Klassische Musik in Auwaldstation Lützschena

Leipzig feiert 2013 den 200. Geburtstag des großen Musikers Richard Wagner (22.5.1813 bis 13.2.1883). Das war bisher ein sehr großes Ereignis. Lützschena erinnert auch an den Geburtstag eines anderen Musikers. Robert Schumann wurde am 8.6.1810 in Zwickau geboren, aber seine Zeit der Jugend, des Suchens und des Findens verlebte er in Leipzig und sehr oft in Lützschena. Robert Schumann kam 1828 nach Leipzig zum Jurastudium, er war auch ein begnadeter Pianist. Bei Friedrich Wieck nahm er Klavierunterricht und lernte dessen Tochter Clara (13.9.1819- 20.5.1896) kennen. Sie wurde 1840 seine Ehefrau.
Maximilian Speck hatte 1822 das Gut Lützschena, welches der Familie Uechtritz seit 1404 gehörte (Lützschena, eine historische und städtebauliche Studie, Pro Leipzig 1999) gekauft und hatte damit auch die Brauerei, die seit 1756 bestand, erworben. In die Brauerei investierte er moderne Technik, beraten wurde er von einem Braumeister aus München. Speck von Sternburg führte ein gastliches Haus für Künstler und Kunstinteressierte. Das wohl gut schmeckende Bier hat die Zusammenkünfte sicher vervollkommnet. Der Hausherr Speck von Sternburg führte Gästebücher. Der Name Robert Schumann ist mehrfach seit 1837 darin genannt. Nach der Hochzeit von Robert Schumann und Clara im Jahre 1840 sind in den Tagebüchern, die beide führten, ebenfalls Besuche in Lützschena vermerkt. Am 27.7.1842 gingen sie von ihrem Wohnhaus in der Inselstraße 18 in Leipzig zu Fuß nach Lützschena, 11 km von ihrer Wohnung entfernt. Die Aufenthalte in Lützschena müssen Robert Schumann sehr gefallen haben, belegt ist, dass er in 5 Monaten viermal in Lützschena war. Das schmackhafte Bier hat er erwähnt.
Robert Schumann liebte die Natur. So haben ihn sicher die Auenlandschaft und die Bäume im Park von Lützschena zu seinen Kompositionen inspiriert. In allen seinen Werken vernimmt man die Romantik der Natur. Das Zusammenspiel von Bauwerken und Natur konnte er auch im Park von Lützschena bewundern durch den Anblick von Waldkapelle und Dianatempel. Der Robert- und Clara-Schumann Verein Leipzig erinnerte 2010 an den 200. Geburtstag von Robert-Schumann.

Aber konkretisiert gedachte das Reinhold-Quartett (Mitglieder des Gewandhauses) mit 1.und 2.Geige, mit Bratsche und Cello am Freitag 12.7.2013 im Hof der Auwaldstation des 213.Geburtstages des Musikers. Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Schubert und natürlich von Robert Schumann wurden den Lützschenaer Musikfreunden zu Gehör gebracht. Die Musik wird nicht von allen so geschätzt, denn es waren nur ungefähr 50 Besucher an dem sommerlich-romantischen Abend in der Auwaldstation. Schade! Aber die, die da waren, haben einen wundervollen Abend genossen. Viele Begebenheiten aus Schumanns Leben wurden vom Moderator den Musikfreunden vermittelt. Man hat im Zuge parkpflegerischer Maßnahmen Bäume fällen müssen. Bei Zählung der Jahresringe dieser alten Bäume konnte man erkennen, dass ein Baum schon seit 1750 existierte, er war also bei Lebzeiten von Robert Schumann schon circa 80 Jahre alt. Der Förderverein Auwaldstation und Schlosspark Lützschena e.V. will eine Baumscheibe von einem dieser alten Bäume des Schlossparks Lützschena auswählen und entsprechend präparieren und dann mit einer Gedenktafel zu Ehren Robert Schumanns erstellen. Ein schöner Gedanke, unseren Park noch attraktiver zu gestalten. Von den musizierenden Künstlern kam Zustimmung. Sicher von den Bürgern Lützschenas ebenfalls, denn die unauffällig aufgeforderte Spende für das Vorhaben wurde schon verwirklicht.
Herr Schönzart vom Lützschenaer Künstlerkreis überbrachte gemeinsam mit Frau Baraniak jedem Musiker einen Kupferstich, dargestellt durch das Tier des Jahres, die Uferlaubschnecke.
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