Auwaldstation mit Patenschaft
über den Hohenossiger Winterstorch

 

Die Modelwitzer Französin, die seit 1998 jedes Jahr als beringter Winterstorch (P2352-PARIS) an der Weißen Elster Karriere macht, wird ihren Ruhm wohl bald teilen müssen. Spaziergänger berichteten der Auwaldstation, dass sich ein zweiter Winterstorch zu der etwa 16 Jahre alten Dame gesellt hat. „Das können wir bestätigen“, so Manfred Seifert von der Auwaldstation. Und weiter: „Auch dieser Storch trägt einen Ring, sogar von der Vogelwarte Radolfzell am Bodensee. Ringnummer A5901 führte die Mitarbeiter der Station auf die richtige Fährte. Das Tier wurde im Mai 2006 in Mingolsheim zwischen Karlsruhe und Heidelberg beringt und hat sich auch noch im gleichen Jahr in den Elsass nach Frankreich „abgesetzt“. Im Winter 2008 tauchte der Vogel bei Madrid auf. Und ab September 2009 durchstreifte er den Raum Wermsdorf-Oschatz. Wie lange der Internationalist auf den Elsterwiesen verbleibt und ob er vielleicht mit der Französin familiär anbandelt – das alles ist ungewiss. Vielleicht sind es auch zwei Weibchen und Nachwuchs ist ausgeschlossen

 

 

 

 Sie genießen die Januarsonne an der Weißen Elster (vorn „Madame“ aus Frankreich) Foto: Arend Seifert

 

Und noch ein Vogelzugverweigerer im Norden Leipzigs macht von sich reden. Im Dezember 2009 wurde die Auwaldstation zu einer Rettungsaktion gebeten. „Unser Storch liegt auf dem Feld. Er lebt aber noch. Können sie nicht etwas machen?“, so der besorgte Anruf einer Dame aus dem Industriegebiet Hohenossig gleich hinter der nördlichen Stadtgrenze. Als die Rettungsmannschaft aus Lützschena eintraf, war Adebar aber bereits wieder auf den Beinen und scheinbar wohlauf.

 

Dass das trotz Eiseskälte bisher so geblieben ist, verdankt er der kontinuierlichen Fütterung durch Storchenfreunde aus den umliegenden Firmen. Der Vogel konnte mit tätiger Hilfe von Mitarbeitern der Auwaldstation mit der Sondernummer H 8899 beringt werden.

 

 „Wir werden auch dieses Tier im Auge behalten und patenschaftlich einige Leckerbissen –Totküken und Mäuse- für den recht zutraulichen Gesellen organisieren“, so Manfred Seifert. Futtermittelhändler Hartmut Krisch aus Zwenkau hatte aus dem Fernsehen von der Storchenwinterhilfe der Auwaldstation erfahren. Er rief uns an und meinte „Ich finde gut, was ihr da macht und spende den drei Hungerkandidaten 150 Küken aus meinem Fundus.“

 

 Vielen Dank, Herr Krisch! Den Störchen hat Ihre Spende gut gemundet.

 

Ulf Eisvogel

 

 

Der Hohenossiger während der Beringung

Foto: telekine-Koschewski