Im
Archiv des Heimatvereins gestöbert
Konsum in Lützschena – historische Betrachtungen
Am 12.Dezember 1883 fand eine
öffentliche Versammlung im „Gasthof zur Insel Helgoland“, im Leipziger Westen
statt, die die Gründung eines Konsumvereins für Plagwitz und die umliegenden
Orte vorschlägt. Es ist eine Idee zur Schaffung von solidarischen
Verbrauchervereinen. Diese Idee wurde in England, einem damals industriell sehr
fortschrittlichem Land zu Beginn des
19.Jh., entwickelt.
Wesentliche Grundsätze
sollten dabei umgesetzt werden: eine gemeinsame Geschäftsführung und die
Verteilung der dadurch erzielten Ersparnisse; Lieferung nur bester Waren zu
vollem Gewicht bei Einhaltung der Marktpreise.
Zweck des Konsumvereins nach
§ 1 war es “an die Mitglieder sowohl Nichtmitglieder unverfälschte gute Waren
zum persönlichen Bedarf, sowie für Haushalt und Gewerbe gegen sofortige
Bezahlung zum Tagespreise zu verkaufen und aus dem Gewinn Kapital für die
Mitglieder zu sammeln“.
Und so kam es, dass wir heute
eine Niederschrift von Kurt Nebrig, gefunden im
Archiv, nachlesen können:
KARTEIKARTE: 1912
Hänichen, Quasnitz
Der „Konsumverein
Leipzig-Plagwitz“ gehörte neben dem in Hamburg, Dresden, Leeds, Edinburgh,
Bolton, Wien und Basel zu den 10 größten
Konsumvereinen der Welt.
Nach Ende des 2. Weltkrieges
erhält Konsum das ihnen vor 1933 gehörende, bewegliche und unbewegliche,
Eigentum unendgeldlich zurück. Damit waren nicht nur die juristischen sondern
auch die materiellen Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Tätigkeiten der
Konsumgenossenschaften gegeben.
Heute betreibt Familie
Lissek, den von Kurt Nebrig beschriebenen Laden.
Und so kommt es, dass auch
heute schnell gesagt ist: „Wir gehen mal in den Konsum“.
Es ist im Blut, meint Frau
Ruth, eine Stammkundin hier, und fügt
hinzu: „Wenn das mal nicht mehr da ist – das wäre furchtbar“.
Heimatverein Tel. 461 59 96
Wir danken allen, die uns
Informationen, Fotos und Dokumente zu diesem Thema gegeben
haben. Hier konnten wir dazu
nur einen kleinen Abriss aufzeigen.