Pferde und Gesundheitssport St.Georg e.V.


Lützschena und Stahmeln sind reich an Geschichte und prägten die Historie der Stadt Leipzig mit. Die Historie ist immer mit den Bewohnern einer Ortschaft verbunden. Allen bekannt ist der Name St. Georg in Leipzig durch das Krankenhaus St. Georg. Es wurde bereits im Jahre 1212 gegründet und feierte sein 800jähriges Bestehen.
In der Georg-Schumann-Straße 416 wird man neugierig auf den Verein „Gesundheitssport St. Georg“, was verbirgt sich dahinter?
Der heilige St. Georg gehört als Schutzheiliger zu den sogenannten 14 Nothelfern. Jeder von diesen wird einer Gruppe von schutzbedürftigen Menschen zugesprochen. Georg galt als Schutzpatron der Bauern, der Bergleute, der Reiter, Sattler und Soldaten sowie der zu ihnen gehörenden Pferde. Im Jahre 270 n.Ch. wurde der Landmann Georg in Kappadokien (Türkei) geboren. Als Kommandeur einer römischen Legion, die verfolgte Christen verteidigte, wurde er aber im Jahre 303 unter Kaiser Diokletian (römischer Kaiser, 240-316) deshalb hingerichtet. Später wurde das Christentum unter Konstantin I (römischer Kaiser in der Zeit 303-337) und 391 durch Theodosius zur Staatsreligion erklärt. Und nun wurde der Bauer bzw. Kämpfer Georg von vielen verehrt und deshalb zum Heiligen ernannt. Eine Legende erzählt, dass in einem See in Lybia ein Drache hauste, der die Königstochter verschlungen hatte. Georg kam auf einem Pferd geritten, schlug mit seiner Lanze das Zeichen des Kreuzes in der Luft, tötete den Drachen und rettete so der Königstochter das Leben. Aus lauter Dankbarkeit bekannte sich daraufhin der König zum Christentum.
So wundert es nicht, dass St. Georg der Namensgeber des Leipziger Krankenhauses, aber auch des Reitsportvereins in der Georg-Schumann-Str.416, wurde. Den Reitsportverein gibt es schon sehr lange. Ursprünglich gehörte das Gelände zur Brauerei Sternburg in Lützschena. Nach 1945 im Zuge der Bodenreform wurde es an Bauern vergeben, auch das Nachbargrundstück gehörte dazu. In dem jetzt noch bestehenden Gebäude wurden sogar Ziegel gebrannt zum Bau von Neubauernhäusern. Nach der Bilderung der LPG (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) wurde die Ziegelherstellung eingestellt. Auf dem dazugehörenden Gelände gab es eine Schweinemästerei, die zum landwirtschaftlichen Betrieb (LPG) in Schkeuditz gehörte. In die landwirtschaftlichen Betriebe zog zunehmend die Technik ein und verdrängte das arbeitende Pferd. Das Pferd wurde in der LPG nicht mehr benötigt. Ende der 1970er Jahre erwarb das Drehmaschinenwerk Stahmeln das Gelände und unterstützt vom Stadtbezirk Nord gründeten einzelne Privatpersonen (Pferdeliebhaber) die Reitsportgemeinschaft, deren Vorsitzende ab 1977 Frau Sigrid Neubert wurde. Die Reitsportgemeinschaft hatte es nicht einfach. Von 1980-1983 war die Wasserleitung kaputt. Daran denkt Frau Neubert noch mit Schrecken. Die Zeit bis zur Reparatur war mit unheimlicher Anstrengung verbunden. Die Pferdebesitzer mussten monatelang Wasser in Eimern schleppen, um die Pferde zu tränken und Pferde und Ställe sauber zu halten.
Erst im Jahr 1991 wurde die Reitsportgemeinschaft als eingetragener Verein der Stadt Leipzig gegründet. Der neue Verein wählte den Schutzpatron der Reiter und Pferde St. Georg zum Vereinsnamen „Gesundheitssport St. Georg e.V.“. Die Vorsitzende blieb weiterhin Frau Sigrid Neubert. Als Fachärztin für Allgemeinmedizin weiß Frau Neubert, dass durch Sport der Körper fit gehalten wird und damit vielen Krankheiten vorgebeugt werden kann. Gesundheitsbewusste und regelmäßige körperliche Betätigung führt zu einer gesunden Lebensführung. Die Liebe zum Pferd ist nicht nur das Reiten auf dem Pferd, sondern auch die Pflege des Tieres. Pferde werden gefüttert, gestriegelt und gesund erhalten, dazu ist die Unterbringung der Pferde optimal zu halten. Das ist mit viel Aufwand verbunden. Das Gelände ist jetzt städtischer Besitz. Die Stadt Leipzig unterstützt den Verein.
Eine Reithalle wurde 1997 gebaut. Hier ist es möglich, die Ziele des Vereins zu verwirklichen, nämlich Weiterführung in eine qualifizierte und regelmäßige körperliche Betätigung und Lebensführung. Vor Weihnachten 2011 bekam die Reithalle einen neuen Fußbodenbelag. Gelder des Vereins und von Sponsoren ermöglichten eine dämpfende Ausstattung im Belag. Das ist schonend für die Gelenke sowohl für Pferd als auch für Reiter. Der Verein versorgt liebevoll 12 Pferde.

Zum Verein zählen außer der Leiterin Frau Neubert auch eine Reitlehrerin und andere Betreuer, die durch die Stadt gefördert werden. Diese vermitteln in Kursen zahlreiche Übungsstunden, die fast alle von den Krankenkassen befürwortet werden, insbesondere von der AOK. Kurse für Eltern (oder Großeltern) mit Kindern bereichern das Programm. Gemeinsames Kochen lehrt Achtung vor Lebensmitteln und hilft, sich gesund zu ernähren.
Mitglied im Verein kann jeder werden. Für Erwachsene beträgt der Beitrag 70 € pro Jahr. Kinder unterschiedlichen Alters zahlen entsprechend weniger. Beliebt sind die Kurse für Kinder für das Voltigieren. Hier lernen die Kinder außer dem respektvollen Umgang mit dem Pferd, die Beweglichkeit und die Geschicklichkeit auf dem Pferd zu trainieren. Vorher üben sie in Hüpfburgen und auf dem stehenden Pferd. Ausgebildete Trainer (Übungsleiter) stehen beim Training zur Verfügung. Bei allem Sport ist die Freude in der Gemeinschaft (1-oder 2-Wochen-Kurse), besonders in den Ferien, allen Teilnehmern zu empfehlen.
Der Verein „Gesundheitssport St. Georg e.V.“ wird in allen Fachkreisen (Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., im Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht) und in der Sportwissenschaft anerkannt. Sein Präventionsprogramm Gesundheitsförderung wird überall lobend erwähnt. Lützschena-Stahmeln kann stolz auf diesen Verein sein.
aneu