Das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig informiert:
Dicke Backen durch Ziegenpeter? Impfungen beugen vor
Dem Gesundheitsamt sind in
Leipzig seit Mitte Dezember 2009 elf Erkrankungen an Ziegenpeter (Mumps)
bekannt geworden. Betroffen waren zehn
Kinder und ein Erwachsener. Ein achtjähriges Kind musste wegen einer
durch Mumps-Viren verursachten Hirnhautentzündung im Krankenhaus behandelt
werden. Zehn Erkrankte waren nicht und einer unvollständig gegen Mumps geimpft.
Mumps ist keine harmlose
Kinderkrankheit. Bei der Mehrzahl der Infizierten treten Fieber und eine sehr
schmerzhafte Entzündung der Speicheldrüsen auf. Insbesondere bei Jugendlichen
und Erwachsenen kann es zu schweren Verläufen mit Entzündungen der
Bauspeicheldrüse, Schilddrüse, Eierstöcke oder Hoden mit Unfruchtbarkeit als
mögliche Folge kommen. Bis zu zehn
Prozent der Erkrankten entwickeln eine Hirnhautentzündung. Dauerschäden
wie zum Beispiel Schwerhörigkeit oder sogar Taubheit, sind möglich. Etwa ein
Drittel der Mumps-Infizierten bemerken selbst keine Anzeichen der Erkrankung,
sie stellen aber eine Absteckungsquelle für andere dar.
Für die Impfung steht ein gut
verträglicher Dreifach-Impfstoff zur Verfügung, der auch gegen Masern und
Röteln schützt. Zwei Masern-Mumps-Röteln-Impfungen verleihen einen lebenslangen
Schutz. Leider wird bei Kindern und Jugendlichen insbesondere die zweite
Impfung, die einen lebenslangen Schutz verleiht, häufig vergessen. Auch bei
Erwachsenen zwischen 18 und 40 Jahren bestehen erfahrungsgemäß Impflücken.
Das Gesundheitsamt rät
deshalb, die eigenen Impfdaten zu prüfen und bei unvollständigem Impfschutz den
behandelnden Kinder- bzw. Hausarzt aufzusuchen.
Früher war Ziegenpeter eine
sehr häufige Infektionskrankheit. Bis Anfang der 1990er Jahre wurden dem
Gesundheitsamt Leipzig jährlich bis über 9000 Mumps-Erkrankungen gemeldet. Mit
Einführung der Mumps-Impfung hat sich diese Zahl deutlich reduziert. Zuletzt
waren es maximal vier Erkrankungen jährlich.