Lützschenas Künstlerkreis ganz groß

Erfolg- und erlebnisreiche VII. Auengalerie

 

Zu den Glanzlichtern des diesjährigen Schlossparkfestes zählte ohne Zweifel die VII. Auengalerie mit neuen Arbeiten der Mitglieder und Gäste des Lützschenaer Künstlerkreises. „Kunst im Marstall“ lautete ihr Titel, und das wies auf die wohltuende Besonderheit der künstlerischen Leistungsschau hin. Dank der Großzügigkeit und Kunstverbundenheit der Schlossherren von Truchseß und von Erffa, stand erstmals das Obergeschoss des verantwortungs- und liebevoll rekonstruierten Marstalls am Schloss als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Von den Ausstellungsgestaltern wurde sie durch eine gut durchdachte Hängung der Exponate optimal genutzt. Es bestachen das historische Ambiente des Raumes und ein Hauch von Improvisation. Die Leistungskraft des Künstlerkreises und die Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen und Experimentierfreude seiner Mitglieder kamen als Ganzes voll zur Geltung. Einmal mehr wurde ihre Produktivität bewiesen. Die meisten gezeigten Ausstellungsstücke waren erst in den letzten Monaten entstanden.

 

Bereichert wurde die eindrucksvolle Ausstellung durch die Arbeiten der eingeladenen Gäste, sämtlich künstlerisch profilierte Leipziger Künstler. Die Bilder der Maler Angelika Rochhausen und Wilfried Falkenthal verstärkten mit ganz persönlichen Sichtweisen die im Künstlerkreis stark vertretene Malerei. Helga Matterns Holzgestaltungen boten mit ihrem besonderem Arrangement eine zusätzliche Formensprache im Ensemble der ausgezeichneten plastischen Arbeiten unter Verwendung unterschiedlicher Materialien von Regina Albrecht und Johanna Baraniak. Erfreulich war auch die Erweiterung des Spektrums künstlerischer Mittel durch die Tierfotografien der jungen Luisa Mocker mit der Aussicht, als jüngstes Mitglied in den Künstlerkreis aufgenommen zu werden.

 

Dankenswerterweise wurde an den verstorbenen Peter Möckel mit einer Auswahl von Blättern seiner experimentellen Fotografie als Synthese von Wissenschaft und Kunst mit dem Markenzeichen „Art Polaris“ erinnert. Signifikant in der Ausstellung waren wieder die Malerei und Grafik mit einer großen Spannweite. Sie reichte von den toskanischen Landschaften von Marianne Riedel, den farblich mit grau-.grünen Tönen wirkungsvollen Landschaftsbildern und den Holzschnitten zur Geschichte der Leipziger Universität von Siegfried Ratzlaff, den immer wieder faszinierenden Landschaftsbildern von Rolf Zimmermann, diesmal unter anderen aus Marokko, über die „Enthüllungen“ und Figurine von Frank Schletter bis zu den gekonnten Abstraktionen Günther Meinls, den ideenreichen, vielgestaltigen Bildern von Andreas Mocker und den meisterhaft präzisen Kupferstichen Harald Schönzarts. Treffsicher und gekonnt brachten die jüngsten Cartoons von Uwe Moosdorf den Betrachter zum Nachdenken und Schmunzeln.

 

Dem Künstlerkreis gebührt für seine ausgezeichnete Ausstellung großer Dank, verbunden mit der Hoffnung und dem Wunsch, dass den Mitgliedern zu keiner Zeit die Ideen, die Schaffenskraft und der Mut zur Fortsetzung ihres verdienstvollen Schaffens ausgehen möge.

 

Gottfried Kormann