Braunfäule bei Tomaten 

 

Vor allem in nassen Sommern siechen schon ab August viele Tomaten an Braunfäule dahin. Auch wenn sich die Krankheit nicht ganz verhindern lässt, kann man doch einiges dagegen tun. Die sicherste Methode ist, die Tomaten zu überdachen. Die Sporen des Braunfäulepilzes brauchen flüssiges Wasser um zu keimen, bleiben die Blätter trocken, können sie nicht wachsen. Ein sturmsicheres Dach ist aber aufwändig und dann muss viel gegossen werden. Behelfen kann man sich mit Sorten, die gegen die Krankheit sehr widerstandsfähig sind. Da diese Sorten oft weniger Ertrag bringen und nicht selten kleinere Früchte haben, sind sie in vielen Geschäften Mangelware. Ich produziere daher meine Samen selbst, indem ich die letzten Tomaten im Herbst dazu nutze. Auf diese Weise habe ich einige kleinfrüchtige Sorten, die erst sehr spät krank werden und bei jedem Wetter bis zum ersten Frost Früchte bringen. Für den geringeren Ertrag entschädigt mich der hervorragende Geschmack.

Wichtig ist auch, die Tomaten nicht mit Stickstoff zu überdüngen. Überdüngte Pflanzen sind besonders anfällig. Da viele Gartenböden eher zuviel als zu wenig Stickstoff enthalten, ist hier weniger mehr. 

Hilfreich ist es auch, den Boden mit einer Mulchschicht abzudecken, zum Beispiel mit Rasenschnitt (nicht zu viel, zu dicke Schichten faulen leicht). Der Mulch ist Nahrung für die Bodenlebewesen, die den Boden locker und luftig halten sowie nebenbei die Verdunstung des Bodenwassers stark einschränken, so dass man weniger Gießen muss. So gefütterte harmlose Bodenpilze stärken außerdem die Pflanzen direkt, so dass sie widerstandsfähiger werden.

Im Handel gibt es auch chemische Mittel gegen die Braunfäule. Sie enthalten Kupferverbindungen, die giftig sind. Die Mittel müssen peinlich genau nach Vorschrift angewandt und vor allem rechtzeitig vor der Ernte abgesetzt werden. Unsachgemäße Anwendung fördert die Entwicklung von Erregern die gegen die Fungizide resistent sind. Außerdem schädigen die chemischen Bekämpfungsmittel in jedem Fall die Lebewesen des Bodens. Darunter leiden die Bodenfruchtbarkeit und die Gesundheit der Pflanzen im nächsten Jahr. Es ist also besser auf Chemie zu verzichten