An dieser Stelle setzen wir die Abschrift der Chronik mit dem Eintrag vom März 1839 - vor 175 Jahren - fort:
29. März, meiner geliebten Gattin 39 Geburtstag, dießmal zugleich Charfreitags-
u. Confirmationsfeier (diese fiel nach Lützschena). Der Monat naht sich
seinem Ende, er war meist sehr unfreundlich, brachte häufigen Wechsel von
Regen, Schnee, Kälte u. Thauwetter, seit einigen Frühlingstagen auch sehr
großes Wasser mit.
Die Hänicher Separationssache (in Feldern u. Auen), so wie die Hänicher
u. Lütz-schenaer Eisenbahn-Angelegenheit ward (unter Umständen) zur Zufriedenheit
der Betheiligten aus- u. durchgeführt, das Pfarrlehen erhält für 190 Ruthen
abgetrete-nes Feld u. Wiese 293 Rt. 15 gr. 2 Pf. für 121 Ruthen in Lützschena:
253 Rt 6 gr. 5 Pf. - Die Arbeiten an der Eisenbahn haben bereits begonnen,
u. unsere Dörfer sind von mehreren Hundert Schlesiern bewohnt, die schon
über Leipzig gearbeitet haben.
Deren Einer starb in Hänichen nach kurzem Erkranken an der Gesichtsblasenrose
[Rose (Rotlauf, Flugfeuer, Hautrose, Erysipelas), eine flächenhaft ausgebreitete
Hautentzündung, die sich durch ihre Rosenröte, durch Schwellung und Schmerzhaf-tigkeit,
durch ihr Fortkriechen oft über große Körperflächen auszeichnet und meist
mit Fieber verbunden ist. Kein Körperteil ist verschont von der R., doch
tritt sie vorzugsweise am Kopf und Gesicht (Kopf- und Gesichtsrose) auf,
Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), S. 167484 d.Ü.], u. ward an
Mittwoch zwar mit dem Segen, doch von mir diesem vorausgeschickter freiwilliger
Grabrede beerdigt; er hinterließ eine Witwe mit 3 unerzogenen Kindern -
armen Leuten - Gott tröste sie!