Hinter den Kulissen im Porsche Werk Leipzig
Wie bereits im AK berichtet, wurde im Februar die Porsche Macan-Fabrik feierlich
eröffnet. Am Donnerstag, 24.07.2014, erhielten Vertreter der drei angrenzenden
Gemeinden und Ortschaften die Möglichkeit zu einer exklusive Werksführung.
Neben einer Besichtigung der neuen Macan-Gewerke, wurde das neue Investitionsprojekt
der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG vorgestellt. OV Thomas Kuhnert und ich nahmen
an der Besichtigung teil. Nach der Begrüßung durch Herrn Bülow, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Porsche Leipzig GmbH, fuhren alle Teilnehmer mit
einem Shuttlebus zum Karosseriebau und konnten dort insgesamt 387 Roboter
bei der Arbeit sehen. Dann ging es in die Lackiererei, die sich imposant über
mehrere Ebenen erstreckt. Vor dem Betreten des Gebäudes erhielten alle Gäste
einen Porsche Overall (siehe Bild). Dieser verhindert, dass Schmutzpartikel
in die Lackiererei getragen werden. Beeindruckend war der kathodische Tauchvorgang
in einem riesigen Becken – genannt KTL-Becken. Bei der kathodischen Tauchlackierung
wird die Karosserie mit einem hochwertigen Korrosionsschutz beschichtet und
dabei in eine 33 Grad warme Grundierung getaucht. Damit alle Stellen – auch
in Hohlräumen – optimal benetzt werden, wird die Karosserie im Tauchbecken
um die eigene Achse gedreht. Als kathodisch wird der Tauchprozess bezeichnet,
weil die im Lack enthaltenen Festkörper elektrophoretisch an der Karosserieoberfläche
abgeschieden werden – zwischen dem Tauchbecken und der Karosserie wird dabei
eine Spannung von 380 Volt angelegt. Durch diesen Spannungsverlauf in der
Karosserie entsteht eine besonders gleichmäßige Beschichtung. Ebenfalls beeindruckend
war die Station, an der der Auftrag der eigentlichen Lackschichten (Füller,
Decklack, Klarlack) vorgenommen wird. Dieser Prozess wird von Lackierrobotern
übernommen, die entsprechend der Kundenwünsche unterschiedliche Farben aufbringen
können.
Anschließend wurden
uns die Pläne der bereits angelaufenen Werkserweiterung, die im beschlossenen
B-Plan enthalten sind, vorgestellt. Der Grundriss der neuen Halle ist schon
gut erkennbar. So entsteht unter anderem ein weiterer Karosseriebau für die
Vollproduktion des Panamera.
Auch konnten wir einen ersten Blick auf die Baumaßnahmen an der Rundstrecke
aus dem Restaurant des Kundenzentrums erhaschen. Gleichzeitig werden auf dem
Werksgelände Erdwälle zum Lärmschutz aufgeschüttet und begrünt. Das betrifft
auch die Lage zur Lützschenaer Flur. Die Überarbeitung der Rundstrecke soll
zur Lärmminderung beitragen, so wird z.B. der Kreisel ständig bewässert und
Bremsgeräusche gemindert. Auf Rückfrage wurde mir bestätigt, dass über die
Veränderungen im Ortschaftsrat berichtet werden kann.
Margitta Ziegler