„Den Reigen der Heimatfeste
eröffnen in diesem Jahre die Gemeinden Lützschena und Stahmeln am 13. und 14.
Juni. In anerkennenswerter Weise hat das kleinere Stahmeln auf die Durchführung
eines eigenen Festes verzichtet, um sich mit allen Kräften und Opfern in
Lützschena mit zu beteiligen und dort etwas Ganzes zustande zu bringen.
Man ist sich in Lützschena
durchaus bewusst, dass man mit dem Abhalten des ersten Heimatfestes dieses
Jahres die Pflicht auf sich genommen hat, richtunggebend zu wirken. Dazu kommen
die besonderen Verpflichtungen, die Lützschena daraus erwachsen, dass es ein
beliebter Ausflugsort der Leipziger ist. Ein Ort, der mit der Straßenbahn und
auf wunderschönen, neuangelegten
Spazierwegen von der Stadt aus leicht zu erreichen ist, wird sich bei
der Abhaltung eines Festes ganz anders auf die großstädtische Besucherschaft
einzustellen haben, als ein weit entfernterer Ort mit schlechter
Verkehrsanbindung. Außerdem ist ein ausgesprochener Ausflugsort mit einer Reihe
umfangreicher Gaststätten in der Lage, bei jedem Wetter größere Mengen
auswärtiger Gäste zufriedenstellend zu
beherbergen, zu bewirten und zu unterhalten.“
Doch nicht nur den
Gaumenfreuden wurden große Aufmerksamkeit gewidmet. Auch dem Kulturanspruch
wollte man genügen. Deshalb sollte dort auch eine Gemäldeausstellung in
Anlehnung an die Tradition der Gemäldegalerie des Freiherrn von Sternburg stattfinden,
als „lockendes Ziel für viele Kunstfreunde und Liebhaber der Auenlandschaft“.
Zum weiteren Programm
gehörten auch Musik, Gesang, Tanz, Sportwettkämpfe, Kinderspiele und Lampionumzug.
Die Idee sich wieder in
Gemeinsamkeit mit den Menschen aus der Umgebung zu finden, Lebensfreude zu
erleben und zu vermitteln, Traditionen aufleben zu lassen und selbst zu
gestalten, sich miteinander im Können und an sportlichen Leistungen zu messen –
diese Idee wurde auch im 1. Heimatfest nach der Wiedervereinigung im Juni 1991 wieder
aufgenommen.
Heimatverein