Zuletzt aus der Feder von Gunter Preuß erschienen

 

clownstränen“ – Aphorismen mit Illustrationen von Wolfgang Böttcher

Plöttner Verlag, Leipzig 2007

 

 

 

 

 

Aphorismen, das sind „knappe, in sich geschlossene, prägnante und pointiert formulierte Sinnsprüche“ (Literaturlexikon). Und, sie vermitteln eine überraschende Einsicht und regen zum Nachdenken an. Gunter Preuß ist ein Meister dieses Genre. Jetzt ist bereits der vierte Band der „Kondensate seines reichhaltigen Lebens“ erschienen. Auch der Autor selbst bezeichnet diese Bücher als Sammlungen „zum Innehalten, Nachsinnen und Randbemerkungen machen“, Weitere lehrreiche und klug durchdachte Sätze des Autors sind an anderer Stelle zu finden. „Der Clown ist der kleine, ehrliche Bruder des als verschlagen geltenden Sisyphos. Während Sisyphos sich abschindet, zelebriert der Clown seinem Publikum die Vergeblichkeit des Tuns. Das erfüllt uns mit Heiterkeit. … Wobei der gallebittere Nachgeschmack sich spätestens beim Verlassen des Zirkuszeltes einstellt.“

 

Gunter Preuß erweist sich als scharfsinniger und feinfühliger Beobachter des Lebens und menschlicher Befindlichkeiten. Gleichsam seismographisch durchleuchtet er die gesellschaftlichen Prozesse unserer Zeit und die Art und Weise des sich darin offenbarenden Denkens und Handels der unterschiedlich strukturierten Individuen. Ihnen hält er in vielfachen Varianten den Spiegel vor. Die daraus abgeleitete Filterung des Wesentlichen und Verallgemeinerungswürdigen, ist eine große Kunst. Gunter Preuß beherrscht sie. Das Büchlein ist eine gewinnbringende Lektüre für besinnliche, stille Stunden. Es lohnt sich, in den Sinngehalt jedes der Sprüche einzudringen. Wie sagt doch der Autor: „Manch einer versteht zu leben, ohne etwas vom Leben zu verstehen!“

 

Dem Illustrator Wolfgang Böttcher gelang es, die Aphorismen mit einprägsamen Zeichnungen zusätzlich zu einem Genuss und Erlebnis für den Leser werden zu lassen.

kor

ISBN 978-3-938442-34-0 14,90 Euro    

 

 

Blick in die Autorenwerkstatt

Unser Leser Professor Weiler informierte den Auen-Kurier von einer kürzlich stattgefundenen Buchlesung des Autors. Vor einem interessierten Publikum hatte Gunter Preuß Ausschnitte aus literarischen Arbeiten vorgetragen, mit denen er sich gegenwärtig beschäftigt. So aus einem noch unveröffentlichlichten Buchmanuskript mit dem Titel „Rufe in die Wüste“. Verbunden mit autobiografischen Skizzen geht es darin um die ausführliche Briefantwort an einen Sprach-Professor zum Thema deutsche Sprache, ihrer Schädigung, ihrem verbreiteten Missbrauch und den Wirkungen dieses vorzüglichsten Instruments allgemeiner Kommunikation.

 

Professor Weiler vermittelte auch seine Eindrücke und Gedanken nach dem Anhören von Auszügen aus einer Erzählung mit dem Titel „Die Flucht“, mit der sich der Schriftsteller gegenwärtig auseinandersetzt. Sein Hauptanliegen sind dabei Orientierungsprobleme sehr unterschiedlicher junger Menschen in ihren gegenseitigen Beziehungen, familiären Widersprüchen und in ihrem gesellschaftlichem Umfeld. In der anschließenden Diskussion, so schreibt Professor Weiler, wurde der Schriftsteller in seiner Absicht bestärkt, die Erzählung in einem DDR-Ferienlager anzusiedeln, weil dadurch sichtbar wird, was die Menschen in der DDR tatsächlich bewegte. Gunter Preuß hatte zu erkennen gegeben, dass er prüft, ob die für die Jugend immer aktuellen Probleme unbedingt auf die DDR begrenzt bleiben sollten.

 

Unser Berichterstatter, dem wir herzlich für seinen Beitrag danken, endet mit der Anmerkung: „Es wäre wohl nicht verkehrt, wenn „auswärtiges“ Auftreten „einheimischer Künstler“ auch im Auen-Kurier immer vorangekündigt werden könnten“.

 

Anmerkung der Redaktion :

Eine Veröffentlichung solcher Termine ist selbstverständlich möglich, wenn wir innerhalb der feststehenden Redaktionstermine rechtzeitig davon erfahren.