„Mit
meinen Bildern will ich Freude bringen!“
Die Malerin und Grafikerin Marianne Riedel
wurde Achtzig
Ortschaftsrat und Redaktion des
Auen-Kuriers gratulieren
Seit langem beglücken uns ihre
mit leuchtenden, kräftigen Farben ausgeführten Blumenstilleben und
Landschaften. Bei ihren figürlichen Darstellungen war zuletzt der Flamenco ein
bevorzugtes Thema. Erlebnisse während eines Aufenthalts in Andalusien gaben dafür
den auslösenden Impuls. Überhaupt verarbeitet die Malerin beständig ihre Eindrücke
aus zahlreichen Auslandsreisen.
Immer wieder neu trifft für
Marianne Riedel das zu, was im Auen-Kurier bereits im Januar 2006 über die
Künstlerin, die sich als überzeugte Realistin sieht und Aquarell und Tempera
als ihre bevorzugten Techniken bezeichnet, zu lesen war:
„Sie will mit ihren Arbeiten
für den Betrachter Ruhepunkte schaffen in der Bilderflut, die täglich auf ihn
hereinstürzt. Im besten Sinne ein Stück ‚heile Welt’ will sie vermitteln, als
Kontrast zu den dramatischen Ereignissen auf unseren gequälten Planeten. …
Ein Leben lang auf eine
kleine Welt verwiesen, fand sich Marianne Riedel selbst in den daraus
gefilterten Landschaften und Stillleben. Heute lässt sie sich dabei auch von
der Schönheit der heimischen Landschaft inspirieren. ‚Als fast Ur-Leipzigerin
hat die Auwaldlandschaft an Elster und Luppe schon immer einen besonderen Reiz
auf mich ausgeübt’, sagt die Malerin. In ihren Bildern entwickelt sie ein
wunderbares Gefühl für das Licht und für Stimmungen, sie malt gleichsam auch
den Wind oder die Geheimnisse des durchsichtigen Blaus des Wassers, wurzelnd in
einem ausgeprägten Sinn für Formen und Farben.
Marianne Riedel wurde am 3.
März 1930 in Dresden geboren. Die gelernte Fotolithografin erwarb sich
handwerkliche Grundlagen für ihr künstlerisches Schaffen in den Jahren
1964-1967 durch ein Studium an der
Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 1983-1992
zusätzlich ein Aufbaustudium absolvierte. Unablässig hat sich Marianne Riedel
künstlerisch weitergebildet. Seit 1983 ist sie als Malerin und Grafikerin
freischaffend tätig.
Sie selbst nennt ihre
Arbeitsweise spontan und meint: „Die bevorzugten Techniken Aquarell und Tempera
kommen dem entgegen, den Eindruck des Augenblicks sofort und in einem Guss aufs
Papier zu bringen. Arbeiten mit Hilfe der Fotografie nehme ich für mich nicht
in Anspruch.“
In den letzten Monaten war es
um Marianne Riedel still geworden. Vor einem Jahr starb ihr Lebensgefährte Dr.
Peter Möckel. Dann musste sie eine schwere Krankheit bewältigen, von der sie
sich auf dem Wege der Genesung befindet, wozu wir ihr alles erdenklich Gute
wünschen.
Neben den künstlerischen
Leistungen verdient Marianne Riedel eine hohe Anerkennung für ihren
entscheidenden Beitrag am Entstehen und der fruchtbaren Arbeit des Lützschenaer
Künstlerkreises und für die Bereicherung des kulturellen Klimas in unserer
Ortschaft.
Das Mitglied des
Künstlerkreises, der Maler Günter Meinl, schreibt dazu:
„Ab 2003 fanden immer mehr
Künstlerinnen und Künstler zu unserem Künstlerkreis, der heute aus zehn
Mitgliedern besteht. Jeder arbeitet auf seine Weise, jeder in
unterschiedlichsten Stilen und Richtungen, doch immer wieder finden sich die
Mitglieder zur gemeinsamen Präsentation des Geschaffenen zusammen. Marianne
Riedel kümmerte sich von Beginn an gemeinsam mit Dr. Möckel und die Belange des
Künstlerkreises. Ihr Bestreben, Künstlern nicht nur eine „Anlaufstelle“ für den
so wichtigen Gedankenaustausch, sondern eine echte Heimstatt zu bieten, das ist
ihr hoher Verdienst. Die Mitglieder des Künstlerkreises und auch die vielen
Künstlerfreunde, von denen manche als Gäste bei den alljährlichen Ausstellungen
dabei waren, wissen, was sie an ihrer Marianne haben.
Achtzig Jahre, das ist eine
lange Zeitspanne für einen Menschen. Das 20. Jahrhundert mit seinen
wechselvollen Ereignissen, seinen Entwicklungen haben dieser Generation
Anforderungen abverlangt, wie selten vorher, und dann die neue Zeit mit all dem
technischen Wandel – wer da immer noch mitwirkt, wie unsere Marianne, hat
unseren ganzen Respekt verdient.“
Der Jubilarin gilt unsere
herzliche Gratulation, verbunden mit den allerbesten Wünschen für
gesundheitliche Stabilität und Kraft und Mut für ihr weiteres künstlerisches
Schaffen, aus dem hoffentlich noch viele schöne Arbeiten entstehen, die den
Betrachter optimistisch stimmen und begeistern.
Gottfried Kormann