„Neue Wege braucht der Mensch“,

meint der „Kleingärtnerverein Stahmeln 209 e.V.“ Ganz besonders, wenn die Scholle schon 100 Jahre bearbeitet wird. Und wer neue Wege gehen will, braucht erst einmal einen festen Tritt, aber der versank mehrmals im Jahr nach einem heftigen Regenguss im Wasser. Ausweichen kann man immer, aber das ist nicht der Stil des Vereins, sowohl für den festen Tritt nicht und auch nicht in der Denkweise. Aber zunächst haben wir an unseren Weg gedacht, der mehr nach Gummistiefeln
verlangte, als trockene Füße anbot. Das Problem haben wir 2015 geklärt, mit Fördermitteln der Stadt Leipzig und dem Bauunternehmen Martin Rauwald aus Lützschena. Eine Firma, die wir empfehlen können, sowohl für die kooperative Zuverlässigkeit als auch für die Qualität. Die Füße bleiben nun
trocken, auch wenn der Himmel einmal aus allen Nähten platzt.
Komplizierter ist es da schon mit der neuen Gartenwelt. Die Gärtner, die über oftmals Jahrzehnte ihren Garten bewirtschaftet haben, ziehen sich nun langsam zurück, um das Altenteil auch ohne krummen Rücken noch genießen zu können. Die „Jungen“ kommen, natürlich auch mit den unterschiedlichsten Vorstellungen, denn auch die Gesellschaft hat sich verändert, geht neue Wege und die Zeit ist schnelllebiger geworden. Das alles unter einen Hut zu bringen, ist die neue Herausforderung für die Zukunft unseres Gartenwesens. Wir haben zunächst damit angefangen, unsere Senioren von früher und heute weiter in das Gartengeschehen zu integrieren. Mit großem Erfolg hat unsere Traditionsbeauftragte drei Seniorentage organisiert und so die alten Traditionen in die Gegenwart gerückt. Was wollen wir? Die „Alten“ wollen wir nicht einfach loslassen, die „Neuen“ werden den Staffelstab übernehmen. Große Impulse für das gemeinsame Miteinander setzten auch
unsere Stammtischrunden, bei denen wir in lockerer Atmosphäre Probleme im Kleingarten und künftige Aufgaben diskutieren. Man kennt sich wieder mit dem Vornahmen und rückt näher zusammen.

 

Es soll auch nicht nur gegärtnert werden, Jeder darf sich auch in einer mehr oder weniger lockeren Gemeinschaft wiederfinden. Eigentlich wie früher, wo die Gemeinschaft einen höheren Stellenwert hatte. Und, haben Sie schon gemerkt? Die Menschen rücken wieder enger zusammen, nachdem es „draußen“ immer teurer wird und die gesellschaftlichen Probleme zunehmen, statt geringer zu werden.
Wir machen das, unter anderem wie auch im letzten Jahr mit Vereinsfeiern, die alle Teilnehmer begeistern. In diesem Jahr war das natürlich unser 100 jähriges, wo sogar die „Glocken von Rom“ angereist waren und bis weit nach Mitternacht getanzt wurde.

Unser Vereinsleben wird wieder interessanter. Und bei uns passiert zunehmend etwas Neues. Denn, neue Wege braucht der Mensch, wenn er mithalten will.
Im kommenden Jahr, wird es auf diesem neuen Weg weitergehen. Dafür wünschen wir allen Mitglieder und deren Familie ein geruhsames Weihnachtsfest und einen guten Start ins Gartenjahr 2016.


Rainer Dünhaupt