Haifisch und Traumschiff an der Luppe
Schäden durch Hochwasser haben manche schon zu spüren bekommen. Das letzte
Mal am 15. Januar 2011 sickerte der Damm an der Luppe an einigen Stellen
durch und drohte zu bersten. In einer Nacht- und Nebelaktion mussten deshalb
Dammstabilisierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Als vorangegangene Vorbeugemaßnahme wurde bereits 2007 in Höhe Stahmeln
aus Platzgründen eine Betonspundwand errichtet. Der Siedlerverein Stahmeln-Süd
war mit der Dammsicherung einverstanden. Aber die 236 m lange Spundwand,
die durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) nach 2007 errichtet
wurde, störte. Sie passte einfach nicht in die Natur. Auch illegale Graffiti-Sprayer
waren schon am Werk.
Die Ortsvorsteherin von Lützschena-Stahmeln, Frau Ziegler, hatte selbst
bei Spaziergängen gesehen, dass hier eine Veränderung nötig sei. Bereits
im Herbst 2007 begann das Projekt Spundwand. Dazu bedurfte es vieler Vorbereitungen.
Die Spundwand sollte bemalt werden, natürlich mit Einverständnis des Eigentümers,
nämlich der LTV. Die LTV war einverstanden und zeigte sich positiv, für
Kosten aufzukommen.
Die Auwaldstation und Schlosspark Lützschena e.V. (Vertreten durch Herrn
Bäsler) wollten die farbige Gestaltung zu Themen Wald- und Flusslandschaften
von Schülern gestalten lassen. Wichtiger Partner war das Polizeirevier Nord.
Der Revierleiter Herr Kretschmar unterstützte ab Ende 2009 sofort das Projekt,
da die Polizei eine Präventionsmaßnahme „Illegale Graffiti“ zum Ziel hatte.
Später unterstützte Frau Rühle vom Polizeirevier Nord die Aufsichtsarbeiten.
Viel Hilfe wurde von der Auwaldstation, vertreten durch Frau Seidel und
Frau Peil gegeben. Frau Peil betreute gemeinsam mit Kunststudenten die eigentlichen
Malarbeiten. Gemeinsam mit Schülern einer neunten Klasse des Friedrich Schiller
Gymnasiums Leipzig Gohlis konnte das Projekt in den Sommerferien Gestalt
annehmen. Die Verantwortung über die Schüler trug der stellvertretende Schulleiter
Herr Bayer. Aber in den Sommerferien gab es viele Regentage. So konnte erst
im September 2011 die Bemalung ausgeführt werden.
Am 9. September 2011 wurde in den Räumlichkeiten des Vereinsheims des Gartenvereins
Stahmeln- Süd die Einweihung der Bemalung der Spundwand begangen.
Die Ortsvorsteherin Frau Ziegler dankte in einer schönen Ansprache allen
Beteiligten. Außer den bereits erwähnten Personen gab es viele Sponsoren,
die das alles ermöglicht hatten. Denn zu der Gestaltung gehörten Farbe,
Lacke, Malgegenstände, Folien, Reinigungsmittel, Abdeckpappe u. a. Für die
Verpflegung der über 20 arbeitenden Schüler und für die Feierstunde kamen
ebenfalls Sponsoren auf.
Und nun kann die Spundwand besichtigt werden. Sie ist 236 m lang und unterschiedlich
hoch und wird nun bunt verziert von Vögeln, Fischen, Tieren, Blumen, Blüten,
Schmetterlingen und Fabelwesen. Alles wirkt fröhlich auf der strahlendblauen
Untergrundfarbe. Auch eine Meerjungfrau, ein Hai mit riesigem Gebiss und
das Traumschiff sind zu sehen. Das Wappen des Ortschaftsrates des Ortschaftsrates
Lützschena Stahmeln und das Logo der Hauptsponsoren sind zu bewundern. Zur
Besichtigung dieser bemalten Spundwand lohnt sich ein Spaziergang an die
Luppe.
aneu