Leserbrief

 

Von Herrn Professor Dr. Wolfgang Weiler wurde dem Auen-Kurier geschrieben:

 

„Wasser abgraben…“

 

Das kann ein ziemlich böses Spiel sein, - wenn es „Wasser“ Lützschenas betrifft.

Nein, wir sprechen schon längst nicht mehr über die Brauerei und ihre Brunnen. Das ist lange her. Und die Schließung der „Mittelschule“ gleichfalls. (Die musste dann erst  wieder hergerichtet und neu eröffnet werden.)

 

Es folgte der Postabbau. Zwar übernahm ein Privatladen die Postfiliale (machte und macht seine Sache gut), allerdings bei schubweiser Reduzierung der Verdienstmöglichkeiten – und mit der Postsparkasse war es dann nichts mehr im Ort. Die gibt es gerade noch nach einigen Haltestellen Straßenbahnfahrt.

 

Nun ist die Niederlassung der Sparkasse dran. Nicht nur, dass der immer wieder ausfallende Überweisungsautomat nicht ersetzt wird (In Stahmeln ist eine Reparatur noch langwieriger, weil keine Sparkassenleute vor Ort sind!). Bei Handeingabe am Gerät gibt es unzumutbare Wartezeiten. Neue Geräte stehen dagegen zum Beispiel in der Sparkasse Schkeuditz.

 

Aber nun sind in Lützschena auch noch die Filialöffnungszeiten drastisch eingeschränkt. Besonders in Spitzenzeiten werden sich die Schlangen am Überweisungsautomaten bei Handeingabe weiter verlängern. Und seit dem 1.1. des neuen Jahres steht eben öfter mal manch einer vor verschlossener Tür. In den neuen Öffnungs- und Schließungszeiten sehe ich eine weitere Verschlechterung des Zugangs zu öffentlichen Institutionen in unserer Ortschaft (besonders auch für Gewerbetreibende) und zudem einen Versuch zu probieren, ob man die Niederlassung im nächsten Schritt nicht ganz schließen kann.

 

Man muss sich deshalb nicht aufregen, nein. Aber öffentliche Einrichtungen wie Schule, Post, Sparkasse u.a. sind nun mal mitbestimmend für die Attraktivität eines Ortes und die Lebensqualität seiner Bewohner. Soll man das neuerliche „Wasserabgraben“ also hinnehmen oder doch besser dagegen angehen – wie weiland im Kampf um die Schule?

 

Die Stadt Leipzig schenkt uns nichts, auch die STADT-Sparkasse nicht - trotz Wahljahr. Der Ortschaftsrat weiß es genau. Er sollte sich deutlich zu Wort melden, und zwar möglichst geschlossen (wie jüngst der OSR von Lindenthal zum Stadtentwicklungskonzept). Ich würde es begrüßen, wenn sich der Ortschaftsrat für die bisherigen Öffnungszeiten sowie für zuverlässige Geräte für Überweisungen einsetzen würde. Die Gewerbetreibenden und wir alle können ihn dabei massiv unterstützen. Immerhin habe wir ja unsere Schule zurückerobert, vielleicht klappt es mit Hinweis auf wachsende Einwohnerzahl, Gewerbebenachteiligung u.a.m. auch hier.

 

In letzterer Angelegenheit habe ich mich bereits vor einiger Zeit an den Herrn Sparkassendirektor gewandt, aber was ist schon eine einzelne Stimme.

 

Anmerkung der Redaktion:

Auch die Ortsvorsteherin wird sich in dieser Angelegenheit an den Vorstand der Sparkasse Leipzig wenden