Bildung ist immer gut - keine Bildung ist schlecht
Die Leiterin der Grundschule
Stahmeln, Frau Hottas, antwortet am Beginn des
Schuljahres 2010/2011 auf Fragen der Redaktion des Auen-Kuriers
Auen-Kurier: Wagen
wir einen Blick auf die herausragenden Ergebnisse, mit denen Ihr Kollegium und
Sie das Schuljahr 2009/2010 abschließen konnten und auf denen Sie jetzt für die
Erfüllung der bevorstehenden Aufgaben aufbauen?
Frau Hottas: Im letzten Schuljahr nahmen unsere 3. Klassen am
Kompetenztest für die Fächer Deutsch und Mathematik teil. Dieser Test wurde in
mehreren Bundesländern geschrieben. Unsere Schüler haben wieder gute Ergebnisse
erzielt. So gab es im Lesen einen Landesmittelwert von 11,8 Punkten. Unsere
Schüler erreichten einen Durchschnitt von 13,9 Punkten. Noch besser waren die
Ergebnisse im Fach Mathematik. Dort betrug unser Punktedurchschnitt 39,15. In
Sachsen lag dieser Durchschnitt bei 35,3 Punkten. Auch beim bundesweiten
Mathematikwettbewerb KAENGURU schnitten unsere Schüler wieder sehr gut ab.
Nicola Krämer, jetzt Klasse 4b, erreichte einen 1. Preis. Die Schülerin Ria
Leandra Riediger und der Schüler Jarik
Schöbe belegten einen 3.Preis. Darauf sind wir alle stolz, das heißt aber
nicht, dass wir uns auf diesen Ergebnissen ausruhen werden.
Erwähnen möchte ich aber
auch, dass wir im letzten Schuljahr wieder eine Lehramtsanwärterin erfolgreich
zum Abschluss gebracht haben. Seit 4 Jahren bilden unsere Kollegen zukünftige
Lehrer aus. In regelmäßigen Abständen können auch Studenten an unserer Schule ihr
Schulpraktikum absolvieren. Die Bereitschaft der Kollegen und ihr Einsatz sind
dabei sehr lobenswert.
Wir hatten im vergangenen
Schuljahr mehrere wichtige Ereignisse und Höhepunkte im Schulleben. Das war zum
Beispiel das Schulfest 111 Jahre Schule Stahmeln. Noch eher ist bei unseren
Kindern, aber auch Besuchern, die Projektwoche zum Thema ZIRKUS in Erinnerung
geblieben. Noch heute schwärmen alle von dieser Woche und den Abendveranstaltungen.
Viele Wochen haben die Kinder im Hort bei Frau Bünger
Kunststücke einstudiert und diese dann den Eltern vorgeführt. So viel Spaß
hatten diese.
Auen-Kurier:
Richten wir nun den Blick voraus auf die nächsten elf Monate:
Was erwartet die Schülerinnen
und Schüler der Grundschule Stahmeln im jetzt begonnenen Schuljahr?
Frau Hottas: Das Schuljahr begann gleich mit zwei Nachrichten, die
uns nicht gerade froh stimmten: Bis zu den Oktoberferien wird wegen Bauarbeiten
die Turnhalle Lützschena gesperrt, so auch die Schwimmhalle in der
Kirschbergstraße. Die Schüler der 2. Klassen hätten dort Schwimmunterricht. Der
Sportunterricht soll nun für die Schüler der Nebenstelle bei schönem Wetter auf
dem Schulhof stattfinden, sonst in einem frei geräumten Klassenraum.
Die Stahmelner Turnhalle
werden wir natürlich auch als Ausweiche nutzen.
Optimismus heißt für mich
aber, alles erst einmal von der guten Seite zu betrachten. Nach den Bauarbeiten
können die Schüler dann unter besseren Bedingungen den Sportunterricht
absolvieren. Die Sportlehrer stellen sich auf die jetzige Situation ein.
Die Einweihung unseres Spiel-
und Klettergerüstes gleich am ersten Schultag war ein schönes Ereignis für die
Kinder.
Wie schon mehrfach erwähnt,
wurde dieses durch den Förderverein finanziert. Bedanken möchten wir uns noch
einmal bei den ortsansässigen Firmen Koppe und Tetzner,
die das Gerät aufgebaut haben und diese Arbeiten sponserten. Die Kinder haben
das Klettergerüst gut angenommen.
Mit Schulbeginn haben wir 32 Schüler in die ersten Klassen
aufgenommen und somit 129 Schüler an der Schule. Davon werden 11 Kinder an der
Schule integriert.
Das Lehrerkollegium setzt
sich aus 10 Kollegen zusammen. Davon sind 8 Klassenleiter und eine Kollegin
bildet am Staatlichen Seminar zukünftige Lehrer aus.
Auen-Kurier:
Was sind die Schwerpunkte und Höhepunkte in diesem Schuljahr?
Frau Hottas: Ein Schwerpunkt wird der Übergang von der Grundschule
an weiterführende Schulen sein. In diesem Schuljahr tritt eine Veränderung der
Grundschulordnung in Kraft. Schüler, die auf der Halbjahresinformation der 4.
Klasse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht den
Zensurendurchschnitt von 2,0 und besser haben, erhalten die Bildungsempfehlung
für das Gymnasium. Generell ist zu sagen, dass die Bildungsempfehlung kein
„Grundschulabitur“ ist. In der
Mittelschule wird ab diesem Schuljahr die 2. Fremdsprache schon ab der 6.
Klasse unterrichtet, sodass der Wechsel zum Gymnasium dann immer noch möglich
sein wird. Auch nach der Mittelschulreife kann man das Abitur noch auf
verschiedenen Wegen erreichen. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit den
weiterführenden Schulen wird deshalb angestrebt.
Im 2. Schulhalbjahr findet durch
das Sächsische Bildungsinstitut an unserer Schule eine externe Schulevaluation
statt. Bestimmte Kriterien, wie die Erfüllung des Erziehungs- und
Bildungsauftrages, Lehr- und Lernorganisation, Schulklima, Förderung von
Schülern, die Zusammenarbeit mit den Elternhäusern und vieles mehr sind
Ansatzpunkte für die Einschätzung der Qualität unserer Schule, um diese dann auszubauen
und weiter zu entwickeln. Lehrer, Schüler und Eltern werden mit einbezogen.
Höhepunkte werden in diesem
Schuljahr wieder verschiedene Projekttage sein. Im Dezember besuchen wir das
Theater FACT, wir werden ins Schülerkonzert gehen, Fasching feiern, die
Mathematikolympiade in 3 Schwierigkeitsstufen durchführen, uns am Kaenguru-Wettbewerb beteiligen und vieles mehr. Im 2.
Schulhalbjahr können die Kinder wieder ihr Talent während des Talente -Festes
zeigen. Wir haben an der Schule nicht nur gute Mathematiker, sondern auch
talentierte Instrumentalisten, Sänger, Witze -Erzähler, Schauspieler und
Akrobaten.
Ende des Schuljahres gehen
wir wieder auf große Fahrt. In diesem Schuljahr sind wir im Waldpark Grünheide
im Vogtland und erleben dort eine Woche zum Thema „Eins mit der Natur“. Wir
werden Fauna und Flora entdecken, Mikroskopieren, den Waldsinnespfad erleben
und verschiedene Sportarten kennen lernen. Der Besuch des Raumfahrtmuseums in
Morgenröthe -Rautenkranz wird für viele Kinder sehr interessant werden.
Auen-Kurier:
Welche Probleme sehen Sie, was bleiben unerfüllte Wünsche?
Frau Hottas: Im 3. Jahr des Ausbaus der Ganztagsangebote fehlen
uns einige Leiter von Arbeitsgemeinschaften. Diese können aus dienstlichen
Gründen nicht mehr wie im vergangenen Schuljahr unsere Arbeit unterstützen.
Trotzdem möchte ich mich bei Frau Schreiner, Frau Richter, Herrn Schreiner und
Herrn Bergmann für die Hilfe im vergangenen Schuljahr auf diesem Wege ganz
herzlich bedanken.
Ein Dank geht auch an unsere
Lerntherapeuten Frau Kiehl und Frau Stoer (beauftragt
und gesponsert durch Dr. Lychatz, Institut für
systemisch-integrative-Lerntherapie), die in der Haupt- und Nebenstelle die
Schüler mit therapierten Teilleistungsschwächen gefördert haben. Wir suchen
Interessierte und geeignete Personen, die zum Beispiel die
Arbeitsgemeinschaften Schach,
Handarbeiten oder Töpfern führen können.
Leider stehen uns in diesem
Jahr nicht mehr so viel finanzielle Mittel zur Verfügung wie in den letzten
Schuljahren, aber auch mit wenigen Mitteln kann man Schule gestalten.
Frau Lehmann, Frau Zocher,
Herr Tröger, Herr Pelchen und Herr Meierhöfer haben mit den Arbeitsgemeinschaften
Flöte, Chor, Computer, Dart–Spiel und Sportliche
Spiele begonnen.
Auen-Kurier:
Frau Hottas, die Redaktion des Auen-Kuriers wünscht
Ihnen und Ihren Kolleginnen alles erdenklich Gute für Ihre umfangreiche Arbeit
und dankt Ihnen für Ihre Bereitschaft, unsere Fragen zu beantworten.