An dieser Stelle setzen wir die Abschrift der Chronik von 1860 fort:

 

4. August reiste ich nach Dresden, meinen an Magenmundverhärtung wohl unheilbar darniederliegenden Bruder, Dr. Phil. u. gewes. Apothekenbesitzer zu besuchen. Die Elbe war, wie Mulde und Elster (die unseren halben Garten unter Wasser gesetzt hatte) so eben erst in ihre Ufer zurückgetreten; die Witterung, anhaltend naß u. veränderlich seit Monaten u. namentlich seit dem Siebenschläfer) hatte allenthalben die Ernte häufig unterbrochen und dem reichen Erntesegen geschadet; auch bedroht die dauernde Kühle der Luft die vorhandene Fülle der Obstbäume nicht wenig.

 

In Syrien haben die armen Christen zu Tausenden ihr Leben bei einem unter Ihnen angerichteten Blutbade verloren. S[iehe] d[ie] polit. Blätter.

 

Unsere verwaiseten Land-Ephorie ist nun ein neues Haupt in der Person des zeither. Superint. Richter in Marienberg gegeben worden, der auch der Ephorie Pegau zugleich vorstehen soll.

 

Am 27. Aug. Abend schlug bei einem furchtbaren Wetter der Blitz in den hiesigen Krell-Liesegangschen Zaun, splitterte von der nahen Birke herabfahrend einen Pfahl desselben, u. wühlte eine Rübe aus dem daneben befind. Beete, u. verlor sich in dasselbe hinein – ohne weiteren Schaden anzurichten – wofür Gott inbrünstig zu danken [ist].

 

In Leipzig und Umgegend ging zu derselben [Zeit] ein Hagelwetter nieder, wie es sich die ältesten Leute nicht zu erinnern wissen, Menschen u. Thiere verwundend, Dächer u. Fenster, Häuser, Gärten u. Felder verwüstend, gleich als ob das Ende der Welt nahe wäre!