STADT LEIPZIG
Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln
- IV. Wahlperiode -
S I T Z U N G S P R O T O K O L L
der 55. öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Lützschena-Stahmeln
am Montag, 02.06.2014, 18:30 Uhr im Zimmer 3, Lützschena-Stahmeln, ehemalige
Grundschule Lützschena, Am Bildersaal 4
TOP 1 Eröffnung und Begrüßung
Frau Ziegler eröffnet die Sitzung und begrüßt die Mitglieder des Ortschaftsrates sowie die anwesenden Gäste. Sie überbrachte im Namen des Ortschaftsrates die besten Genesungswünsche an Ortschaftsrat Herrn Pawlitzky.
TOP 2 Feststellungen der Beschlussfähigkeit und der Tagesordnung
Es sind 6 von 7 Ortschaftsräten einschließlich der Ortsvorsteherin anwesend. Der Ortschaftsrat ist beschlussfähig.
TOP 3 Protokollkontrolle
Die Mitglieder des Ortschaftsrates haben das Protokoll der 54. Sitzung
vom 07.04.2014 erhalten und nehmen dieses ohne Einwand zur Kenntnis.
Als Mitunterzeichnende des Protokolls der laufenden Sitzung werden Herr
Kühne und Herr Thurm festgelegt.
Folgende Punkte aus den vergangenen Protokollen wurden bearbeitet, erledigt
bzw. bleiben noch weiter offen:
• Zur KITA gibt es noch keine neuen Ergebnisse, Anmahnung erfolgte.
• Die Instandsetzung des Forstweges ist weiterhin offen.
• Zu den fehlenden P&R Plätzen am S-Bahnpunkt Lützschena wird der Bedarf
weiter verfolgt und geht in die langfristige Überwachung durch den Ortschaftsrat.
• Für den alten Wirtschaftsweg oberhalb des Heidegrabens zwischen Freirodaer
Weg und Charlottenweg gibt es noch keine Reaktion seitens der Stadt.
• Die Realisierung des 3. Bauabschnitts des Radweges nach Lindenthal geht
in die langfristige Überwachung durch den Ortschaftsrat.
• Die Bäume im Innenhof vom Kleinen Poetenweg 2-7 Richtung Bahnstraße wurden
durch den Bauhof überprüft und dabei festgestellt, dass eine Gefährdung
im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht nicht besteht aber in der vegetationsarmen
Jahreszeit wird eine Kronenpflege durchgeführt.
• Ein Artikel zu den Störchen wird im nächsten Auen-Kurier veröffentlicht.
• Die Sicherung des ehemaligen Brauereigeländes durch den Eigentümer ist
weiter unbefriedigend, obwohl zumindest die Löcher im Zaun geschlossen wurden.
• Zur Pflege städtischer Grundstücke in der Ortschaft sieht die Stadt derzeit
keinen Handlungsbedarf. Das ist unzumutbar, es wird die Reinigung der Fußwege
eingefordert.
• Frau Ziegler bedankt sich für die gute Wahlbeteiligung von 50,3% in der
Ortschaft.
Wahlergebnis in Lützschena-Stahmeln. Das vorläufige Ergebnis lautet:
-CDU 1104 Stimmen = 23,2%
-Linke 1038 Stimmen = 21,8%
- Bürgerinitiative 90 1990 Stimmen = 55%
Als Ortschaftsräte wurden Frau Ziegler und die Herren Schubert, Pawlitzky,
Kühne und Schneider vorläufig bestätigt.
Die Konstituierung des neuen Ortschaftsrates wird nach der Sommerpause im
September erfolgen.
TOP 4 Einwohnerfragestunde
• Prof. Weiler bemerkte, dass ev. beim Amt für Statistik eine Anfrage zu
stellen sei, um die aktuelle Einwohnerzahl feststellen zu lassen. Er fragte
an, ob es eine Antwort auf den Widerspruch des Ortschaftsrates zu dem Industriestandort
im Gewerbegebiet Stahmeln gibt.
Frau Ziegler führte aus, dass der Widerspruch über das Stadtplanungsamt
an den Investor geleitet wurde und dieser antwortete. Sie erläuterte die
Situation und das Anliegen des Ortschaftsrates für die Anwohner und das
Zusammenwachsen der Ortsteile. Es erfolgte eine rege Diskussion, da die
Meinung des Investors sich auf die Ansiedlung von Logistikunternehmen in
einem Industriegebiet bezieht und dies als Erweiterung des GVZ dargestellt
wird. Das sagt nicht einmal der bisher ausgelegte Entwurf des B-Planes Gewerbepark
Stahmeln aus, was auch durch das Stadtplanungsamt als unzulässig eingeschätzt
wurde. Der Ortschaftsrat wird seinen Standpunkt nochmals dem Stadtplanungsamt
in Auswertung der Antwort des Investors mitteilen.
• Herr Schneider fragte im Auftrag der Anwohner vom Dorettenring an, wie die Regulierung des Abflusses in den Heidegrabens erfolgt. Beim letzten Starkregen war der Heidegraben randvoll und das Auffangbecken bei Porsche leer. Im Zusammenhang mit der noch nicht gefestigten Uferböschung wird dies als kritisch erachtet. Bei der Vorstellung der Planung wurde gesagt, dass der Abfluss kontinuierlich erfolgen soll. Es wird das Amt für Stadtgrün und Gewässer zur Klärung angeschrieben.
TOP 5 Bericht zum Arbeitsstand der Umsetzung der landschaftspflegerischer Maßnahmen
Die Verwendung der Gelder aus dem Lastenausgleich nach dem Vertrag mit
der Stadt Leipzig werden seit diesem Jahr von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern
des Ortschaftsrates und den jeweiligen Vertretern der Stadt beraten.
• Zur Planung und Realisierung zur Wiederherstellung des Brunnens an der
Jungfernstiege läuft derzeit die Ausschreibung. Der Baubeginn soll im August
2014 erfolgen. Der Betrieb des Brunnens erfolgt 2015 mit der Eröffnung der
Brunnensaison stundenweise mit Leitungswasser.
• Die noch notwendige Vermessung der Wasserfläche und zugehöriger Bauwerke
im Schlosspark ist erfolgt. Es soll eine Studie zur nachhaltigen Verbesserung
der Gewässersituation als Grundlagenplanung erstellt werden. Bis 16.06.2014
ist die Angebotsabgabe für die angeschriebenen Ingenieurbüros terminiert.
• Grünflächen in der Ortschaft sollen nach und nach aufgewertet werden.
Dies betrifft als erste Maßnahmen Zum Haksch/ Stahmelner Höhe in Stahmeln
und Platz der Opfer von Gewalt am Radefelder Weg/Bahnstraße.
• Am Stahmelner Anger soll an der Brückenseite eine Unterstellmöglichkeit
geschaffen werden. Zur Konkretisierung erfolgt noch eine Abstimmung mit
den Anwohnern.
• Es wurden die ersten Parkbankstandorte festgelegt. 2 Bänke mit Armlehne
am ehemaligem Gasthof Lützschena und 1 Bank an der Grundschule Stahmeln.
Für die Aufstellung und Pflege werden noch Paten und Sponsoren gesucht.
• Der Pappelwald zwischen Lützschena und Stahmeln am Jägergraben soll nun
doch nicht mit Schwarzpappeln bepflanzt werden, da der Standort ungeeignet
ist. Es soll daher eine Suksession erfolgen (Abfolge verschiedener Pflanzengesellschaften
an einem Standort ohne menschlichen Eingriff oder auch Wildwuchs genannt).
Der Schutz des Weges durch morsche Bäume u. a. muss dabei gewährleistet
werden.
Beschluss 103/06/14:
Die Pappelwaldfläche zwischen Stahmeln und Lützschena soll der Suksession überlassen werden. Die sich aus dem Prozess ergebende Verkehrssicherungspflicht muss erfüllt werden.
Begründung:
Die vorhandene Vegetation soll erhalten bleiben. Auf die Einführung der
Schwarzpappel wird verzichtet.
Votum: 6/0/0 (dafür: 6 dagegen: 0 Enthaltungen: 0)
TOP 6 Sonstiges und Informationen
• Zu örtlichen Anlässen können regionale Händler zusätzliche Öffnungszeiten
an Sonntagen beantragen. Der Ortschaftsrat sieht keinen Bedarf.
• Den Antrag zur Regulierung von Brauchtumsmittel von Ortschaften, die nicht
freiwillig eingemeindet wurden und den Verwaltungsstandpunkt nimmt der Ortschaftsrat
zur Kenntnis.
• Der Beitritt der Stadt Leipzig zur Fluglärmkommission wurde nach dem Verwaltungsstandpunkt
abgelehnt.
• Abteilungsleiterin Frau Höfer vom Verkehrs- und Tiefbauamt bedankt sich
für die gute Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat und geht in den Ruhestand.
• Es ist eine Einladung zum Pressetermin von Porsche zur Errichtung des
neuen Produktionsstandortes beim Ortschaftsrat eingegangen, der vorgesehene
Termin wurde verschoben.
• Die Offenlegung des Bahngrabens wird von der Stadt favorisiert, sofern
die Verfügbarkeit der Flächen gegeben ist. Dazu wird demnächst ein Termin
mit dem Landwirt und den Eigentümern vereinbart.
STADT LEIPZIG 01.07.2014
Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln
- IV. Wahlperiode -
S I T Z U N G S P R O T O K O L L
der 56. öffentlichen Sondersitzung des Ortschaftsrates Lützschena-Stahmeln
am Montag, 30.06.2014, 19:00 Uhr im Zimmer 3, Lützschena-Stahmeln, ehemalige
Grundschule Lützschena, Am Bildersaal 4
TOP 1 Eröffnung und Begrüßung
Frau Ziegler eröffnet die Sitzung und begrüßt die Mitglieder des Ortschaftsrates sowie die anwesenden Gäste. Sie begründet die Eilbedürftigkeit wegen der Behandlung der Vorlage in den Fachausschüssen Umwelt und Ordnung und Stadtentwicklung und Bau am 01.07.14 und 08.07.14 in zweiter Lesung und der Information der Fraktionen des Stadtrates.
TOP 2 Feststellungen der Beschlussfähigkeit und der Tagesordnung
Es sind 7 von 7 Ortschaftsräten einschließlich der Ortsvorsteherin anwesend.
Der Ortschaftsrat ist beschlussfähig. Einstimmig beschließen die Ortschaftsräte,
dass die Gäste zu dem Beratungsgegenstand reden dürfen.
Als Mitunterzeichnende des Protokolls der laufenden Sitzung werden Herr
Pawlitzky und Herr Schneider festgelegt.
TOP 3 Behandlung der Vorlage V/3848 B-Plan 354 „Gewerbepark Stahmeln“ und Beschlussfassung eines Änderungsantrages
Beschluss 104/06/14:
Der Beteiligung der anwesenden Bürger an der Beratung wird zugestimmt.
Votum: 7/0/0 (dafür: 7 dagegen: 0 Enthaltungen: 0)
Am 16.07.2014 wird die Vorlage als Billigungs- und Auslegungsbeschluss
in der vorliegenden Form im Stadtrat beschlossen werden. Soweit der Ortschaftsrat
noch Zusagen und Absprachen mit dem Dezernat Stadtentwicklung und Bau aufgenommen
haben will, so muss ein Änderungsantrag beschlossen werden. Diese Forderungen
ist allen Ortschaftsräten per Mail am 24.06.14 zugegangen; sie liegt auch
dem Stadtplanungsamt, den beteiligten Ausschüssen und den Fraktionen des
Stadtrates vor.
In der Diskussion gibt es folgende Wortmeldungen:
Herr Knauthe vom Siedlerverein Stahmeln machte folgende Einwände gegen den
Bebauungsplan geltend:
-Am Rande eines Naturschutzgebietes wäre eine Wohnbebauung sinnvoller als
ein Gewerbegebiet.
-Der Lärmschutz für die angrenzende Siedlung wurde nicht dargelegt.
-Der Umweltbericht wurde den Anwohnern in der frühzeitigen Bürgerbeteiligung
nicht zur Kenntnis gegeben.
- Vorrang muss laut Baugesetz immer die Konfliktvermeidung haben, das wird
nicht beachtet
Das hat zu Verärgerung und Unmut geführt, die Bürger fühlen sich nicht ernst
genommen.
Prof. Weiler mahnte an, dass der Ortschaftsrat im Sinne der Bürger beschließen
sollte und dass Zusagen zur Verwirklichung des V+E Planes seitens der Stadt
mit der Eingemeindung gegeben wurden.
Herr Pawlitzky bemerkt, dass der Änderungsantrag keinesfalls bedeuten darf,
dass man mit dem B-Plan Nr. 354 grundsätzlich einverstanden ist und nur
in Teilen eine Verbesserung anstrebt. Diese Meinung wird von allen Ortschaftsräten
geteilt.
Die Ortschaftsräte besprechen die Handlungsmöglichkeiten und äußern sich
übereinstimmend zur Einbringung eines Änderungsantrages. Dieser bezieht
sich nur auf die getroffenen Absprachen und der Ortschaftsrat hofft dazu
auf Unterstützung durch die Fraktionen.
Es bestehen weitere offene Fragen und Probleme zur Zulässigkeit und Umsetzung
des Vorhabens.
Beschluss 105/06/14:
Es wird der Änderungsantrag mit dem Inhalt gem. E-Mail vom 24.06.14
zum Bebauungsplan Nr. 354 "Gewerbepark Stahmeln" gestellt.
Dieser wird auch an den Fachausschuss Umwelt und Ordnung, Stadtentwicklung
und Bau sowie die Fraktionen des Stadtrates gegeben.
Die Abfassung des Beschlusstextes erfolgt durch die OV und wird als Anhang
zum Protokoll beigefügt.
Votum: 7/0/0 (dafür: 7 dagegen: 0 Enthaltungen: 0)
Anhang Beschlusstext Ortschaftsrat Lützschena-Stahmeln
Sondersitzung des Ortschaftsrates am 30.06.2014
Beschluss 105/06/14: Änderungsantrag zum Bebauungsplan Nr. 354 „Gewerbepark
Stahmeln“
Stadtbezirk Leipzig-Nordwest, Ortsteil Lützschena-Stahmeln Billigungs- und
Auslegungsbeschluss
Die im Folgenden aufgeführten Punkte sind zu ändern und absprachegemäß anzupassen:
Punkt 1
Die vom Ortschaftsrat geforderte Geh- und Radwegeverbindung ist im Bereich
der neuen B6 auszuführen, um eine bessere Verbindung des Gewerbeparks Stahmeln
und des Ortsteiles Stahmeln an den S-Bahnhaltepunkt herzustellen. Es wurde
in Aussicht gestellt, dass auch zwei Fuß- und Radwege angelegt werden könnten.
Punkt 2
Die vom Ortschaftsrat geforderte Abschirmung der Siedlung Bahnstraße/ Auf
der Höhe in Lützschena soll durch die Anpflanzung von Wald im nordöstlichen
Teil des Plangebietes erfolgen und nicht wie dargestellt durch extensive
genutzte und nur zu 10% bepflanzte Wiesenfläche.
Punkt 3
Die Umlegung des Wischkegrabens hat außerhalb bebauter oder überbauter Flächen
offen und in einer Tiefe von mindestens 1,3m unter Bodenniveau des heutigen
Geländeprofils zu erfolgen.
Grund dafür ist, dass der Wischkegraben ganzjährig wasserführend ist und
davon auszugehen ist, dass im Umfeld des Grabens erfolgte Meliorationsmaßnahmen
in den Graben eingebunden sind (auch Oberflächenwasser aus der Siedlung
Bahnstraße). Die offene Grabenführung hat bis in die Einbindung am Jägergraben
zu erfolgen. Der untere Teil der Wischkeverrohrung ist defekt, es kommt
dauerhaft zu Rückstauungen und bei Niederschlag zu erheblichen Wasseraustritten
auf die Wiesenflächen.
Punkt 4
Das angesprochene Verkehrs- und Parkproblem ist für den Ortschaftsrat noch
nicht geklärt, hier muss das Verkehrsgutachten der ILZ Leipzig vom 08.01.14
und das Lärmschutzgutachten vorgelegt und diskutiert werden.
- Wie wird der geordnete Zufluss von der B 6 aus beiden Richtungen gesteuert,
ohne dass es zu Stau auf der B 6 oder in den Anliegerstraßen kommt?
-Wie ist die Einfahrt auf die Hallen und die kleinen Gewerbestandorte abgesichert,
ohne dass es zum Parkstau im Wohngebiet kommt?
Schon jetzt sind die vorhandenen Parktaschen Am Wiesenring zugeparkt, es
muss ausgeschlossen werden, dass Verkehrs- und Abgasbelästigungen für die
Anwohner eintreten.
Es sind die Größen der Flächen im Betriebsgelände, die für auf Abfertigung
wartende LKW zur Verfügung stehen, genau darzustellen und zu erläutern.
Dazu fehlen die Festsetzungen in Ziff. 14. und 15 in der Begründung.