Einsatzreicher Monat Juni für die Freiwillige Feuerwehr

Der diesjährige Juni dürfte wohl allen Kameraden noch lange im Gedächtnis bleiben, denn es war der arbeitsreichste Monat der vergangenen Jahre. Wegen der stetig steigenden Pegel in Leipzigs Flüssen richtete die Branddirektion mit Beginn des 1.6. eine Technische Einsatzleitung auf der Hauptfeuerwache ein. Zwei Kameraden unserer Wehr machten sich deshalb auf den Weg ins Lagezentrum, um eine erste Einweisung zu erhalten. Um 15:00 Uhr trafen sich dann alle Kameraden unserer Ortsfeuerwehr im Gerätehaus zur Einsatzbesprechung. 18 Kameraden erklärten sich bereit, im 8 Stunden Rhythmus unseren Luppe-Damm vom Pfingstanger bis nach Stahmeln abzulaufen und auf mögliche Schadstellen zu kontrollieren. Dieser Aufwand machte sich schon in der Nacht auf den 2.6. bezahlt, denn die Läufer entdeckten Sickerstellen auf Höhe des Schlossparks. Durch den Hochwasserzug 1 der Feuerwehr Leipzig, welcher auch in unserem Gerätehaus stationiert war, wurden diese dann mit Sandsäcken abgedichtet und unsere Kameraden setzten ihre Route fort. Im Laufe des Tages rief man uns neben unserer Kontrolltätigkeit noch zu fünf weiteren Einsätzen, davon zwei vollgelaufene Keller in Stahmeln und Lpz.-Althen, abgebrochene Äste auf der Lützschenaer Straße und zwei Fehlalarme. Am 3.6. wurde ab Nachmittag unsere Dammkontrolle durch das Ordnungsamt übernommen und wir konnten uns wieder komplett der Gefahrenabwehr widmen. So alarmierte uns die Leitstelle um 23:19 Uhr mit zum Sandsäcke füllen ins Kieswerk Hirschfeld, wo wir bis zum 4.6. um ca. 6:30 Uhr tätig waren. Für die nächsten knapp 24 Std. blieb es ruhig, so dass unsere Einsatzkräfte wieder neue Kraft tanken konnten. Am Morgen des 5.6. kamen wir bei einem Gefahrgutunfall im Gewerbegebiet zum Einsatz. Dort standen wir bei der Bergung eines Leck geschlagenen Säurebehälters in Bereitstellung. Ab dem Nachmittag lösten wir dann die FFW Liebertwolkwitz im Hochwasserzug 1 ab und besetzten für die nächsten 18 Std. unser Gerätehaus. Gegen 22:00 Uhr meldeten Anwohner eine gefährlich Ansammlung von Treibgut im Mühlgraben der Hähnicher Mühle. Mit Hilfe von anderen Feuerwehren entfernten wir dieses und verhinderten damit eine Aufstauung des Wassers. Gegen Mittag löste die Stadt am 6.6. unseren Hochwasserzug auf und beendete damit auch den Besetzungszustand unseres Gerätehauses.

Besonderer Dank gilt den vielen Firmen, die unsere Einsatzkräfte für die Zeit des Hochwassers von der Arbeit freistellten und somit unsere Einsatzbereitschaft sicherten.
Am 13.6. fuhren einige Kameraden mit unserem Gerätewagen-Wasser und dem Boot mit zur Bergung der beim Hochwasser abgerissenen Rettungsschaukel am Palmgartenwehr. Diese hielt dem enormen Wasserdruck nicht mehr stand, riss einseitig ab und blockierte damit eine Durchflusssteuerung an dem Wehr.
Als ob uns die Natur in diesem Monat nicht schon genug hat arbeiten lassen, zog am 20.6. Tief Norbert mit verheerenden Folgen über Leipzig. Der Einlauf einer Brandmeldeanlage gab um 18:52 Uhr eine Art Startschuss für einen 23 Std. dauernden Einsatzmarathon unserer Feuerwehr. Besonders erwähnenswert ist dabei wohl unser Einsatz in Holzhausen, wo ein Grundstück mit einem Stall samt Tieren unter Wasser stand. Da der Stall der tiefste Punkt des Geländes ist, floss immer wieder Wasser nach und sorgte so für eine fünfstündige Pumpaktion. Am Ende gelang es uns aber die Tiere auf trockenem Grund zu haben. Danach fuhren wir bis gegen 11:30 Uhr noch weitere sieben Einsatzstellen in der Stadt an, um Keller und Tiefgaragen auszupumpen. Nach einem kurzen Personaltausch folgte der letzte Einsatz um 12:13 Uhr. In Connewitz stand abermals eine Tiefgarage unter Wasser. Mit vielen weiteren Wehren pumpten wir diese bis zum Abend aus.
Der Vollbrand einer Baracke in Leutzsch kostete uns am 23.6. nochmals die Nacht. Gemeinsam mit der Böhlitz- Ehrenberger Wehr kämpften wir mehrere Stunden gegen die Flammen und konnten dadurch ein Übergreifen auf das Nachbargebäude verhindern.
So wurden wir im Monat Juni insgesamt zu 29 Einsätzen alarmiert. Dadurch steigt die Einsatzzahl im ersten Halbjahr 2013 auf 57. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt ist das ein Anstieg um 27 Alarme, im Gesamtjahr 2012 rückten wir insgesamt 62 Mal aus.
Eine gute Sache hatte dieser Monat jedoch auch: Wir konnten einen neu hinzugezogenen Einwohner unseres Ortes für uns gewinnen. Er wird ab sofort seinen Dienst bei uns verrichten. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken und ihm alles Gute wünschen!

Weitere Informationen über unsere Arbeit finden Sie auch unter www.ff-lützschena-stahmeln.de
S. Schneider
FF Lützschena – Stahmeln.