Neue Hoffnung für die Anlieger des nördlichen Güterrings

Innovative Maßnahmen gegen Lärm am Güterring Nord

Es gibt eine neue Hoffnung für die lärmgeplagten Bürger von  Lützschena, Stahmeln, Wahren und Möckern und der anderen nördlichen Stadtteile. Der Nördliche Leipziger Güterring wird in ein Pilotprojekt für neue innovative Lärmminderungsmaßnahmen einbezogen. Dieses Modellprojekt trägt den Namen „Leiser Rhein“, da es ursprünglich nur für eine Eisenbahnstrecke am Rhein vorgesehen war. Dass nun auch der nördliche Güterring in das Projekt aufgenommen wurde, ist ein erster Erfolg auch der Bürgerinitiative „Lärmschutz Nördlicher Güterring Leipzig“.

Die Bürgerinitiative (BI) hatte sich wiederholt an die Deutsche Bahn AG und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gewandt und die berechtigten Forderungen der betroffenen Anwohner kundgetan. In diesem Zusammenhang wurde durch die BI auf das Bundesprogramm zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen und auf geplante Pilotprojekte zur Lärmsanierung verwiesen. Die Mitstreiter der BI sind erfreut über die Mitteilung des Verkehrsministeriums, dass der nördliche Leipziger Güterring jetzt Bestandteil des Modellprojektes „Leiser Rhein“ geworden ist. Für das gesamte Modellprojekt und dessen Erprobung sind vorerst  2009 bis 2012 jeweils zehn Millionen Euro vorgesehen. Dabei geht es um die Umrüstung vorhandener Güterwagen auf lärmmindernde Verbundstoff- Bremssohlen, um die Erprobung von gleisnahen (ca. 80 cm hohen) Lärmschutzwänden und um Dämpfungseinrichtungen direkt an den Schienen. Mit diesen Maßnahmen kann voraussichtlich die Lärmemission annähernd halbiert werden.

Das jahrelange, unermüdliche Bemühen der Bürgerinitiative war also nicht umsonst. Der ständige Druck von Seiten der Bürger hat endlich eine positive Wirkung gezeigt. Nun ist es aus der Sicht der BI erforderlich, auch die Stadt Leipzig mit in das Boot zu bekommen. Dazu hat es auf Drängen der BI am 15. Januar ein erneutes Gespräch mit den Vertretern der Stadtverwaltung  (Umweltamt)  gegeben. Da das Gesprächsergebnis leider nicht sehr befriedigend war, haben wir uns nunmehr mit einer Einwohneranfrage an den OBM gewandt.  Für die Mitstreiter der BI ist es unverständlich, das die Stadt nur abwartend an der Seite steht. Einen größeren Einsatz der Stadtverwaltung und des OBM für ihre lärmgeplagten Bürger kann man mit Recht erwarten. Nutzen wir gemeinsam das sogenannte „Superwahljahr 2009“, um möglichst viel Druck zu erzeugen und um der Stadt im Rahmen ihrer „Freiwilligen Aufgaben“ auch einen Beitrag abzutrotzen.

                                                           Arnold Winter (BI Lärmschutz Nördlicher Güterring Leipzig)