Cello-mal ganz anders
Der Musiker Christoph Schenker lies die
Zuschauer und Zuhörer in der Auwaldstation am 22.01.2016 im Kaminzimmer
um 19 Uhr ein besonderes Erlebnis durch sein Cello spüren. Aufgewachsen
in einer Musikerfamilie wurde er schon mit sechs Jahren an die Musik herangeführt.
Die Mutter als Klavierpädagogin und der bekannte Vater Friedrich Schenker
weckten bei ihrem Sohn die Liebe zum Cello. Friedrich Schenker, geb. 1942,
Komponist und Posaunist, Schüler von Paul Dessau, war 1964/1972 Soloposaunist
beim Rundfunksinfonieorchester Leipzig , schrieb Instrumentalwerke (Michelangelo-Sinfonie,
Missa nigra ) befasste sich mit der elektronischen Klanggestaltung und Nutzung
spezifischer Medienmöglichkeiten, um das Interesse der Hörer an Musik zu
wecken. Bei seinem Sohn Christoph Schenker reiften diese Gedanken.
Christoph Schenker absolvierte das Studium Violincello, aber sein musikalisches
Spektrum erweiterte er mit dem Studium E-Bass/Kontrabass. Das Cello, Kurzform
von Violincello, ist ein Streichinstrument, es entstand im 16.Jh. in Italien,
war zunächst nur als generelles Bassinstrument als Begleitung anderer Instrumente
im Einsatz, seit etwa 1700 wurde es in zunehmenden Maße solistisch verwendet.
Das Cello ist in Bau und Form ähnlich der Violine, aber größer, hat auch
vier Saiten, ist in der Oktave tiefer als die Violine. Das Cello klingt
weicher und tiefer als die Violine. Was Christoph Schenker mit Fingerfertigkeit
und Einfühlvermögen auf seinem Instrument an Klang hervorbringt, ist unglaublich.
Solocello und Elektronik schaffen durch ihn ganz hervorragende Klangerlebnisse.
Mit seinem Cello hatte er vorher einzelne Musikstücke über Mikrofon aufgenommen
und mit einem klangvollen Wiedergeber (Loopstation) speichert er Liveklangspuren
und schichtet sie. Mit der Wiedergabe seiner eigenen vorher aufgenommenen
Musik spielte er nun original (live) auf seinem Cello eine neue Melodie,
die von seiner eigenen vorher aufgenommenen Musik begleitet wird. Mit diesem
einzigen Instrument, dem Cello, klingt diese Musik wie eine große Musikband.
Freude bringt Christoph Schenker vielen Musikfreunden. Er spielt in verschiedenen
Ensembles (Cellorazade, Cococello) und füllt bei den Leipziger „Akademikern“
Sprech- und Umziehpausen. Seine spannungsvolle Musik zaubert Klangerlebnisse
aus Jazz, Pop und Klassik. Dieses Erlebnis hatten auch die Zuhörer in der
Auwaldstation. Dankbar freute sich Christoph Schenker über den Kupferstich
mit der Darstellung der Auwaldstation, erarbeitet vom Künstler Harald Schönzart.
Dieser konnte das Geschenk nicht selbst übergeben, da er erkrankt war. Frau
Walter übernahm diese Funktion und dankte im Namen des Publikums dem Künstler
Christoph Schenker.
aneu