Der Adonis von Zschernitz in der Auwaldstation – ein kleiner Mann begeistert mit üppiger Männlichkeit und Knackpo

 

Die Archäologen des Landesamtes in Dresden staunten nicht schlecht, als ihnen 2003 auf der Grabungsstätte der Jungsteinzeit nahe Zschernitz in der Delitzscher Region ein „dicker Fisch“ vor den Spaten kam – ein Torso einer kleinen Tonfigur, die nach ihrer Reinigung eindeutig ihr Geschlecht offenbarte. Es war ein Mann.

 

Nun sind Darstellungen des Menschen aus dieser weit zurückliegenden Menschheitsgeschichte schon mehrmals gefunden worden. Allein es waren Frauenfiguren, so genannte Venusstatuetten, sie sind von mehr als 100 Fundstätten bekannt. Das Sensationelle am Zschernitzer Fund ist – eben der Mann! Die rund 7.000 Jahre alte Tonfigur ist bislang die älteste Darstellung des „starken Geschlechts“ in Mitteleuropa.

 

Zu sehen ist der kleine Torso noch bis zum 15. April in der Auwaldstation. Er ist umgeben von weiteren ausgewählten archäologischen Funden aus der Region. Dabei „juweliert“ es sogar. Dafür sorgt eine vergoldete Gürtelspange mit Almandinen besetzt. Und – das Naturkundemuseum Leipzig stellt „extra für die Lützschenaer“ einige schöne Fundstücke aus der Lützschenaer Flur zur Verfügung, darunter kleine etwa 6000 Jahre alte Steinbeile und mittelalterliche Keramik, die 1976 bei der Anlage einer Klärgrube auf dem Schlossgelände zum Vorschein kamen.

 

Ein sofortiger Besuch der Auwaldstation lohnt sich: Fr. und Mo bis zum kommenden Mittwoch 8.30 bis 15.30, an diesem Wochenende von 10-16 Uhr.

 

Es erwartet die Besucher die Mannschaft der Auwaldstation