Lärm erhöht auch im Schlaf den Blutdruck
Auch bei Schlafenden lässt Lärm den Blutdruck steigen, wobei das Ausmaß
von der Lautstärke des Geräusches abhängt. Ein um fünf Dezibel lauteres
Geräusch erzeugt einen um 0,66 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg)
höheren Blutdruck, etwa ein halbes Prozent des normalen Blutdrucks bei
Erwachsenen
Die Wissenschaftler um Klea Katsouyanni von der Universität Athen
überwachten bei 140 Freiwilligen, die in der Nähe von sechs
europäischen Großflughäfen wohnten, den Blutdruck während des Schlafes [1].
Parallel maßen sie die Lautstärke im Schlafzimmer. Der Blutdruck der Probanden
stieg bei jedem Geräusch, das lauter als 35 Dezibel war, merklich an,
auch wenn die Person nicht aufwachte. Entscheidend für den Effekt ist
allein die Lautstärke, nicht die Quelle des Geräusches.
Das Geräusch eines Flugzeugs erhöht den Blutdruck von Testpersonen um
durchschnittlich 7,4 mmHg. Ein schnarchender Partner lässt den Blutdruck
jedoch ebenfalls steigen. Die Untersuchungen sind Teil der groß
angelegten Studie /*Hy*pertension and *E*xposure to *N*oise Near
*A*irports/ (HYENA). Sie zeigte bereits, dass ein Anstieg des Fluglärms
um zehn Dezibel das Risiko für Bluthochdruck bei den Anwohnern um
14 Prozent erhöht [2]. (lfi)

 

 Quellen:

[1] European Heart Journal, im Druck

[2] Environmental Health Perspectives  116/3

(2008), S. 329, Volltext (pdf)

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