Am 21.11.2011 verstarb Claus Kenzig im Alter von 79 Jahren.
Man kannte ihn als vitalen, unternehmungslustigen, geistig wachen, allseitig
interessierten, kontaktfreudigen Menschen, engagiertes Mitglied in der Wählervereinigung
Stahmeln, der mit seinem weißen Igelhaarschnitt und lustigen Augen im Ort
bekannt ist. Er unternahm gern mit seiner Frau Reisen, war auch körperlich
aktiv und klagte nie über größere gesundheitliche Beschwerden.
Somit kam die Nachricht von seinem Tod unerwartet und überraschend.
Als junger Mann kam er Anfang der fünfziger Jahre nach Stahmeln. Er kaufte
ein Grundstück und baute sich dort einen Gartenbaubetrieb auf, den er bis
1995 gemeinsam mit seiner Frau Monika bewirtschaftete.
In DDR-Zeiten ohne Baumärkte und Gartencenter war das eine wichtige Einrichtung
in dem damals noch ländlich geprägten Ort mit seinen vielen Kleingartenanlagen.
1990 wurde er Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Stahmeln. Dort war
er sehr aktiv, man schätzte seine ruhige, ausgleichende Art. Besonnen und
mit Sachlichkeit, auch mit seiner typischen schalkhaften Art, ein verschmitztes
Lächeln auf den Lippen, entspannte er manche aufgeregte Diskussion und hatte
auch stets eine passable Lösung parat.
Er war stets mit Rat und vor allem Tat einsatzbereit und hat persönliche
Belange oft zurückgestellt.
Claus Kenzig erwarb sich besondere Verdienste bei der Ansiedlung von Gewerbe
in Stahmeln, speziell der LVZ-Druckerei, die auch von der Stadt Leipzig
umworben wurde. Die Stadt Leipzig scheiterte mit ihrem Vorhaben. da sie
kein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen konnte.
Dass schließlich in Stahmeln gebaut und somit das Gewerbegebiet Druckereistrasse
entstand, welches auch Ansiedlungsmöglichkeiten für einheimische Firmen
bot, ist zu einem großen Teil auch sein Verdienst.
Die Gemeinde Stahmeln hat durch die erheblichen Einnahmen aus Grund- und
Gewerbesteuer der Druckerei viele Infrastrukturmaßnahmen realisieren können.
Nach Entstehen der Gemeinde Lützschena-Stahmeln wurde Claus Kenzig wieder
in den Gemeinderat gewählt und war dort ein geachtetes Mitglied, auf dessen
Meinung und Urteil viel Wert gelegt wurde.
Claus Kenzig hat ein Stück Geschichte unseres Ortes mit geschrieben, wir werden ihn vermissen.