Kein Ostern ohne Osterfeuer
Die zahlreichen Osterbräuche, dazu gehört das Osterfeuer, sind teils heidnisch-mythologischen
Ursprungs, aber auch christlichen Gedankens. Man begrüßt Ostern mit Feuer,
als Sinnbild der Vertreibung des Winters. Die Christen feiern zu Ostern die
Auferstehung des Herren.
Die Geschichte des Osterfeuers wird schon im Altertum beschrieben. Die Ägypter
huldigten dem Sonnengott. Ihn zu Ehren, entfachten sie im Frühjahr jeden Jahres
ein Feuer. Sie wollten dem Sonnengott zeigen, dass man seine Botschaft – nämlich
Wärme, Licht und Fruchtbarkeit - verstand. Durch das Feuer wollte man die
Sonne auf die Erde herabziehen.
Schon seit 2000 Jahren ist das Osterfeuer auch in Europa bekannt. Das Feuer
gilt im Frühjahr als Gruß an die Sonne. Das Christentum akzeptierte diese
heidnischen Riten und machte das Feuer um die Zeit des Osterfestes gebräuchlich.
Ursprünglich wurde seit dem 6.Jahrhundert vor Chr. das jüdische Passahfest
(auch Pessach) im Frühjahr gefeiert. Im Jahre 325 beging die christliche Kirche
das 1.ökumenische Konzil von Nikäa. Hier wurde festgelegt, dass Ostern nach
dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert wird. Eine genauere Festlegung erfolgte
1582, Papst Gregor XIII. führte damals den nach ihm benannten Kalender ein,
der heute in aller Welt Gültigkeit hat. In einigen osteuropäischen Ländern
hat daneben noch der Julianische Kalender Bedeutung. Aber überall wird Ostern
gefeiert. Und dazu gehört das Osterfeuer.
Die Osterfeuer werden meistens am Samstag vor dem Ostersonntag entfacht. Jugendliche
sammeln größere Äste, Reisig, Gartenschnitt, noch von Weihnachten herumstehende
Christbäume und stapeln das Holz hoch auf. In Gemeinschaft aller Bewohner
wird dann dieser Holzstapel entzündet. Die lodernde Flamme soll die Vertreibung
des Winters und den Beginn der Wärme durch den kommenden Frühling beinhalten.
In Lützschena-Stahmeln wird schon jahrelang dieser Brauch des Osterfeuers
gepflegt. Ursprünglich war die Wiese am Ortsausgang Lützschena, Richtung Schkeuditz,
der geeignete Platz. Inzwischen ist aber in der Nähe dieser Wiese die Hänicher
Mühle zum Wohngebäude umgebaut worden und neue Eigenheime sind in Nähe der
Mühle dort entstanden. Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb das Osterfeuer
erstmalig 2013 auf der Wiese vor dem Bismarckturm entfacht.
aneu