Kirchliche Feiertage-Gedenktage, Aberglaube, Bauernregeln im Juli bis Mitte August

Der Monat Juli erhielt seinen Namen zu Ehren Gaius Julius Cäsar(Kaiser), er lebte von 13.7.100 -15.3.44 vor Chr. Cäsar war römischer Staatsmann, Feldherr und ein begnadeter Schriftsteller und Redner. Im Jahr 46 vor Chr. führte er die Kalenderreform durch, die nach ihm Julianischer Kalender genannt wird. Sein Geburtsmonat erhielt nach ihm den Namen Juli.
Im alten Volksmund hieß der Juli auch Heumonat, da Haupterntezeit für das Heu ist.
Bauernregeln: “Im Juli warmer Sonnenschein, macht alle Früchte reif und fein“ und „Wer im Juli sich regen tut, sorget für den Winter gut“.
2. Juli-Maria Heimsuchung, bezeichnet die Begegnung von Maria (Mutter von Jesus) und Elisabeth. Die schwangere Maria, die unschuldig schwanger geworden war, ging ins Bergland von Judäa in das Haus des schon älteren Priesters Zacharias. Dessen Ehefrau Elisabeth hatte erst am 24.6. ihren Sohn geboren, der später Johannes der Täufer genannt wurde. Maria suchte Trost bei ihrer Verwandten Elisabeth. Diese hatte Verständnis für das junge schwangere Mädchen Maria. Damals hatten die Mitmenschen kein Verständnis für eine werdende Mutter, die keinen Vater für ihr zu erwartendes Kind angeben konnte. Genauso konnte die Gesellschaft nicht verstehen, wenn eine verheiratete Frau kinderlos war. Elisabeth hatte jahrelang auf ihre Schwangerschaft gewartet und endlich Johannes geboren. Dieses Kind war ihr aber von Gott gegeben. Elisabeth sprach Maria Mut zu und es kam zu der Verbindung mit dem nicht mehr ganz jungen Zimmermann Josef aus Nazareth.
4. Juli-Ulrichtag, gewidmet dem heiligen Ulrich von Augsburg, geb. 890 in der Schweiz, gestorben am 4.7.973 in Augsburg, Sohn des Gaugrafen von Dillingen und dessen Frau Thietburga, wurde für den geistlichen Stand bestimmt, Bischof von Augsburg 923-973, war von der Glaubenskraft beseelt, 955 führte er als Reichsfürst hoch zu Ross die Verteidigung von Augsburg gegen die Ungarn an, nur mit einer Bibel in der Hand. Bereits 20 Jahre nach seinem Tod erfolgte die Heiligsprechung. Namensherkunft: althochdeutsch uodal = das Erbe, Erbgut, Erbhof, Heimat, rihhi= reich= Macht.
Bauernregel: “Regen am Sankt Ulrichstag, macht die Birnen stichig mad“.
6. Juli-Tag des Kusses, ob Ehepartner, Kind, Freundin, Oma oder Opa, ob auf den Mund, die Wange, die Stirn oder gar stilvoll auf die Hand, zur Begrüßung, als Gute-Nacht-Kuss, als Dankeschön oder einfach nur so- über einen Kuss freut sich jeder.
6. Juli-Jan Hus, Märtyrer, evangelischer Theologe, geb. 1371, gestorben 6.7.1415, tschechischer Reformator, kämpfte für eine tiefgreifende Reform von Kirche und Gesellschaft, Rektor der Prager Universität (1409). Seit 1402 predigte er über den Ablasshandel der Kirche, musste deshalb 1412 Prag verlassen. In Südböhmen veröffentlichte er sein theoretisches Hauptwerk („Von der Kirche“),1414 wurde er vor das Konzil zu Konstanz geladen. Er verweigerte den Widerruf zu seiner Lehre. Er wurde am 6.7.1415 als Ketzer verbrannt. Sein Werk war der Ausgangspunkt der revolutionären Hussitenbewegung.
11. Juli Olga, an diesem Tag gedenken die Christen der Großfürstin Olga von Kiew, sie wurde geboren im Jahr 881 in Pskov (Russland), sie starb am 11.7.969 in Kiew. Sie war die Ehefrau von Igor I. von Moskovien und somit Großfürstin von Russland. Nach der Ermordung ihres Mannes im Jahr 945 regierte sie das Land von 945 -962. Sie reiste 955 nach Byzanz und nahm das Christentum an. (Olga ist die ostslawische Form von Helga). Bauernregel: “Juli kühl und nass, leere Scheunen, leeres Fass“.
20. Juli, Tag der Margareta, Bauernregel: “Hat Margaret keinen Sonnenschein, kommt das Heu nicht trocken rein“.
22. Juli Maria-Magdalena, dieser Tag erinnert an Maria Magdalena oder auch Maria von Magdala genannt. Sie wird im Neuen Testament erwähnt, eine aus Galiläa stammende junge Frau, die von Jesus geheilt wurde und sich daher zu seinen frühesten Anhängern zählte. Sie sei ständige Begleiterin von Jesus und Zeugin der Auferstehung von Jesu gewesen. Man sagt ihr eine besondere Nähe zu Jesu nach, sie habe bedingungslose Liebe gezeigt, Vermutung: erotische Beziehung zu Jesu, evtl. Ehefrau von Jesus.
23.7.-23.8. Hundstage, Sternbild großer Hund, erscheint erst allmählich am Sternenhimmel, Tage vom großen Hund sind die heißesten Tage im Sommer. Bauernregel: „ Hundstage heiß, Winter lange weiß“.
25.7. Jacobus der Ältere, einer der 12 Apostel von Jesus, Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome, älterer Bruder des Apostels Johannes, Jacobus war bei Verklärung von Jesu auf dem Berg Tabor anwesend, später war er Missionar in Spanien. Der Leichnam des Jacobus der Ältere wurde im 9. Jahrhundert in Santiago de Compostela gefunden. Er sei wohl ermordet worden, damit Märtyrer. Seit dem 11.Jahrh.pilgern Gläubige nach Santiago de Compostela, der Ort im Nordwesten von Spanien. Pilgerreisen gab es schon immer, nach Jerusalem und Rom, aber der Jacobsweg nach Spanien ist der bekannteste, er ist 800 km lang.
26.7.-Sankt Anna, bedeutet Gnade, die Begnadete, Mutter von Maria und damit Großmutter von Jesus. Nach 20jähriger kinderloser Ehe mit Joachim gebar Anna endlich die Tochter Maria. Anna ist die Patronin der Hausfrauen, der Witwen, der Goldschmiede, sie sorgt für Kindersegen und glückliche Geburt. Bauernregel: „Um Sankt Ann´ fangen die kühlen Morgen an“.
August
Der letzte Sommermonat wurde zu Ehren des römischen Kaisers Augustus (23.9.63 v. Chr.- 19.8.14 n. Chr.) benannt. Da Julius Cäsar mit seinem Juli bereits 31 Tage hatte, durfte Augustus natürlich nicht schlechter dastehen. Deshalb hängte man dem Monat noch einen Tag dran. So haben wir zwei Monate hintereinander mit der gleichen Anzahl von Tagen. Bei der Landbevölkerung wurde der August auch Erntemond genannt als Hinweis auf deren Hauptarbeit. Bauernregel: “Fängt der August mit Donnern an, er´s bis zum End nicht lassen kann“.
01. August, erinnert nochmals an Petrus, Bauernregel: “Ist´s von Petri bis Lorenzi (10.8.) heiß, dann bleibt der Winter lange weiß“.
10. August-Laurentiustag, bedeutet Mann aus Laurentum (Ort bei Rom), Laurentius wurde in Spanien geboren und starb als Märtyrer den Feuertod am 10.8. im Jahr 258 in Rom. Er war der erste Diakon der röm.-kath. Kirche zur Zeit des Papstes Sixtus II. Laurentius kümmerte sich um die Armen in Rom. Er ist Schutzpatron der Stadt Rom und Schutzpatron der Köche, der Hirten und der Herden.
12. August Tag des Karl, Karl bedeutet freier Mann oder auch tüchtiger Mann, viele bedeutende Männer tragen diesen Namen (Karl der Große). Einen Karl zu Ehren ist am besten mit einem Blumenstrauß, die Tüchtigkeit von Karl wird damit anerkannt.
15. August Mariä Himmelfahrt-Fest der katholischen Kirche zu Ehren der Muttergottes (Mutter Gottes), Aufnahme Marias in den Himmel wird gewürdigt. Ein sehr bekanntes Gemälde(1516-1518) des berühmten italienischen Malers Tizian (1476/77-27.8.1576) bestätigt die Wichtigkeit dieses Ereignisses. Bauernregel: “Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, dann hält sich das Wetter gerne“.
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