Chronik der Schule Stahmeln
Auszüge aus dem Protokollbuch
„Schulvorstandsitzungen“ von 1898-1930
Signier-Nummer 30
Bestand Gemeinde Stahmeln
Kreisarchiv Leipziger-Land , Mölkau
11. Januar 1898
Wahl des ersten Schulvorstandes der Gemeinde Stahmeln
Gemeindevorstand: Herr
Burkhardt, Herr Lucke, Herr Schöber, Herr Rauer, Herr Krüger, Herr Lindner, Herr
Frauenheim
Ergebnis der Wahl:
Herr Lucke -Vorsitzender
Herr Rauer –Stellvertreter
Herr Burkhardt –Mitglied
Herr Schöber –Mitglied
Herr Lindner
-Schulkassenverwalter
14.Januar 1898
Erörterung der Baukosten und Bauaufträge
Entscheidung:
Baumeister Vogel bekommt den Auftrag
28. Februar 1898
Die Kosten von 50 000-60 000MK für den
Schulhausbau werden von der oberen Behörde genehmigt.
22.März 1898
Festlegung des Jahresgehaltes eines Lehrers
Anfangsgehalt: 1200MK
nach 5 Jahren: 1400MK
Nach 10 Jahren: 1600MK
Nach 15 Jahren: 1750MK
Nach 20 Jahren: 1900MK
Nach 25 Jahren 2000MK
Nach 30 Jahren: 2100MK
20. Mai 1898
In der Wahrener
Schule sollen 3 Lehrer eine Lehrprobe
halten. Danach soll entschieden werden, wer in Stahmeln „Erster Lehrer“
(Schulleiter) werden soll.
Vorschläge und Bewerber:
Herr Meyer
Herr Stephan
Herr Hasselbach
Ab August sollen außerdem
Emeritas (Ruhestand) Herr Beier und Hilfslehrer Herr Kollatsch
unterrichten.
3. Juni 1898
Man beschließt, dass ein Garten für den Lehrer an der Südseite
des Schulgebäudes sein soll.
Ein Wasch- und Abortgebäude soll entstehen.
7. Juni 1898
Der Schulvorstand der
Gemeinde Stahmeln entscheidet sich für Herrn
Stephan als 1. Lehrer der Schule
Stahmeln.
Herr Stephan nahm die Wahl
mit Dank an.
24. Juni 1898
Unter Punkt 11 der
Vorstandssitzung ist zu lesen: Der Wahrener Pfarrer
Herr Führer lädt zur feierlichen Übergabe der Stahmelner Kinder am 30. Juni,
10.00Uhr vormittags, ein.
30. Juni 1898
Offizielle Entlassung der Stahmelner Kinder aus der Wahrener Schule. Die Lehrer der
Schule Wahren begleiten die Schulkinder bis zur Stadtgrenze. Dort werden sie
von ihren Eltern empfangen.
18. August 1898
Die Lokalschulordnung ist behördlich genehmigt worden.
5. September 1898
In einem Raum des neuen
Schulgebäudes wird schon unterrichtet.
Da noch Bauarbeiten
stattfanden, hatten die restlichen Kinder in einem Gebäude des Herrn Rauer Unterricht, vermutlich im ehemaligen
Gebäude des Rates der Gemeinde Stahmeln. Die Unterrichtszeiten werden festgelegt:
07.00-09.30Uhr
09.30-12.00Uhr
13.00-14.30Uhr
14.30-16.00Uhr
2.Oktober 1898
Feierliche Einweihung der Schule Stahmeln.
Es singt der Männerchor.
13. Oktober 1898
Herr Lucke (Mühlenbesitzer)
spendet der Schulgemeinde 1000MK.
09. November 1898
Hilfslehrer Kollatsch ist im Dienst.
10. Februar 1899
Anschaffung eines
Schulsiegels
Ab Ostern 1899
Beginn des Nadelarbeitsunterrichts
06. Juni 1899
Hilfslehrer Grimm ist im
Dienst.
Die Schulgemeinde erhält eine
Beihilfe von 450MK. pro Jahr zur Anschaffung von Unterrichtsmitteln.
Mitte 1899
Die Dachwohnung für den Hausmeister wird fertig gestellt.
Aus einem Protokoll 1899:
Herr Lucke spendet der
Schulgemeinde 10MK.
Bewilligt werden:
a)
60 Pfennig für
einen Tafelschwamm. Aus diesem bekommt man 3 kleinere deren jeder beträchtlich
größer ist als die Exemplare, welche man
für 40Pfennig in Wahren erhält.
b)
50 Pfennig für 2 Violinen-Saiten
c)
9 MK für einen Wandtafelzirkel, Reiß-Schiene
und Wandkartentransporteure.
Weiter äußert Herr Lucke:
„..,dass
die Lehrmittel auch gut gehalten werden.“
Hilfslehrer Grimm versichert:
„…, dass selbstverständlich diesem
Wunsche entsprochen wird.“
Ab 1900
werden in der Stahmelner
Schule so genannte Fortbildungsschüler unterrichtet. Das sind Jugendliche, die
sich in der Ausbildung befinden. Der Unterricht fand am Freitagabend und Samstag
statt. Immer wieder wird in den nächsten Sitzungen des Schulvorstandes
berichtet, dass die Fortbildungsschüler unerlaubt an Tanzveranstaltungen teilnehmen.
Die Besitzer der Gasthäuser
"Zur Post" und "Zur Linde" sollen darauf hingewiesen werden
und entsprechende Kontrollen durchführen. Auch der Orts-Gendarm wird
informiert.
26.Juni 1900
Der Schulvorstand berät und
entscheidet über die Anschaffung von Bildern, Versäumnislisten und Tinte.
Stahmeln erhält 1096,91 MK. aus der Schulkasse er Wahrener Schule vom Jahre 1898 zurück.
Die Aufbewahrung der Militär-Vereinsfahne im Schulgebäude wird nicht genehmigt.
1901
Der Lehrer Herr Stephan
erhält für das gesamte Kalenderjahr eine Gehaltserhöhung von 300MK. Der Kauf von 2 Blecheimern für den Dienst des Hausmeisters wird genehmigt. Die
Schüler machen mit ihren Lehrern den ersten
Schulausflug nach Naumburg Eine
elektrische Klingel für den Hausmeister wird genehmigt.
3. Februar 1902
Der Schulvorstand legt neue Unterrichtszeiten fest:
Klasse 1 (13- und 14-jährige) Unterricht an 6
Wochentagen
Vormittags von 7.00-9.00Uhr
samstags von 8.00-10.00Uhr an 4
Nachmittagen von 2.00-4.00Uhr
Klasse 2 (11- und 12-jährige) Unterricht an 6
Wochentagen
Vormittags von 7.00-9.00Uhr
samstags von 8.00-10.00Uhr an 3
Nachmittagen von 2.00-4.00Uhr
Klasse 3 (9- und 11-jährige) Unterricht an 6
Wochentagen
Vormittags von 9.00-11.00Uhr samstags
von 10.00-12.00Uhr an einem Nachmittag von 2.00-4.00Uhr
Klasse 4 (7- und 8-jährige) Unterricht
an 6 Wochentagen
täglich von 10-12 Uhr
Beginn der Änderung: nach Ostern 1902
1.August 1902
Für die Feier des Geburtstages des Königs setzt man den 2.Schultag nach den Sommerferien fest.
2 Wandtafeln a 11MK. werden
angeschafft.
7.Januar 1904
Der Fortbildungsschüler
KLEPZIG kommt laufend zu spät zum Unterricht. Festlegung durch den
Schulvorstand :
Es erfolgt eine schriftliche
Mitteilung an die Eltern des betreffenden Schülers.
28. September 1904
Wahl des neuen
Schulvorstandes
21.März 1905
Anschaffung eines Doppelrecks
für das Unterrichtsfach Turnen im Wert von 100 MK. , Lieferung im August.
Hilfslehrer Freiberg wird
2.Lehrer(Stellvertreter)
17. April 1906
Das Gesuch der Firma „
Fiedler und Goetz“, ansässig im Stadtteil Gohlis,
Entlassung des
Fortbildungsschülers Willy Treppens aus der Schule wird
abgelehnt.
16.Juli 1906
Beratung über eine Schulstrafe:
Der betreffende
Fortbildungsschüler soll mit 2-mal 3 Stunden Nachsitzen bestraft werden. Die
Strafe soll im Schulzimmer abgesessen werden. Aufsicht soll der Hausmann
übernehmen. Dafür soll der Schüler bzw. seine Mutter
50 Pfennig bezahlen.
28. November 1906
Hilfslehrer Freiberg
beantragt, dass seine Einstellung als
"ständiger Lehrer" festgesetzt wird.
Sein Jahresgehalt soll 1350
MK. betragen.
18.Januar 1907
Festlegung:
Das Schulgeld pro Kind und Jahr beträgt 3,60MK. Das bedeutet
monatlich einen Beitrag von 30 Pfennig.
Das entspricht ungefähr einem
halben Tagesverdienst.
20.Dezember 1907
Herr Freiberg wird
"offizieller" Lehrer.
7.April 1908
Eine Namensliste der
Fortbildungsschüler wird erstellt und der hiesigen
Polizei übergeben. Fortbildungsschüler sind wieder zu Tanzveranstaltungen
gewesen.
Ostern 1908
Frau Stephan, bis dahin
Nadelarbeitslehrerin war, wird durch Fräulein Lorenz abgelöst. Das
Jahreshonorar wird auf 100 MK. festgelegt.
30. November 1908
Beschluss:
Für das Schulgebäude wird ein Brunnen gebaut. Der Bezirksarzt
stellt diese Forderung, da die hygienischen
Bedingungen für Lehrer und Schüler
sehr schlecht sind.
14. Oktober 1909
Die Königliche
Bezirksschulinspektion genehmigt die Verlegung des Gemeindeamtes Stahmeln in die SCHULE,
"...,falls der
Unterricht nicht gestört wird." Da
die Kinder ihre Holzpantoffeln am Eingang in Reih und Glied aufstellen mussten,
entsteht der Name „Holzpantoffel-Gymnasium“.
1910
Dem Tierschutzverein von
Leipzig wurde bekannt, dass Schulkinder aus Stahmeln Tiere misshandelten.
Die Königliche Schulinspektion
fordert den 1. Lehrer Herrn Stephan auf, mit den Kindern eine jährliche
Belehrung durchzuführen. Gegenstand einer Schulvorstandssitzung ist auch die
Kinderarbeit.
1911
Beschluss:
Der Knabe Emmerich wird in
die Landeserziehungsanstalt CHEMNITZ eingewiesen.
Dr. Holz wird als Schularzt
für die Stahmelner Kinder eingesetzt. Für 75 Untersuchungen soll er 100MK.
erhalten.
Daraus folgt: 1911 sind 75
Kinder in der Schule.
Es wird festgestellt, dass
die Kinder beim Überqueren der Chaussee gefährdet sind. Festgelegt wird die
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT FÜR LKW: 8km/h
Der Schularzt Dr. Holz soll
einen Elternabend zum Thema „ Gesundheitspflege
“ halten.
1912
50 MK. sind für den Kauf von
Lese- und Rechenbücher vorgesehen. Diese sollen bedürftigen Kindern zur
Verfügung gestellt werden. Schulbegehung durch den Schulvorstand. Sollte sich
die Schülerzahl erhöhen, muss eine 5. Klasse eingerichtet werden.
Beschluss: Ab Ostern 1913
werden Kochkurse für Konfirmandinnen eingerichtet.
1912
Anzahl der Schüler:
Klasse 1 28 Schüler (13 u. 14 Jahre)
Klasse 2 47 Schüler (11 u. 12 Jahre)
Klasse 3 48 Schüler ( 9 u. 10 Jahre)
Klasse 4 45 Schüler ( 7 u. 8
Jahre)
1914
Beschaffung eines Regals zur
Unterbringung von Unterrichtsmaterialien.
Die Schule hat eine kleine Bücherei, bestehend aus etwa 100 Büchern.
Diese sind inventarisiert. Die
Bücher unterstützen die Unterrichtsarbeit und werden unentgeltlich den Schülern
zur Verfügung gestellt. Pfarrer Vierling begrüßt das. Es sollte jährlich Mittel
zur Beschaffung neuer Bücher eingeplant werden.
Anlegen eines BAUM-LEHRPFADES auf dem Schulhof.
1. zahnärztliche Untersuchung
durch den Zahnarzt
Ab Ostern sollen 2
Unterrichtsstunden SPORT für Jungen geplant werden.
Die Mädchen sind noch vom SPORT
befreit. 1 Sack Wolle wird der SCHULE gespendet. Im Nadelarbeitsunterricht
sollen Socken für die im Felde stehenden Soldaten hergestellt werden und über
das ROTE KREUZ weitergegeben werden.
1919
Das Gemeindeamt das bisher in der Schule war, zieht um in die
Mühlenstraße 1 (Schmiede)
1920
5 Kinder werden zur Erholung
geschickt:
Pfaff, Haring,
Rudolph, Hecht, Neubauer
Elternvertreter werden
gewählt
Theatervorstellungen werden
zum ersten Mal für die Kinder organisiert.
Herr Zwoch,
Leiter des Wahrener Turnvereins "FROHSINN",
wird vorübergehend als Turnlehrer eingesetzt. Dafür erhält er 100MK. Für die
Abnutzung der Geräte erhält der Turnverein 50 MK. Der Turnunterricht ist von
7.00-8.00Uhr.
Der Turnverein erhält die
Erlaubnis, seine Turngeräte im Kellerraum der Schule unterzustellen und darf
auch auf dem Schulhof turnen. 12 Kinder armer bedürftiger Eltern dürfen in
der Wahrener
Schule an der QUÄKER-SPEISUNG teilnehmen. Das Essgeschirr muss mitgebracht
werden.
1926
Im Handbuch für die
AMTSHAUPTMANNSCHAFT Leipzig ist auf
Seite 390 zu lesen:
"...die Schulkinderzahl
ist 105."
Vor 1933 :
Bildung eines
Schul-Fördervereins
Dieser Verein wurde von der
SPD-Ortsgruppe unterstützt und beeinflusst.
Vorwiegend waren die Familien
Lucke und Rauer Sponsoren des Schul-Fördervereins.
In Stahmeln existierten 2
Sportvereine: Sportverein "Frohsinn", auch genannt
"Blümchen-Turner" Sitz ehemaliger Jugendclub und der
„Arbeiter-Turn-Verein“, turnte
in der jetzigen Turnhalle von Stahmeln
1935
Herr Lucke, Besitzer der Mühlenwerke
Stahmeln schenkt der Schule Stahmeln ein Schmalfilm-Vorführgerät.
Die Schule Stahmeln ist die einzige Schule im Landkreis Leipzig,
die so ein Vorführgerät besitzt. Im Unterricht werden nun naturkundliche Filme
vorgeführt. An manchen Tagen wird es auch der Lützschenaer Schule ausgeborgt.
Im Raum 1 wurde eine Wand
eingezogen und das Gerät im hinteren Raum aufgestellt. Heute dient dieser Raum
der Aufbewahrung von Unterrichtsmitteln. Er trägt aber immer noch den Namen
„Filmraum“.
1939/40
Der Sportunterricht findet ab sofort in der Wahrener
Turnhalle Am Meilenstein statt.
In der Stahmelner Turnhalle
sind vorwiegend Zwangsarbeiterinnen aus Polen untergebracht und arbeiten unter
anderem in den Pittler-Werken in Wahren. Auf dem
Stahmelner Sportplatz entstehen Baracken. Sie dienen als Unterkunft für
Zwangsarbeiter aus den so genannten Ostgebieten. Die Zwangsarbeiter wurden
jeden frühen Morgen durch Stahmeln geführt. Anwohner der Stahmelner Straße,
damals Hindenburgstraße, versteckten
diesen Zwangsarbeitern Nahrungsmittel am Wegesrand. Das war für die Stahmelner
Anwohner sehr gefährlich. Wer erwischt wurde, wurde oft selbst verhaftet, oder sogar in den
letzten Kriegsjahren zum Tode verurteilt.
Auf dem Sportplatz werden
Baracken errichtet. In diesen sind italienische Arbeiter untergebracht.
Feuerwehr-Übungen finden auf
dem Schulhof statt. Die Schüler dürfen zusehen.
Raum-Aufteilung in den 30-er
Jahren:
Raum 1 Klasse 7/8
Raum 2 Klasse 1/2
Raum 5 Klasse 5/6
Raum 6 Klasse 3/4
In jeder Klasse sind im
Durchschnitt 30 Schüler von jeweils zwei Jahrgängen.
Raum 1 ist der einzige Raum
in dem bewegliche Tische und Stühle sind.
Außerdem befindet sich dort
ein Podest. Hier werden Theatervorstellungen durch Schüler aufgeführt.
Der Raum 1 ist außerdem auch
Werkraum. Die hintere Tür führte in einen kleinen Raum. Hier wurden Werkzeuge
und Werkmaterialien aufbewahrt.
Schulstrafen in Stahmeln:
Strafe mit dem Rohrstock, Abschreiben
von Gedichten, zusätzliches Lösen von Rechenaufgaben, ...
Im Schulgebäude befinden sich
2 Lehrerzimmer:
im jetzigen Sekretariat und im
Garderobenzimmer, Raum 3
Hinter diesem befindet sich
die Schulbibliothek.
1940
Letztmalige Einschulung der
Schulanfänger nach Ostern
Letztes Schuljahr, in dem die
Deutsche Schrift (Sütterlinschrift)
gelehrt wird
Lehrer Herr Böhme wird
eingezogen. Der Unterricht wird gekürzt: Wegfall von Religion, Singen und
Sport.
Zwei Drittel der
Unterrichtsstunden werden nur noch unterrichtet.
1941
Einführung der Lateinischen Schrift
1945
Im Raum 2 der Schule Stahmeln
waren junge Flakhelferinnen untergebracht. Durch mehrere Bombenangriffe am Wahrener Güterbahnhof waren auch die Fensterscheiben der
Schule beschädigt worden.
In den Klassenräumen war es
dadurch sehr kalt. Einzelne Fensterscheiben wurden nur mit Brettern oder Pappe
zugenagelt. Der Unterricht wurde im Herbst
1945 wieder aufgenommen.
1946
Mittagessen wird aus der
Volksküche des Gutes in die Schule geliefert. Die Ausgabe ist im Vorraum des
Treppenhauses. Die Kinder nehmen das
Essen im Klassenraum ein. Zur Weihnachtsfeier kommt ein Weihnachtsmann aus den Mühlenwerken Stahmeln. Er bringt im Sack für jedes Kind ein Weißbrot mit, das die Kinder vor Hunger gleich aufessen.
1947
Jedes Kind erhält in der
Schule das so genannte SCHWARZE BRÖTCHEN. Es wurde täglich in der großen
Pause verteilt. Die Kinder höhlten das Brötchen aus, füllten dieses mit
Leitungswasser, damit es aufquoll. Dadurch wurde der leere Magen der Kinder
besser gefüllt und hatte ein höheres Sättigungsgefühl.
Süßmost und Biomalz gab es
für die Kinder in Flaschen. Lebertran
wurde wegen Mangelerscheinungen gereicht.
1949
Der Verbindungsbau zwischen Haupt- und Nebengebäude entsteht.
1950
Der Steigerturm auf dem hinteren Schulhof wurde abgerissen. Er war
baufällig geworden.
Der Steigerturm diente der
Freiwilligen Feuerwehr Stahmeln. In diesem Turm wurden die Feuerwehrschläuche
nach dem Gebrauch zum Trocknen aufgehängt.
Das Schulgebäude und das
Toilettenhaus wurden durch eine Baumaßnahme miteinander verbunden.
Bis dahin mussten die Kinder
zur Toilette über den Schulhof bei Wind und Wetter.
1962
Die Musikschule des Landkreises Leipzig „Ottmar Gerster“ nutzt am
Nachmittag die Räume der Schule Stahmeln.
Folgende Fächer wurden
unterrichtet: Klavier, Violine, Viola, Waldhorn,
Cello, Gesang, Gitarre, Trompete
1970
Die Schule erhält neue Fenster. Die schönen gelben Klinkersteine werden durch Putz
verdeckt. Damit der Putz auch hält, werden die Klinkersteine vorab gefräst. Der
Giebelaufbau am Eingang wird abgetragen und das Baujahr 1898, was bis dahin
immer zu sehen war, wurde auch durch den Putz
verdeckt.
1979
Die Schule Stahmeln erhält
den Namen „Hans-Otto-OS“. Die
Schüler der Schule haben Kontakt zu Verwandten und der Schauspielschule Leipzig
aufgenommen und ein Jahr lang das Leben des Schauspielers erforscht. Hans Otto
war Schauspieler und Kommunist. Er wurde
1933 von den Nazis ermordet.
1991
Die Lehrer der Schule stellen
einen Antrag auf Gesamt- und
Ganztagsschule und erstellen mühevoll ein allumfassendes Konzept. Dieses wurde vom Oberschulamt abgelehnt.
1992
Das Sächsische Schulgesetz
tritt in Kraft.
Die „Hans-Otto-Oberschule
Stahmeln“ wird „Grundschule Stahmeln“
Es werden nur noch Schüler
der Klassen 1-4 unterrichtet.
1993
Der Förderverein „Sonnenuhr“ wird gegründet. Er unterstützt alle
Vorhaben der Schule finanziell und ideell.
Gründungsmitglieder: Frau Baasch, Frau Hottas, Frau Kunze,
Frau Lehmann, Frau Vogt, Herr Kolbin, Herr Mende
Der Name „Sonnenuhr“ wurde
von Herrn Kolbin vorgeschlagen.
1998
100-Jahr-Feier
der Schule Stahmeln.
Eine Projektwoche wurde für
die Kinder organisiert. Sie erfuhren viel über das Lernen in der Schule
Stahmeln.
Im Raum 7 wurde eine
Ausstellung eröffnet. Das Schulhaus war so voll von ehemaligen Schülern und
Lehrern, so dass man kaum auf der Treppe nach oben oder unten kam.
2000
Schließung der Grundschule
Lützschena.
Die Schüler der 4. Klasse wurden in der Schule
Stahmeln aufgenommen.
Der Einzugsbereich der Schule Stahmeln wurde erweitert: Lützschena, Stahmeln, Wahren
(südlich der B6)
Die Bildung einer ersten
Klasse im Schuljahr 2000/2001 war sehr problematisch.
Aus diesem Einzugsbereich
kamen nur 14 Kinder. Zur Bildung einer Klasse mussten aber 15 Kinder auf der
Einschulungsliste stehen. Eine Schülerin rettete durch Zuzug auch das
Weiterbestehen der Schule Stahmeln.
2002
Das Schulprogramm „Schule im kleinen Kreis“ wird durch
die Schulkonferenz bestätigt.
2003
Die Schulbibliothek wird eröffnet. Etwa 2000 Bücher liegen zur Ausleihe
allen Kindern bereit.
Die Nebenstelle Lützschena
wird eröffnet.
In der Schule Stahmeln werden
wieder 6 Klassen unterrichtet, 4 in der Hauptstelle, 2 in der Nebenstelle.
2008
Die Schule organisiert Ganztagsangebote im Modul 1 (Förderung
leistungsstarker und leistungsschwacher Schüler),
Modul 2 (Förderung von
Schuljahresprojekten),
Modul 3 (Angebote von
Arbeitsgemeinschaften: Frühenglisch,
Geschickte Hände, Französisch, Computer, Flöte, Junge Gärtner, Dart-Spiel, Sportliche Spiele)
2. Oktober 2009
Tag der OFFENEN TÜR „111 Jahre Schule Stahmeln“
Der Steigerturm
Auf dem hinteren Schulhof stand der so genannte Steigerturm. Die Feuerwehr hängte nach ihren Löscheinsätzen
die Schläuche zum Trocknen auf. Zu Kletterübungen der Feuerwehrmänner wurde er
auch genutzt. Die Schüler machten in der großen Pause gern um ihn Hasche. Etwa 1950 wurde er wegen Einsturzgefahr
abgerissen. An dieser Stelle entstanden vorübergehend Beete für den Schulgartenunterricht.
In der Kleingartenanlage „An der Schule“ erhielt die
Schule dann einen Schulgarten, der heute noch für den Unterricht und die
Arbeitsgemeinschaft „Junge Gärtner“ genutzt wird.
Schulleiter der Schule Stahmeln
1898 Herr
Stephan (1.Lehrer)
1919 Herr
Stephan
1933 Herr
Freiberg
1945 Herr
Lehmann
1948 Herr
Wilke
1950 Herr
Hanitzsch
1951 Herr
Gläser
1952 Frau Fronzke
Herr
Sauter
1963 Frau Schäfer
1978 Frau
Wunderlich
1990 Frau
Lerche
1992 Frau
Hottas
Hausmeister der Schule Stahmeln
Herr Sebald
Herr Claus
Herr Feurich
Herr Globig
Herr Flöder
Herr Straube
Herr Hammer
Herr Proposzcz
Herr Quint (sen.)
Herr Quint (jun.)
Herr Rademacher (halbe Planstelle)
1995 – 1999 ohne Hausmeister
Herr Hesse
Herr Wolfram
Herr Prischmann