind anhält.
In letzter Zeit sind hier und da ruhrartige Zufälle bemerkt worden ohne
indessen tödlich zu seyn. Doch starben hier kürzlich mehrere Kinder am Zahnen,
Verzehrung usw.