Leipzigs Raubkommissariat ermittelt
Schwere Straftaten sind in Lützschena und Stahmeln
glücklicherweise selten. Und doch ereignete sich in den frühen Morgenstunden
des 29. Juli in der Ortschaft ein Verbrechen. Ein Tankstellenräuber schlug zu.
Der Tathergang ist unspektakulär mit wenigen Worten
geschildert: Um 5 Uhr an diesem Dienstag wird der Verkaufsraum der
AGIP-Tankstelle an der Lützschenaer Halleschen Straße von einem Unbekannten
betreten. Er verbirgt sein Gesicht hinter einem weißen Motorradhelm. Der Mann
bedroht die diensthabende Angestellte (48) sofort mit einer augenscheinlichen
Pistole und befiehlt: „Mach keine Zicken, rück’ das Geld raus!“ Letztlich kann
er mit mehreren hundert Euro (im hohen dreistelligen Bereich) zu Fuß flüchten.
Beschrieben wird der Täter folgendermaßen: 30 bis 35
Jahre alt, etwa 1,65 Meter groß und von kräftiger Gestalt, bekleidet mit
T-Shirt, Jeans, grüner Steppjacke und grün-rotem Schal. Den Helm müsste er vor
und nach der Tat mit sich geführt haben.
Die Beamten des Raubkommissariats der Polizeidirektion
Leipzig unter der Leitung des Kriminal-Hauptkommissars Baum ermitteln auf
Hochtouren in allen Richtungen. Noch fehlt
ihnen eine heiße Spur. Dringend suchen sie nach einem vermeintlichen Zeugen.
Kurz vor dem Überfall hatte ein namentlich leider nicht bekannter Stammkunde
wie an jedem Tag frische Brötchen im Shop der Tankstelle eingekauft. Da müsste
sich der Räuber bereits versteckt auf deren Gelände aufgehalten und gewartet
haben, bis der Kunde den Verkaufsraum verlassen hat und die Verkäuferin allein
war. Dieser Brötchenkäufer, dem vielleicht Ungewöhnliches aufgefallen ist,
möchte sich umgehend bei der Polizei melden, wie auch jeder andere Einwohner
der Ortschaft, der gegebenenfalls etwas vom Tathergang beobachtet hat und
Hinweise zum Täter geben kann. Wichtig ist für die Kriminalisten zu erfahren,
ob der Täter noch anderswo aufgetreten ist.
Immerhin konnte der Räuber viel Geld erbeuten.
Tankstellenpächter Mathias Nicolai sagt: „Es kamen vor dem Tatzeitpunkt mehr
Kunden als sonst, weil die Kraftstoffpreise deutlich runter gegangen waren.“
Die Polizei rät dringend allen Geschäftsleuten, in der Ladenkasse nur den notwendigsten
Geldbetrag aufzubewahren und größere Beträge in einen sicheren Tresor zu
verschließen. Tankstellenpächter Nicolai versucht die verlorenen Einnahmen,
wenn auch schweren Herzens, irgendwie zu verschmerzen. Aber er sorgt sich in
erster Linie um seine Mitarbeiterin, die verständlicherweise einen gehörigen
Schock erlitten hat, den sie hoffentlich ohne Schaden übersteht.
Noch ein weiterer Schwerpunkt neuerer krimineller
Delikte im Tankstellenbereich sei genannt, bei dem von Polizei und
Tankstellenpächter die Aufmerksamkeit und Hilfe der Bürger gefragt sind: Die
Benzindiebstähle mehren sich, das Tanken ohne zu bezahlen. Das steht in einem
unmittelbaren Zusammenhang mit den unverhältnismäßig hohen Treibstoffpreisen.
Wer Hinweise zur Tat und zum Täter geben kann, wende
sich bitte an die
Kriminalpolizei Leipzig, Dimitroffstraße 1, in 04107
Leipzig
Telefon: 0341-9664 6666 (Loe)