Schön, dass Ihr alle da wart
Am 2. Oktober feierten wir
das 111-jährige Bestehen der Schule Stahmeln. Der Vormittag wurde für unsere
Schulkinder zum Thema „Leben und Lernen wie vor 100 Jahren“ gestaltet.
An mehreren Stationen konnten
unsere Kinder interessante Geschichten hören, selbst aktiv werden und auch
alles hautnah erleben. An einer Station wurde die Geschichte vom Leinen
erzählt. Die Kinder bedienten selbst ein Waschbrett und eine Wringmaschine.
Kaum vorstellbar staunten die Kinder, dass in dem einen mitgebrachten Bett
früher die Eltern und 4 Kinder schlafen mussten. An anderen Stationen konnten
die Kinder selbst Brot backen, Butter herstellen, Leinenbeutel bedrucken und in
alter Tradition Kerzen tauchen, wie zu Omas Zeiten.
Ein weiterer Höhepunkt war
die Holzspielstrecke. Um an die Spielgeräte zu kommen mussten die Kinder sich
als Fischer verkleiden und auf Steinen über einen Fluss balancieren.
Bei mehreren
Geschicklichkeitsspielen aus der Kinderspielkiste konnten sie sich dann ausprobieren:
am Kugelspiel, beim Wanderturm, am Harmonietisch und am Labyrinthkasten. Der
Vormittag verging durch die Aktivitäten sehr schnell.
Am Nachmittag stand das
Schulhaus für Lehrer und Schüler, die es einmal waren, die es sind und die es
werden wollen, offen.
Die Vorbereitung darauf war
sehr umfangreich.
Seit Monaten hatten wir
Ausstellungsstücke und alte Fotos zusammengetragen, Adressen von ehemaligen
Lehrern gesucht und Gespräche mit ehemaligen Schülern geführt. Dabei fiel mir
immer wieder die enge Verbundenheit von Lehrern und ehemaligen Schülern zur
Schule Stahmeln auf.
Bei den Gästen konnte man die
Wiedersehensfreude erkennen. In der Fotoausstellung suchte man sich auf alten
Klassenfotos oder schaute sich nach ehemaligen Klassenkameraden um. Mehrere
Klassen nahmen den Termin des Jubiläums gleich zum Anlass ein Treffen zu
organisieren. In den Ausstellungstücken fand man die Fibel und alten Hefte
wieder, in denen man vor vielen Jahren das Lesen und Schreiben lernte.
Ganz besonders freuten sich
die älteren Schüler, dass Frl. Zorn, heute wohnhaft in Krefeld, und Frl. Kunze da
war. Beide waren Ende der 40er Jahre Lehrerinnen an unserer Schule. Im
Speiseraum konnte man sich bei einem kleinen Imbiss über Erinnerungen
austauschen.
Unser ältester Gast und
Schüler war Herr Wolfgang Herold. Er war Schüler von 1928-1936 in Stahmeln. Sein
Eintrag im Gästebuch lautet: „Meine Eindrücke, die ich heute als solche
empfinde sind: überzeugende positive gegenüber früherer Zeit, wobei die
Ausstattung den größten Eindruck auf mich machte. Ich muss gestehen, dass zum
damaligen Zeitpunkt, als ich hier Schüler war, wir sehr genügsam waren und in
vieler Hinsicht weit unter dem jetzigen Niveau agierten.
Ich danke Ihnen für die
Möglichkeit, das alles nochmals sehen zu dürfen.“
S. Hottas
Schulleiterin
Anmerkung der Redaktion:
In einer der nächsten
Ausgaben beginnen wir mit der Veröffentlichung der Chronik der Schule Stahmeln
von 1898 bis 2009