Bis zum 11.September 2011 ist die sehenswerte Ausstellung in der Gnadenkirche Leipzig-Wahren, Opferweg 2, zugänglich.
Sie beinhaltet interessante Ausstellungsstücke aus Privatbesitz, eigenem Bestand, dem Leipziger Museum für Stadtgeschichte, dem Stadtarchiv Leipzig und dem Staatsarchiv Leipzig.
Die Exposition kann sonnabends von 14 bis 16 Uhr, sonntags vor und nach den Gottesdiensten, vor und nach Veranstaltungen oder telefonischer Vereinbarung unter 0341/4611850 besichtigt werden.
Wahren und Stahmeln-lange schon benachbart
In der Gnadenkirche in Wahren wurde am 19.April 2011 eine interessante Ausstellung eröffnet. Initiatoren dieser Ausstellung sind Mitglieder insbesondere der Vorsitzende Herr Hans-Reinhardt Günther- des Fördervereins „Gemeindeaufbau der evangelisch-lutherischen Gnadenkirche Leipzig-Wahren“. In wochenlanger Vorarbeit wurden zahlreiche historische Karten, Zeichnungen, Grafiken, Gemälde und Fotos zusammen getragen, um das Leben aus früherer Zeit nicht vergessen zu lassen.
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, das Sächsische Staatsarchiv, die Mühlenwerke Stahmeln, aber auch private Leihgeber konnten diese Ausstellung so wertvoll machen lassen, diese Ausstellung spiegelt die Geschichte der beiden Leipziger Stadtteile wider. Stahmeln und Wahren sind gleichalt, von der Größe her vergleichbar, haben sich aber unterschiedlich entwickelt.
Stahmeln
wird 1463 als Stagemol (Stockmühle, aufgestockte Mühle) , also muss ja schon eine Mühle bestanden haben, erwähnt, 1478 als Stagmol, 1534 als Stammel und seit 1590 als Stahmeln bezeichnet. Dieser Ort war ein Ort des Schaffens seiner fleißigen Bürger, ein Ort der Arbeit. Zum ländlichen Leben gehörte auch eine Kirche und die war in der Nachbarschaft Wahren, die Gnadenkirche. So musste man keine eigene Kirche bauen; und die Stahmelner vermissten nichts.
Stahmeln blieb eigenständig bis 1994. Dann schloss sich Stahmeln mit Lützschena zu einem gemeinsamen Ort Lützschena-Stahmeln zusammen. Seit 1999 gehört dieser gewachsene Ort zu Leipzig. Die Stahmelner Bürger benötigten weiterhin keine Kirche; denn Lützschena hat zwei Kirchen.
Wahren
Am 8.Februar 1004 kam König Heinrich II. aus Merseburg, wollte zum Feldzug ins Bautzener Land, übernachtete in dem befestigten Hof Vuarin. Davon zeugt die von ihm unterzeichnete Urkunde mit der Bezeichnung Herrenhof mit einer angrenzenden altsorbischen Siedlung.
Wahren hat somit die älteste Erwähnung 1004, ist damit älter als Leipzig. Leipzig wird erst 1015 als „Lipzi“ erstmalig urkundlich erwähnt.
Der Name wechselt:1185 spricht man vom Herrensitz des Heinricus de Warin, 1266 wird der Ort als Warin bezeichnet, 1750 erhält der Ort den Namen Wahren.1922 wird Wahren nach Leipzig eingemeindet.
Aus dem 12.Jahrhundert besteht eine Erwähnung einer Kirche in Wahren, 1450 erfolgt ein Umbau der Kirche, im 16.Jhdt.wird der Turm gebaut. Seit 1562 wird die Kirche in Wahren als Gnadenkirche bezeichnet; 1819 wird die Kirche erneuert. Im Jahr 1884 erhält ine Haltestelle an der Magdeburger Bahnstrecke. Wahren hatte 1890 den größten Güterbahnhof Sachsens. Das ist die Phase des wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aufschwungs weltweit. Die Menschen zog es in die Städte, die Bevölkerungszahl schnellt in die Höhe, der Bedarf an Wohnhäusern, Fabriken, Schulen und Krankenhäusern steigt. Aber die Städter brauchten auch Auslauf in die Natur. So zog es die Leipziger nach Wahren, nach Stahmeln, zum Auensee und in die Auenniederung von Luppe und Elster. Wahren und so auch Stahmeln hatten zuvor und auch jetzt eine günstige Lage zu Leipzig und Halle. Die Anbindung an die Städte mit Kultur, Einkauf und Sport ist gegeben. Wahren, Stahmeln und Lützschena haben ländliches Flair. Es bleibt Natur pur.
Über die Historie beider Gemeinden Wahren und Stahmeln kann man sich in der genannten Ausstellung informieren. Geöffnet ist die Ausstellung in der Gnadenkirche am Wahrener Opferweg bis Ende September 2011 an jedem Sonnabend von 14 bis 16 Uhr. Andere Zeiten können mit dem Förderverein unter der Telefonnummer 0160/2092668 vereinbart werden, auch Führungen sind möglich.
aneu