21. Schlossparkfest in Lützschena gut besucht


Schlechtes Wetter wurde vermutet, aber es blieb trotz verhangenem Himmel ohne Regen. Das 21.Schlossparkfest Lützschena am 06. September 2015 zeigte wie jedes Jahr gern gelebte Tradition und zusätzlich gab es auch neue Höhepunkte. Nach der Eröffnung des Festes durch die Ortsvorsteherin Frau Margitta Ziegler, den Vorsitzenden des Fördervereins Schlosspark und Auwaldstation Herrn Bäsler, den Schlossparkeigner Freiherr Wolf Dietrich Speck von Sternburg war erstmalig der Finanzbürgermeister der Stadt Leipzig, Herr Torsten Bonew, hier zu Gast und sprach zu den Schlossparkfestbesuchern lobende und freundliche Worte, natürlich ging es auch öfter um das liebe Geld.
Danach verlief das Fest wie immer sehr kurzweilig. Musiker und der schon seit Jahren bewährte Dudelsackspieler waren zu hören. Auf der Festwiese des Parks war 14 Uhr der gemeinsame Gottesdienst, gestaltet durch Herrn Pfarrer Wee, der für einige Monate in Vertretung für Pfarrer Voigt in der Kirchgemeinde wirken wird. Die Kinder der 2.Klasse der Grundschule Stahmeln bereicherten das Fest mit einem kulturellen Beitrag, der bei den Erwachsenen viel Anerkennung fand. Der ganze Nachmittag verlief für die Besucher wie im Fluge: es gab Bastelmöglichkeiten, Malereien, Töpfern, Kunstfertigkeiten durch einen Künstler, der als Clown mit Luftballons den Kindern viel Freude bereitete. Kinder waren auch begeistert durch die Märchenstunde. Wie jedes Jahr gab es Parkführungen und nicht zu vergessen: der alljährliche Trödelmarkt, der eine beträchtliche Summe einbrachte. Dieses Geld erfreut den Förderverein Schlosspark und Auwaldstation. Vieles hat der Verein noch im Plan. Der liebevoll gestaltete Trödelmarkt hatte auch dieses Jahr kompetente Helfer.
Um 15 Uhr eröffnete im Marstall des Schlosses Herr Günter Meinl die 13. Auengalerie des Lützschenaer Künstlerkreises mit Ausstellungen von Malerei, Grafik, Cartoon, Keramik, Fotografie und Kupferstich. Diesmal waren auch sechs Künstler, die nicht zum Künstlerkreis gehören, mit ihren Werken anwesend. Die Vernissage war gut besucht.
Die örtliche Feuerwehr versorgte wie jedes Jahr die Besucher mit Suppe, Bratwürsten und Getränken. Viele Besucher trafen sich auch im Hof der Auwaldstation. Dort wurde von den fleißigen Damen Kuchen (48 Kuchen!) angeboten und natürlich auch Kaffee. Es mundete allen. Die Kaffeezeit nutzten viele, um dem Terzett vom Gewandhausorchester und dem Sprecher, Herrn Spree, zuzuhören. Musik und Text erinnerten an den Musiker und Komponisten Robert Schumann (1810-1856).Schumann wirkte von 1830-1844 in Leipzig, war 1843 zusätzlich Lehrer am hiesigen Konservatorium. Robert Schumann hat in den Jahren 1838 -1841 mehrmals den Schlosspark Lützschena aufgesucht und das gute Bier der Sternburg Brauerei genossen. Wolf-Dietrich Speck von Sternburg hat in den Gästebüchern nachgelesen und konnte bestätigen, dass Robert Schumann und seine Frau Clara (geb. Wieck, 1819-1896) mehrmals zu Gast bei Vorfahr Maximilian Speck von Sternburg waren. Dem Besuch Robert Schumanns in Lützschena war der Kontrabassist Eberhard Spree, Mitglied im Gewandhausorchester Leipzig, auf die Spur gekommen. Neben seinem Beruf als Musiker hat Herr Spree ein besonderes Hobby. Beschriebene Örtlichkeiten von bekannten Musikern will er selbst erkunden. So kam er auf Robert Schumann und dessen Ausflüge nach Lützschena. Nach der Heirat mit Clara im Jahr 1840 wohnte das Paar in Leipzig in der Inselstraße 18. Von dort bis nach Lützschena musste das Ehepaar 11 km und natürlich auch zurück zu Fuß bestreiten. Herr Spree kam mit Herrn Bäsler und mit Herrn von Sternburg schon vor Jahren deshalb ins Gespräch. Beide erkannten, welche Historie den Schlosspark mit Robert Schumann verbindet. Schumann hat selbst beschrieben, wie ihm die alten Bäume in Lützschena gefallen. Im April 2011 riss ein Sturm im Schlosspark Lützschena eine sehr alte Eiche mit ihren Wurzeln aus der Erde. (siehe auch 5/2011 Auen-Kurier). Diese Eiche wurde damals fachmännisch zersägt. Anhand der gezählten Jahresringe konnte man ein Alter der Eiche von 220 Jahren oder älter ausmachen. Auf jeden Fall haben diese nun gestürzte Eiche und viele andere alte Bäume im Schlosspark Lützschena zu Lebzeiten von Robert Schumann schon gestanden. Eine der gesägten Baumscheiben der gestürzten Eiche wurde nach 2011 an die Westseite der Auwaldstation angebracht. Am 06.9.2015 gegen 16 Uhr wurde neben der Eichenscheibe eine Tafel zum Gedenken an Robert Schumann angebracht. Der Gewandhausmusiker Herr Eberhard Spree und Herr von Sternburg enthüllten die Gedenktafel. Diese Gedenktafel ist eine neue historische Bereicherung für den Schlosspark Lützschena...aneu


Fotos: Frau Gr. Neumann