Schlobachshof bald herrenlos ?
Schlobachshof hat eine lange Tradition. Er wurde bereits 1508 urkundlich erwähnt. Der Besitz war mehrere Jahrhunderte Rodeland.
Im Jahr 1913 wurde das Gelände von den Brüdern Kurt, Walter und Georg Schlobach erworben. Nach dem 1.Weltkrieg bauten sie das Gelände zu einem Gutshof aus. Nach dem 2.Weltkrieg wurde Schlobachshof der Karl-Marx-Universität Leipzig zugesprochen und fachspezifisch genutzt.
1993 wurde Schlobachshof von Familie Stanuschwewski, aus Baden-Württemberg stammend, gekauft. Schlobachshof wurde systematisch vom Ehepaar Stanuschewski ausgebaut. Sie bauten auf dem Gelände eine der größten Reithallen in Sachsen mit gastronomischer Einrichtung aus.
Neulich war in der Leipziger Volkszeitung zu lesen, dass das Ehepaar Stanuschewski wieder in ihre Heimat zurückkehren möchte. Als Grund wurde das Hochwasser 2011 genannt, als das Nahle-Wehr geöffnet werden musste und Wassermassen auch Schlobachshof überschwemmten. Das Wehr wurde geöffnet, um Teile von Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg vor Hochwasser zu bewahren. Da die Stadt Leipzig den Auwald nach wie vor als Überschwemmungsgebiet betrachtet, fürchtet Familie Stanuschewski, dass sich die Überflutung ihrer Gebäude und Stallungen wiederholen könnte.
Familie Stanuschewski hat bereits Teile ihres großen Grundbesitzes verkauft. Hierzu gehören die an der Halleschen Straße gelegene große Villa der ehemaligen Sternburg Brauerei und das mehrstöckige alte Mühlenhaus an der Weißen Elster mit dem angrenzenden Gelände.
Bedauerlich wäre, wenn im Falle des Wegzugs von Familie Stanuschewski, sich kein neuer Besitzer für Schlobachshof finden würde. Den Leipzigern ginge ein Naherholungsgebiet verloren. Sicher werden aber die Reiter ihr Domizil für die Pferde erhalten wollen. Auch das von der Projektentwicklungsgesellschaft Schlobachshof 2003 erworbene Gelände der ehemaligen Sternburg Brauerei, welche als Halbruine ihr Dasein fristet, bräuchte in absehbarer Zeit einen Investor oder Aktivitäten der Eigentümer.
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Quelle: www.bild.de

Quelle: André Kempner, LVZ
Auf der Internetseite gibt es eine Erklärung des Betreiber-Ehepaars Birgit und Michael Stanuschewski: „Liebe Besucher, da der Hof insgesamt in einem regelmäßigen Überschwemmungsgebiet, im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet liegt und die damit verbundenen verwaltungsrechtlichen Vorschriften und Einschränkungen eine nachhaltige kostendeckende Bewirtschaftung nicht mehr zulassen, ziehen sich die Betreiber aus der Bewirtschaftung des Hofes zurück und akzeptieren die vorrangigen Belange von Umwelt- und Naturschutz.“

1993 hatte die aus Baden-Württemberg stammende Familie den Hof im Auwald übernommen. Pferde, Biergarten, Spielplatz, Partys – hier war immer was los. Doch im Winter 2011 nahm das Areal großen Schaden.

Um die Überflutung angrenzender Stadtteile während des Hochwassers zu verhindern, wurde das nahe gelegene Nahle-Wehr geöffnet. Schlobachshof soff ab. Seitdem ging es stetig bergab.

„Wir haben uns die Schließung gut überlegt“, sagt Birgit Stanuschewski zu BILD. „Es wird kein Zurück geben. Die Gastronomie-Lizenz haben wir auch nicht mehr. Zuletzt hatte man uns aber auch schon verboten den Freisitz zu betreiben.“

WARUM? „Ach, da lief so viel im Hintergrund. Wir wollen einfach nicht mehr drüber reden. Nur so viel: Die Behörden haben es uns sehr schwer gemacht. Wir sind traurig, aber jetzt muss Schluss sein.“

Worüber die Chefin nicht spricht: Die Geldsorgen sind mit der Schließung nicht vorbei. Um etliche Zahlungsforderungen kümmert sich inzwischen das Amtsgericht (Az 435M28325/11).

Zurzeit stehen noch 20 Pferde auf dem Hof. Birgit Stanuschewski: „Wir wollen versuchen, wenigstens den landwirtschaftlichen Betrieb aufrecht zu erhalten.“
(Quelle: www.bild.de)