Blickpunkt Hurlach
Neues aus Lützschenas Partnergemeinde im Landkreis Landsberg am Lech in Oberbayern
Zur Geschichte der Gemeinde Hurlach
Urkundlich wird Hurlach erstmals 1146 erwähnt. Die Humloher, die im 12. Jahrhundert Hofmarkherren in Hurlach waren, dürften Lehensmannen der Welfen gewesen sein, die damals als Herzöge von Bayern herrschten. Wohl im Jahr 1180 wurde Hurlach wittelsbachisch, kam dann nach kurzer Zeit an die Hohenstaufen und nach deren Aussterben 1268 endgültig zu Bayern.
Nach den Humlohen sind als Hofmark- und Schlossherren noch bekannt: die Giessen, von Villenbach, Meuting, Pimmel, Haug, Manlich, Fugger, Langenmantel, Pemler, von Donnersberg, Karwinsky, von der Leyen, Horlacher und von Schnurrbein.
1965 kam das Schloss an den Kinderdorfverband, der dort eine jugendpsychiatrische Station einrichtete. Seit 1972 arbeitet im Schloss eine Niederlassung der internationalen christlichen Organisation „Jugend mit einer Mission“.
In Hurlach befindet sich an der Pfarrkirche der älteste Kirchturm im Landkreis. Er wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Das Kirchenschiff stammt aus der Zeit um 1500, die Innenausstattung aus dem 17. Jahrhundert. Südlich des Dorfes liegt die malerische Margarethenkapelle. Der Pfarrhof wurde 1854 neu gebaut.
Das Schloss Hurlach, auf der gleichen Geländestufe wie Pfarrkirche und Margarethenkapelle, Pfarrhaus und dem stattlichen Gasthof gelegen, ist um das Jahr 1610 von Max Fugger errichtet und 1899 erneuert worden. Es ist ein rechteckiger Bau mit vier Ecktürmen und altem Dachstuhl, im Inneren sind bemerkenswerte nachgotische Gewölbefigurationen zu besichtigen.
Auf dem Gemeindegebiet liegt ein KZ-Friedhof. Dort sind 300 Juden bestattet. Von 1944 bis zum April 1945 befand sich auf dem Gelämde ein Außenlager des KZ Dachau. Am 29. April 1945 wurde dieses Lager von den Amerikanern befreit, Insgesamt waren im Umkreis von Landsberg 11 Lager vorhanden. Die Lager wurden zur Zwangsarbeit für Rüstungsprojekte der NS-Diktatur errichtet.