Inhalt und Ergebnisse der 44. öffentlichen Sitzung des
Ortschaftsrates von Lützschena-Stahmeln vom 7. Juli 2008
Die Ortsvorsteherin, Frau Ziegler, begrüßte die
Mitglieder des Ortschaftsrates sowie die anwesenden Gäste zur
Ortschaftsratssitzung und stellte die Beschlussfähigkeit des Gremiums fest. Die
Tagesordnung wurde in der vorliegenden Fassung bestätigt.
Sachstand zum Radefelder Weg vom Charlottenweg in
nördlicher Richtung bis zum Ende der Fahrbahn
Die Ortsvorsteherin informierte kurz über das Ergebnis
der der Sitzung vorangegangenen Besprechung mit den Anliegern des Weges. Herr
Dr. Brüsewitz von der Stadt stellte anhand der ausgehängten Pläne die verschiedenen
möglichen Varianten des Ausbaus vor. Die voraussichtlichen Kosten gestalten
sich wie folgt:
Variante I: 51 T Euro (Ausbau mit Gehwegnasen)
Variante II: 49 T Euro (Ausbau ohne Gehwegnasen)
Variante III: 61
T Euro (Rückbau Gehweg)
Bei den Varianten I und II sind 75 % der
beitragsfähigen Kosten umlagefähig. Variante III trägt die Verwaltung nicht
mit, da eine Verkehrsgefährdung durch Wegfall des Gehweges bestünde und für die
Maßnahme keine Beiträge erhoben werden dürfen.
Weiterhin erläuterte Dr. Brüsewitz das
Abstimmungsverhalten der Anlieger zu den drei Varianten und der gegebenenfalls
daraus resultierenden „0-Variante“, die besagt, den Weg zu belassen und nur
einige Platten zu reparieren, da 9 Anlieger – mehr als die Hälfte der bei der
Besprechung Anwesenden – gegen einen Ausbau gestimmt haben. Dr. Brüsewitz
informierte, dass es im Jahr 2008 keine weiteren Straßenbaumaßnahmen im Ort
Lützschena-Stahmeln gebe und demnach die Gelder verfallen würden oder die
Mittel einer anderen Maßnahme zugesprochen würden. Die Verwaltung benötigt für
die weitere Handlungsweise eine Positionierung des Ortschaftsrates zum Ausbau
des Radefelder Weges.
Auf Nachfrage
der Ortschaftsrätin Frau Poschinski stellte Herr Dr. Brüsewitz die Umlegung bei
einem Kostenaufwand von 50 T Euro vor. Davon seien 37 T Euro umlegbar, die
Stadt Leipzig würde aufgrund der Gartenanlage davon selbst ca. 16 T Euro
tragen. Die verbleibenden 20-21 T Euro müssten auf die 32 Grundstücke umgelegt
werden. Auf jeden Grundstückeigentümer kämen 400-500 Euro, höchstens aber 1.800
Euro zu.
Ortschaftsrat Thurm fragte nach den rechtlichen
Gegebenheiten. Daraufhin informierte Herr Dr. Brüsewitz, dass die
Grundstückseigentümer bei Anliegerstraßen, wie der Radefelder Weg eine solche
ist, angefragt werden, bei Haupterschließungsstraßen erfolgt lediglich die
Veröffentlichung im Amtsblatt. Aus rechtlicher Sicht entscheidet der
Straßenbauträger, ob der Ausbau durchgeführt wird. Die Verwaltung bezieht im
Vorfeld den Ortschaftsrat sowie die Gremien der Stadt Leipzig bei der
Entscheidungsfindung ein.
Stadt- und Ortschaftsrat Pawlitzky wies in diesem
Zusammenhang auf die bestehenden Billigkeitsmaßnahmen der
Straßenausbaubeitragssatzung mit entsprechenden Stundungsmöglichkeiten für die
Anlieger hin.
Festlegung:
Nach einem kurzen Meinungsaustausch zur Positionierung
des Ortschaftsrates stellte Frau Ziegler fest, dass sich der Ortschaftsrat
nicht in der Pflicht sieht, erneut ein Votum zum Ausbau des Radefelder Weges
abzugeben. Der Ortschaftsrat hält vielmehr an der bestehenden Prioritätenliste
fest. Die Notwendigkeit des Ausbaus sei somit gegeben.
Der Ortschaftsrat entschied sich für die Realisierung
der Variante II mit zusätzlich einer Gehwegnase an der Einmündung
Charlottenweg. Die Anlieger werden über die Entscheidung des Ortschaftsrates
lediglich informiert.
Protokollkontrolle:
Die Ortsvorsteherin nannte die noch offenen Punkte aus
vorangegangenen Sitzungen des Ortschaftsrates.
. Zur Anfrage des Herrn Noth, bezüglich der Begrünung
der Flächen oberhalb des Wohngebietes Stahmelner Höhe (BA 3) wurde die
Stellungnahme des Stadtplanungsamtes erneut angemahnt.
. Zur Begrünung entlang westlich der Bahnstraße liegt
noch immer keine Antwort des Amtes für Umweltschutz vor. Die Maßnahme bleibt
weiter unter Kontrolle.
. Die Arbeiten zur Reinigung des Fahrgastunterstandes
in Stahmeln wurden bisher nicht ausgeführt. Des Weiteren ist eine Veränderung
der Zuständigkeit bei allen Fahrgastunterständen an den Straßenbahnhaltestellen
eingetreten, diese liegt nun bei den Leipziger Verkehrsbetrieben. Herr
Pawlitzky regte in diesem Zusammenhang an, zu beantragen, die Unterstände aus
Beton zu bauen. Er wird dies veranlassen.
. Die Instandsetzung der Schutzgeländer am Rad- und
Gehweg an der Straßenbahntrasse in Stahmeln, sowie die Ausbesserung des Fuß-
und Radweges am Friedhof in Richtung Stahmeln, werden laut Auskunft der
Stadtverwaltung im III. Quartal 2008 fertig gestellt.
. Die Übergabe des von drei Ortsvorstehern nach
gemeinsamer Beratung verfassten Schreibens an die Sächsische Staatsregierung
bezüglich der Forderung nach Änderung der Zusammensetzung der
Fluglärmkommission, wird nach Vereinbarung von Frau Ziegler übernommen.
. Zur Anfrage von Frau Graf in der letzten Sitzung zur
Rechtmäßigkeit der Abweichungen vom Planfeststellungsverfahren hinsichtlich der
Startgewichte bei Nutzung der südlichen Abflugroute vom Flughafen, sieht sich
Frau Ziegler außerstande, eine Erklärung abzugeben.
. Das Problem der Einmündung des Dorettenrings in die
Hohle Gasse wegen eingeschränkter Sicht und Unfallgefahr, wurde von Frau
Ziegler an die Stadtverwaltung herangetragen. Hierzu gibt es noch keinen neuen
Sachstand.
. Zur zukünftigen personellen Absicherung der
Vorarbeiten zur Herausgabe des Auen-Kuriers erfolgten Aktivitäten, die jedoch
noch immer zu keinem greifbaren Ergebnis führten.
. Die Information eines Bürgers aus der Bahnstraße in
der vorausgegangenen Sitzung des Ortschaftsrates über verstärkten Lärm aus dem
Porsche-Areal an den Pfingstfeiertagen und die Frage, wie viele genehmigte besondere
Ereignisse im Jahr 2008 bereits erfolgten, wurde an die Stadtverwaltung
weitergeleitet.
. Stadtrat Pawlitzky berichtete zum Tagesordnungspunkt
5 der letzten Ortschaftsratssitzung – Drucksache Nr. IV/3334, Bebauungsplan Nr.
219 „Wohngebiet am Heidegraben – dass die entsprechende Vorlage nicht auf der
Tagesordnung der Ratsversammlung vom 9. Juli steht. Der Ortschaftsrat wird vom
zuständigen Amt der Stadtverwaltung zur Abstimmung der Vorlage eingeladen.
Themen der Bürgerfragestunde
. Herr Wagner fordert eine ausgewogene Sitzverteilung
von Anteilseignern, Regierung und Betroffenen in der Fluglärmkommission. Die
Ortsvorsteherin entgegnete, dass nach Information der zuständigen Amtsleiterin
in der Stadt, zwei weitere Plätze in der Fluglärmkommission beantragt wurden.
. Herr Thurm bezog sich auf eine Festlegung der
Lärmimmissionsplanung aus dem Jahre 2002 und stellte dazu fest, dass die
Prognose für den Lärmpegel der Bahn nachts überschritten wird. Herr Thurm hat
ein entsprechendes Schreiben an den Oberbürgermeister vorbereitet.
. Herr Berger bittet den Öko-Löwen mit Spenden zu
unterstützen.
. Frau Ziegler stellte fest, dass in der Ortschaft eine
vermehrte Verschmutzung, unter anderen der Sporthalle, etwaiger Garagen,
Telefonzellen und Straßenbahnhaltestellen, mit Graffiti zu verzeichnen ist. Sie
bittet die Anlieger an diesen Stellen vermehrt um Aufmerksamkeit.
. Herr Noth unterstützt ausdrücklich die Anfrage von
Frau Graf in der vorangegangenen Ortschaftsratssitzung und fordert dazu, dass
im Zusammenhang mit der behaupteten Rechtmäßigkeit der Abweichungen vom
Planfeststellungsbeschluss, die
Startgewichte der Flieger bei Nutzung der südlichen Abflugroute
dokumentiert werden.
. Weiter fragt Herr Noth nach den Bänken am Luppedamm
(anstatt 6 nur 4 Bänke) und der fehlenden Fortführung zum Auwald.
Frau Ziegler weist darauf hin, dass die Planung dazu im
Ortschaftsrat vorstellt und so beschlossen und ausgeführt wurde. Zur gegebenen
Zeit könne man sich über weitere Schritte bzw. Forderungen unterhalten.
. Frau Ziegler ging erneut auf die Anfrage von Frau
Graf ein und merkte an, dass der von ihr vorstellte Sachverhalt über die
Kompetenzen des Ortschaftsrates laut Sächsischer Gemeindeordnung hinausgeht.
Frau Graf müsse sich an eine andere zuständige Institution wenden.
. Die schriftliche Anfrage von Herrn Schneidenbach
bezüglich des Bauvorhabens „Alte Maltuchfabrik“ wird mit der Bitte um
Beantwortung an Herrn Bürgermeister zur Nedden weitergeleitet.
. Frau Ziegler informierte über ein neues Projekt
„Bürgerdienst Leipziger Ortschafts-Service“. Er soll u. a. zuständig sein für
Probleme wie Sauberkeit und Ordnung, Straßenbegleitgrün und Bekämpfung von Graffiti. Vor allem soll
versucht werden, die Sicherheit in den Ortsteilen auch in den
Mitternachtsstunden zu verbessern. Von den Ortschaftsrats-Mitgliedern ist eine
große Unterstützung des Projektes zu verzeichnen.
Antrag von DIE LINKE an den Stadtrat: „Einführung der
Ortschaftsverfassung“
Die Ortsvorsteherin führte zur Intention des
vorliegenden Antrages ein. Großes Augenmerk liegt dabei auf der
Ungleichbehandlung der Stadtbezirksbeiräte sowie der Ortschaftsräte, deren
Ortschaftsverfassungen laut Eingemeindungsvertrag 2009 auslaufen. Frau Ziegler
sieht den Gleichbehandlungsgrundsatz nicht als verletzt, da die Dauer der
jeweiligen Ortschaftsverfassung Verhandlungsbasis im Zuge des
Eingemeindungsvertrages gewesen war.
Dem Antrag von DIE LINKE stehe man positiv gegenüber,
lediglich müssten die bestehenden Kompetenzen des Ortschaftsrates
Lützschena-Stahmeln gewährleistet werden. Stadt- und Ortschaftsrat Pawlitzky
führte ergänzend zu den derzeitigen unterschiedlichen Befugnissen der Stadtbezirksräte
und Ortschaftsräte, wie im Bezug auf die Brauchtumsmittel, das Antrags- und
Rederecht usw. aus. In Lützschena-Stahmeln sei die Ortschaftsverfassung bis
2014 gesichert. Erst danach sei eine Entscheidung des Oberbürgermeisters mit
dem Ortschaftsrat erforderlich.
Der Verwaltungsstandpunkt wurde nicht tiefgründiger
thematisiert:
Der Ortschaftsrat schloss die Beratung mit 2
Zustimmungen und 3 Gegenstimmen zum Antrag.
Der Terminplan für die Ortschaftsratssitzungen im Jahre
2009 wurde einstimmig beschlossen.
Auswertung des Sport- und Heimatfestes 2008
Herr Näther und Herr Berger informierten: Organisation
und Programm waren sehr erfolgreich. Hinderlich war das schlechte Wetter. Das
Resümee der Bürger war eher mittelmäßig. Die Kosten betrugen insgesamt 6.300,00
Euro. Bei der künftigen Terminfindung für das Fest ist zu berücksichtigen, dass
alle Vereine in der Region teilnehmen können.
Der Ortschaftsrat bedankt sich bei allen Beteiligten
für das große Engagement. Es sollte eine neue Tafel mit dem Titel „Sport- und
Heimatfest Stahmeln und Lützschena“ aufgestellt werden.
Frau Poschinski bedankte sich ausdrücklich bei dem
Bauhof und der Feuerwehr für die Hilfe und Unterstützung bei der
Sonnenwendfeier.
Sonstiges
Arbeitsgespräch mit dem Oberbürgermeister
Frau Ziegler informierte zu folgenden Sachständen nach
dem Arbeitsgespräch
. Die Aufstellung von Fahrradboxen am S-Bahn-Haltepunkt
wird nicht erfolgen, es werden lediglich Fahrradbügel montiert, ungewiss jedoch
ist wann das erfolgt.
. Zu den Fahrgastunterständen siehe Protokollkontrolle.
. Vorerst werden nur zwei markierte Stellflächen im
Bereich des Haltestellenvorplatzes geschaffen.
Frau Ziegler verlas ein Schreiben des
Oberbürgermeisters vom 25. Juni 2008, in dem die ablehnende Haltung zum
geplanten Dialogforum widergespiegelt wird; es sei lediglich ein
Informationsforum, welches nach Vorliegen der Entscheidung des
Bundesverwaltungsgerichts beginnen soll, vorgesehen. Dies lehnt der
Ortschaftsrat ab. Bei dem Informationsgespräch beim Flughafen wird jedoch der
Ortschaftsrat durch sein Mitglied Herrn Thurm vertreten sein.
Terminplan für den Haushaltsplan 2009
. Der Abgabetermin für die Anträge des Ortschaftsrates
ist der 19. Dezember 2008.
. Dem Ortschaftsrat gingen bereits Fehlmeldungen vom
Ordnungsamt und dem Sport- und Bäderamt zu den ortsteilbezogenen
Haushaltsansätzen zu.