Ursprung von Halloween
Viele Kinder freuen sich jedes Jahr auf den 31.Oktober. Dieser Tag ist der
Halloween-Tag. Die Kinder verkleiden sich, ziehen Kostüme an, die eine gruselige
Atmosphäre auslösen soll, sie bedecken den Kopf mit eindrucksvollen Hüten,
sie bemalen ihr Gesicht oder setzen eine Maske auf. Der ganze Aufzug soll
Furcht einflößen. Bei einbrechender Dunkelheit am 31.10. klingeln die Kinder
an Haus- und Wohnungstüren bei Nachbarn und fordern mit dem Spruch „Süßes
oder du bekommst Saures“ die Erwachsenen auf, Süßigkeiten herauszugeben.
Inzwischen ist das ein beliebtes Gruselspiel am Abend des 31. Oktober.
Wie kam es dazu? Der Ursprung liegt in Irland. Die Kelten, eine indoeuropäische
Völkergruppe um 500 vor unserer Zeitrechnung besiedelten Süd- und Mitteldeutschland
und auch Nordfrankreich. Sie verdrängten im 3.Jahrhundert die Urbevölkerung
von Irland. Zudem dehnten die Römer (bis 4.Jahrhundert) ihren Machtbereich
auf die keltisch besiedelten Gebiete aus. Später kam es zu einem ständigen
Kampf des Glaubens zwischen Engländern und Iren. Heinrich der VIII. wurde
1841 König von England, er löste sich von der römisch-katholischen Kirche.
Im Jahr 1560 war die englische Staatskirche vorherrschend. Am 1.1.1801 wurde
Irland mit England zum Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland
verbunden. Eine große Hungersnot in Irland (1845/46) brachte viel Elend
für die irische Bevölkerung und führte 1850 zu einer Massenflucht der Iren
nach den USA. Jetzt leben 16 Millionen Iren außerhalb Irlands.
Die keltischen Traditionen erlebt man nur noch in Schottland, Irland, Wales
und z. T. in der Bretagne. Ursprung von Halloween-Tag ist das keltische
Samhain-Fest (Samhain=Totengott der Kelten), welches dem Geleit der Seelen
der Verstorbenen diente und Erntedank (keltisch samos: Fest des Sommerendes,
in der gälischen Sprache samhuinn =Sommer)) zugleich war. Im Zuge der Christianisierung
Irlands (77% der Iren sind römisch-katholischen Glaubens) wurde das Samhain-Fest
zu einem Lichterfest. Der Name Halloween leitet sich ab vom englischen All
Hallows Eve (ning), (hallow = heiligen, weihen, Hallo-mas = Allerheiligenfest,
even = Abend). Das ist in der katholischen Kirche der Vorabend von Allerheiligen.
Am 1.11. wird in der katholischen Kirche an die verstorbenen Heiligen und
am 2.11. (Allerseelen) an alle Verstorbenen gedacht. Am 31.10. trifft also
der ursprünglich keltische Feiertag mit den katholischen Feiertagen 1.und
2. November zusammen. Das christliche Lichterfest (auf katholischen Friedhöfen
werden Lichter auf den Gräbern aufgestellt) wurde mit den volkstümlichen
Bräuchen der Kelten verbunden.
Warum verlangen die Kinder Süßes? Seit dem 11. Jahrhundert gab es in Irland
die christliche Tradition, am Allerseelentag Bettler zu beschenken. Man
reichte ihnen kleine Brote, gefüllt mit Johannisbeeren (Seelenkuchen). Im
Gegenzug sollten die Bettler für die Verstorbenen beten. Und warum beleuchtete
Fratzen im ausgehöhlten Kürbis? Der verstorbene Bösewicht Jack Oldfried
aus Irland hatte den Teufel betrogen. Er war deshalb verdammt, zwischen
Himmel und Hölle zu wandern. Der Teufel hatte aber Erbarmen mit ihm und
schenkte ihm eine ausgehöhlte Rübe mit einer glühenden Kohle darin, damit
sich Jack in der Dunkelheit zurechtfinden könne. Jetzt sind es die zur Fratze
ausgeschnittenen und mit Kerzen beleuchteten Kürbisse, die auf die Legende
zurückgehen. Die Iren setzten die ausgehöhlten beleuchteten Kürbisse auf
die Fensterbank, um die bösen Geister zu vertreiben. In der modernen Zeit
bedeutet ein beleuchteter Kürbis auf dem Fensterbrett oder vor der Haustür
das Verstehen des Halloween-Tages. Die Kinder werden hier erwartet. Die
Erwachsenen geben dann Süßigkeiten, bleiben somit. von „Saurem“ verschont.
Manche böswilligen Streiche der nicht mit Süßem beschenkten Kinder bleiben
dann aus.
Die irischen Auswanderer 1850 brachten die Tradition des Halloween-Tages
in die USA. Von dort gelangte Halloween Mitte des 20.Jahrhunderts, nach
dem 2. Weltkrieg, nach Europa zurück. Die beim Halloween-Tag üblichen Bräuche
(Maskierung, Kostümierung, ausgehöhlte Kürbisse mit Fratzen und mit Lichterglanz)
nahm man auch in Deutschland auf. In den letzten Jahren hat der Brauch des
Halloween-Tages deutlich in Deutschland verbreitet. Die Geschäftsleute sind
mit dem Verkauf von Halloween-Artikeln zufrieden.
aneu