Jeder kennt ihn, keiner mag ihn und trotzdem haben wir tagtäglich mit ihm
zu tun. Unser Müll! Einen tiefen Blick in die Mülltonne riskierten in den
Winterferien zahlreiche Kinder in der Auwaldstation.
1,2 Kilogramm Müll produziert jeder Bundesbürger pro Tag. Das ergibt eine
Müllmenge von 454 Kilogramm pro Jahr. Wenn man die jährliche Müllmenge aller
Deutschen in ein Stadion von der Größe des Zentralstadions kippen würde,
bräuchte man 775 Stadien. Jedes Jahr!
Müll verschwindet nicht einfach in einem Loch, aus den Augen, aus dem Sinn.
Das erfuhren auch die Teilnehmer des Winterferienprogramms in der Auwaldstation.
Los ging der Tag mit einem kleinen Frühstück. Bei Tee, Keksen und Kuchen
stellte sich schnell heraus, dass bei alltäglichen Dingen, wie unserem Frühstück,
schon Müll entsteht.
Auf die Straße wird dieser heute nicht mehr geworfen. Das war im Mittelalter
noch anders. Bei einem kleinen historischen Ausflug in die Müllgeschichte
wurde klar, warum wir heute Müll trennen. Nachdem unsere verschiedenen Tonnen
erklärt wurden konnten die Kinder selbst aktiv werden. Beim Müll-Sortier-Spiel
und dem Mülltonnen-Wettrennen waren schlaue Köpfe und flinke Füße gefragt.
Der Schnee machte aus dem Wettrennen eine Geschicklichkeitsübung und die
Teilnehmer erfuhren am eigenen Leib, was die Männer der Leipziger Stadtreinigung
jeden Tag leisten.
Ein weiterer Teil der Veranstaltung beschäftigte sich mit der „Abfallbehandlungsanlage
und Zentraldeponie“ in Cröbern. Obwohl schon seit 2005 in Betrieb ist das
Wissen über die Funktionsweise der zwischen dem Markkleeberger und Störmthaler
See gelegenen Anlage noch wenig bekannt. So nutzten auch die begleitenden
Eltern die Gunst der Stunde und stellten ihre Fragen. Frau Wöllner vom „Zweckverband
Abfallwirtschaft Westsachsen“ (ZAW) unterstützte die Auwaldstation bei dieser
Veranstaltung und beantwortete die Fragen sehr gern.
Nachdem alle wussten, was Recycling eigentlich heißt ging es um die Müllvermeidung.
An ganz praktischen Beispielen erarbeiteten die Teilnehmer zusammen mit
Marcel Pruß, wie jeder durch veränderte Einkaufsgewohnheiten den eigene
Müllberg reduzieren kann. Zum Schluss war noch einmal Kreativität gefragt.
Denn aus mitgebrachtem Müll wurde noch etwas sinnvolles gebastelt. So entstanden
Milchkarton-Rennautos und Pflanzschalen für Küchenkräuter.
Dieses informative Programm ist keines Falls eine Eintagsfliege. Damit noch
viel mehr Menschen Recycling-Experten und Abfall-Profis werden bietet die
Auwaldstation das Programm ab sofort auch für Schulklassen und Hortgruppen
an. Die Mitarbeiter der Auwaldstation kommen dafür auch gern vor Ort in
die Schulen. Interessenten melden sich bitte unter Tel.: 0341 – 462 18 95,
Fax: 0341 – 253 77 53 und Mail: auwaldstation@t-online.de