Hohe Auszeichnung für eine beispielgebende Leipziger Gartenanlage

Der Verein der Kleingärtner „Am Radefelder Weg“ in Lützschena Sieger im Wettbewerb

Der Auen-Kurier sprach mit der Vorsitzenden des Vereins, Elke Schreiter

 

 

Elke Schreiter steht seit 2002 an der Spitze des Vereins. Sie selbst und ihr Mann Falko, der im Vereinsvorstand als Schriftführer fungiert, sind seit 2001 leidenschaftliche Kleingärtner. Sie wohnen in Leipzig-Grünau. Familiäre Wurzeln führen sie in der Freizeit nach Lützschena. In ihrer Gartenanlage suchen sie Ruhe und Entspannung, gern entfliehen sie der Hektik und dem Lärm des Großstadtlebens.

 

Die Vorsitzende gab uns Auskunft über die Anlage und den Weg, der zum Sieg im Wettbewerb führte:

 

Auen-Kurier: Frau Schreiter, zunächst unseren herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschneiden im Wettbewerb der Kleingärtner der Stadt Leipzig.

Wann wurde denn der Verein der Kleingärtner „Am Radefelder Weg“ gegründet, was zeichnet Ihre Kleingartenanlage aus?

 

Elke Schreiter: Die Anlage besteht seit dem Oktober 1919. Sie wurde auf dem Gelände der damaligen Sternburg-Brauerei eingerichtet. Die Kleingartenanlage umfasst 63.000 Quadratmeter mit 107 Gärten. Das Durchschnittsalter unserer Kleingärtner beträgt 52 Jahre. Sie umfassen Vertreter aller Schichten der Bevölkerung. Das Spektrum reicht vom sozial schwachen Hartz IV-Empfänger bis zu Angehörigen der Intelligenz, beispielsweise einer Rechtsanwältin.

Die Anlage ist nach den Paragraphen  des „Bundeskleingartengesetzes“ aufgebaut. Der Vorstand achtet darauf, dass die Bewirtschaftung der Gärten nach dessen Bestimmungen erfolgt. Es sind sämtlich Nutzgärten. Beispielsweise haben wir dafür gesorgt, dass Bäume, die nicht in eine Kleingartenanlage gehören, entfernt wurden.

 

Auen-Kurier: Was hat es mit dem Wettbewerb auf sich, aus dem Ihr Verein als Sieger hervorgegangen ist?

 

Elke Schreiter: In jedem Jahr schreibt die Stadt Leipzig einen thematischen Wettbewerb aus für Kleingärten, die sich auf Gelände der Stadt  befinden. In diesem Jahr war der Schwerpunkt des Wettbewerbs die Kinder- und Jugendarbeit im Verein. Auf diesem Gebiet haben wir viel getan. Besonders die Kinder stehen mit im Mittelpunkt des Vereinslebens. Ihnen haben wir einen modern ausgestatteten 1000 Quadratmeter umfassenden Spielplatz eingerichtet. Ihnen steht ein eigener Garten zum Experimentieren in der Größe von 530 Quadratmetern zur Verfügung, den sie mit viel Fleiß und Sorgfalt bewirtschaften. Dazu kommt ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm speziell für unsere Jüngsten, unter anderem mit Kinderfest, Bastelnachmittagen, mit dem traditionellen Eiersuchen zu Osten und einer zünftigen Weihnachtsfeier. Neben den Kindern der Vereinsmitglieder können auch  Kinder aus der Ortschaft unsere Aktivitäten nutzen. Das alles führte dazu, dass wir aus dem diesjährigen Wettbewerb als Sieger hervorgingen. Darauf sind wir stolz.

 

Auen-Kurier: Auf welche Besonderheiten im Vereinsleben können Sie denn über die Kinder- und Jugendarbeit hinaus noch verweisen?

 

Elke Schreiter: Wir  entwickeln die Anlage so, dass sie auch eine wirksame Nutzbarkeit für die Öffentlichkeit erreicht. Das Wegenetz ist in Ordnung. An verschiedenen Stellen wurden Blumenrabatten eingerichtet und Bänke aufgestellt. Unsere Anlage zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie sich für die Schwächeren in der Gesellschaft einsetzt. So haben wir 2.500 Quadratmeter Gartenfläche kostenlos für Tafelgärtner zur Verfügung gestellt. Wir achten auch auf die Sicherheit in der Anlage, besonders in den Wintermonaten. Dazu stellen sich Vereinsmitglieder freiwillig zur Verfügung, die zu unterschiedlichen Zeiten Kontrollen in der Anlage vornehmen. Insgesamt entwickeln wir ein reges Vereinsleben, das die Gemeinschaft fördert. Die Bewirtschaftung eines Kleingartens ist besonders für den Stadtmenschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die kulturelle Bedürfnisse befriedigen hilft und der Gesundheit dient.

 

Auen-Kurier: Frau Schreiter, wir danken Ihnen für das Gespräch. Den Vereinsmitgliedern  und auch Ihnen und Ihrem Mann persönlich, wünschen wir eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Vereins und weiterhin viel Freude an der Gartenarbeit.

 

Interview: Gottfried Kormann