Ein besonderes Kunsterlebnis
hatten 25 Bürgerinnen und Bürger aus Lützschena-Stahmeln, die am 18. März der Einladung ins Museum der bildenden Künste gefolgt waren um dort die Sonderausstellung „Die schön-sten Holländer in Leipzig“ zu sehen, die 100 Gemälde und 40 Zeichnungen umfasst. Zu Beginn der Führung wurden sie begrüßt von dem Präsidenten der Sternburg Stiftung Freiherrn Wolf-Dietrich Speck von Sternburg, denn aus deren Sammlung stammen etliche Bilder, die den besonderen Wert dieser Präsentation ausmachen. Ihm zur Seite stand Dr. Jan Nicolaisen vom Museum, der bei Gemälden besonders aus der Sternburg Sammlung über ihre Entstehungsgeschichte und die Bildinhalte sprach. Dabei wies er auf Details hin, die dem ungeübten Auge sonst verborgen bleiben. Auch die Arbeit der Restauratoren und der Forscher zur Aufklärung der Herkunft und Maltechnik der Bilder waren Gegenstand seiner Erläute-rungen. Schließlich hat Dr. Nicolaisen in einer Arbeit über vier Jahre einen Katalog aller Werke der Niederländer von 1430 bis 1800 zusammengestellt, die sich im Bestand des Leipziger Museums befinden. Viele von ihnen wurden ursprünglich von Maximilian Speck von Sternburg erworben, bevor sie 1996 im Rahmen der Sternburg Stiftung endgültig dem Museum der bildenden Künste dauerhaft übergeben wurden. Der Kunstwissenschaftler hob hervor, dass Maximilian Speck von Sternburg auch ohne eine Ausbildung auf diesem Gebiet ein besonderes Gespür für die Schönheit und den Wert der von ihm gekauften Kunstwerke besaß.
Ergänzt wird die Sonderausstellung mit 26 Gemälden von Niederländern, welche die Alte Pinakothek München leihweise zur Verfügung stellte. Anlass ist die mehrere Jahre währende Verbindung Maximilian Speck von Sternburgs mit Leo von Klenze (1784 – 1864), dem Architekten der Alten Pinakothek und Maler, von dem einige Werke auch von Speck erworben wurden. Beide Ausstellungen sind noch bis zum 17. Juni zu sehen, so dass genügend Zeit ist, dass all diejenigen, welche an der Führung leider nicht teilnehmen konnten, die Gelegenheit zu ihrem Besuch haben. Man kann nur jedem empfehlen, sich bis dahin von der Perfektion, mit der die alten Meister ihre Werke schufen, in der Ausstellung zum Staunen bewegen zu lassen. Und nicht zuletzt handelt es sich hier um eine erlebbare Verbindung vom Museum zu unserer Ortschaft.
Horst Pawlitzky