Inhalt und Ergebnis der 33. öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates
Lützschena-Stahmeln vom 9. Juli 2007
Herr Pawlitzky,
der in Vertretung von Frau Ziegler (Urlaub) die Versammlung leitete begrüßte
die Mitglieder des Ortschaftsrates sowie die anwesenden Gäste zur
Ortschaftsratssitzung.
Er stellte fest, dass der
Ortschaftsrat beschlussfähig ist. Die Tagesordnung wurde in der vorliegenden
Form bestätigt.
Protokollkontrolle
Herr Pawlitzky
berichtet über die noch offenen Punkte aus den vorangegangenen Protokollen:
· Zur
Bearbeitung der schriftlichen Einwände betreffs des Fußweges Am Brunnen
(Poller) wurde nochmals die Antwort des Tiefbauamtes angefordert. Sie liegt der
Ortsvorsteherin noch nicht vor.
· Zum
Problem der Überpflügung der Feldwege sind die Unterlagen weiter im
Ortschaftsrat im Umlauf. Nach Sichtung und Auswertung wird darüber beraten
werden.
· Zum Anliegen des Herrn Knauthe, Zum Hacksch 18,
wurde Frau Jahnke durch Frau Ziegler gebeten, Bezug nehmend auf das Schreiben
der Eheleute Knauthe vom 20.06.2007, um eine Beantwortung durch das
Stadtplanungsamt und ergänzend durch die Straßenverkehrsbehörde zu bitten. Der
Grund ist, dass den Eheleuten Knauthe die bisherigen Stellungnahmen der
Verwaltung nicht ausreichend sind.
· Zur Anfrage des Herrn Noth, bezüglich der
Begrünung der Flächen oberhalb des Wohngebietes Stahmelner Höhe, liegt auf das
Schreiben von Frau Ziegler vom 10.04.2007 an das Amtes für Umweltschutz noch
keine Antwort vor.
· Bezüglich
der Bank auf der Grünfläche östlich des Dorettenringes und ihrer erneuten
Aufstellung im näheren Umfeld, liegt von der Außenstelle der Stadt in
Böhlitz-Ehrenberg noch keine Antwort auf die Forderung nach einer zeitnahen
Lösung vor.
· Zum
Problem Straßenbahnübergang Freirodaer Weg liegt eine Antwort der
Straßen-verkehrsbehörde vom 19.06.2007 vor. Danach fand am 13.06.2007 ein
Ortstermin statt, an dem Vertreter der Polizei, des Tiefbauamtes und der
Leipziger Verkehrsbetriebe teilnahmen und in deren Ergebnis eine verkehrsbehördliche
Anordnung (Aufstellen von Baken und Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierung) dem
Tiefbauamt zur Ausführung übergeben wurde.
· Zur
Problematik Hellweg Baumarkt fand am 02.07.2007 ein Ortstermin statt, an dem
betroffene Bürger, der Leiter des Amtes für Bauordnung und Denkmalschutz, Herr
Schirmer, Herr Strempel vom Architekturbüro Wenner sowie Herr Pawlitzky
teilnahmen. Dabei wurde festgestellt, dass die von Hellweg ergriffenen
Maßnahmen zur Versickerung von Regenwasser in dem Graben offensichtlich wirksam
sind. Regenwasser von dem Baukörper wird in Rigolen unter dem neuen Parkplatz
geleitet und dort versickert. Mit dem Umsetzen der Hochregale gemäß dem am
11.06.2007 in der Sitzung des Ortschaftsrates von Herrn Strempel vorgestellten
Plan, wurde kürzlich begonnen.
· Zum
Zustand des denkmalgeschützten ehemaligen Sächsischen Zolleinnehmerhauses (Kino
Hänichen) und des gegenüberliegenden Grundstücks in der Halleschen Straße,
wurde von Frau Ziegler am 14.06.2007 ein Schreiben an das Ordnungsamt und das
Amt für Bauordnung und Denkmalpflege gerichtet. Dazu liegen noch keine
Antworten vor.
Bürgerfragestunde
· Herr
Dermick wies auf das kaputte Begrenzungsgeländer an der Haltestelle Lützschena
hin. Herr Pawlitzky wird diese Reparaturanforderung an das zuständige Amt
weiterleiten.
· Herr
Werther fragte nach, ob der Weg entlang der Brauerei als Fußweg ausgewiesen
ist. Herr Pawlitzky entgegnete, dass der asphaltierte Bereich als solcher zu
bezeichnen ist. Der nördliche Teil wird nach wie vor kritisiert. Es wird
vorgeschlagen, den Besitzer des Grundstücks sowie einen Vertreter des
Ordnungsamtes in einer der nächsten Sitzungen nach der Sommerpause einzuladen.
Parallel dazu soll ein Schreiben an das Ordnungsamt erarbeitet werden, um zu
klären, inwieweit der nicht befestigte Teil als Fußweg gewidmet ist.
· Herr
Kersten sprach das sehr schlechte Aussehen der Brauerei an und fragte, was das
Ordnungsamt bisher zu einer Veränderung unternommen habe. Es finden kaum
Kontrollen bzw. Wachdienste statt. Dies stellt eine Gefahr für die
Allgemeinheit dar, da dort auch Kinder spielen.
Herr von
Truchseß ist der Auffassung, solange im Grundbuch die Brau- und Brunnen AG ls
Eigentümerin stehe, diese auch die Gefahrenquelle beseitigen oder die Stadt
Leipzig eine Ersatzvornahme veranlassen und die Kosten bei der Brau- und
Brunnen AG abfordern müsse.
· Eine
Bürgerin merkte an, dass die Schleusen gereinigt werden müssten, da das
Regenwasser nicht mehr abliefe. Herr Pawlitzky empfahl den Bürgern, sich an das
Servicetelefon des Ordnungsamtes, Tel.: 0345-123 8888, zu wenden. Außerdem
müssten die Kommunalen Wasserwerke Leipzig regelmäßig die Schleusen überprüfen.
Umsetzung von Gemarkungsabtretungen
der Stadt Leipzig an die Stadt Schkeuditz,
sowie der Gemeinden Rackwitz und
Krostitz an die Stadt Leipzig in der kommunalen
Gebietsgliederung der Stadt Leipzig
Herr Pawlitzky
informiert, dass durch diese Gemarkungsabtretungen ca. 1,3 km² des Gebietes der
Ortschaft, alles Flächen der Gemarkung Hänichen, an die Stadt Schkeuditz
übertragen werden. Die betroffenen Flächen werden langfristig mit der Start-
und Landebahn Süd und dem Tanklager belegt. Eine Befragung von Bürgern gemäß
Sächsischer Gemeindeordnung ist nicht nötig, da das Gebiet nicht bewohnt ist.
Die Eigentümer der in dem Gebiet liegenden Grundstücke sollen über den
Gemarkungswechsel informiert werden. Der Ortschaftsrat macht aber darauf
aufmerksam, dass im Falle der Zustimmung zu der Vorlage in der Ratsversammlung
auch der § 1 (2) der Hauptsatzung der Stadt Leipzig zu ändern ist, denn darin
wird das Stadtgebiet mit dem Stand vom 01.01.2000 festgestellt.
Nach kurzer Diskussion wird der
Vorlage mit folgender Änderung zugestimmt:
Der
Ortschaftsrat schlägt im Gegenzug der Gemarkungsabtretung einen Flächentausch
mit der Stadt Schkeuditz vor. Es sollte eine Fläche im Auwald von der Stadt
Schkeuditz an die Stadt Leipzig übertragen werden.
Der
entsprechende Beschluss des Ortschaftsrates erfolgte einstimmig.
Beratung zur Problematik Fluglärm
nach Einführung neuer Flugrouten für An-
und Abflug am Flughafen Schkeuditz.
Dazu war der zuständige Mitarbeiter des Flughafens vertreten.
Herr Semrau, der
Lärm- und Umweltbeauftragte des Flughafens wurde begrüßt. Herr Pawlitzky hatte zwecks genauerer
Information Auszüge aus dem Luftfahrthandbuch Deutschland ausgehangen, welche
die Verfahren der An- und Abflüge bei Ostwind zum Gegenstand haben. Weiter
wurden ausgehangen: die Adressen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung, des Luftfahrt Bundesamtes, der Deutschen Flug-sicherung GmbH
und des Bürgermeisters und Beigeordneten für Wirtschaft und Arbeit der Stadt
Leipzig, Herrn Albrecht.
Vorab zur
Ortschaftsratssitzung hatte Frau Ziegler ein Schreiben am 18.06.2007 an den
Geschäftsführer des Flughafens Leipzig-Halle, Herrn Malitzke, geschickt, in dem
sie das Anliegen der Bürger der Ortschaft mitteilt und darum bittet, bei der
Deutschen Flugsicherung und dem Luftfahrt-Bundesamt darauf hinzuwirken, dass
die Zahl der Überflüge über die Ortschaft reduziert wird. In der Antwort vom
21.06.2007 wird mitgeteilt, dass die Sache an die Fluglärm-kommission
weitergegeben wurde und diese dazu eine Sondersitzung durchführen wird, über
deren Ergebnis der Ortschaftsrat Informationen erhält.
Herr Semrau
informierte zunächst über die bisherigen Abläufe. Bereits in dem
Planfeststellungsbeschluss gab es die Südkurve, die bei Ostwind von Flugzeugen
mit bis zu 30 Tonnen Startgewicht genutzt werden darf. In der
Fluglärmkommission hat die Stadt Leipzig eine Stimme, die von Frau von Fritsch
vertreten wird. Der Flughafen hat die Flug-spuraufzeichnungen (vom Radar
erfasste Flugwege und –höhen) im Zeitraum ab 07.06.2007 von der Deutschen
Flugsicherung abgefordert und wird sie der Sondersitzung vorlegen. Neben Alternativen
für die südliche Abflugroute hofft Herr Semrau zumindest auf eine Beschränkung
auf nur 30 Tonner bei der Fluglärmkommission durchsetzen zu können. Er machte
darauf aufmerksam, dass der Flughafen der falsche Ansprechpartner für
Beschwerden sei und sich die Bürger bitte an die Deutsche Flugsicherung wenden
sollten. Die mehr als 2000 eingegangenen Beschwerden wurden gebündelt an die
Fluglärmkommission weitergegeben. Er informierte, dass Herr Bürgermeister
Albrecht auf Grund der vielen Beschwerden, die auch an den Oberbürgermeister,
Herrn Jung, gerichtet wurden, eine Arbeitsgruppe gebildet hat, diese sich
konkret an den Bundesverkehrsminister, Herrn Tiefensee, wenden will.
Zu diesem
Tagesordnungspunkt war eine Vielzahl von Bürgern anwesend, die ihren großen
Zorn und Ärger zum Ausdruck brachten. Von Herrn Berger als Vertreter des
Siedlervereins Stahmeln wurde eine Mappe übergeben, die eine Liste mit 425
Unterschriften von Bürgern enthält, die sich gegen die Überflüge des
Nordwestens der Stadt wenden. Einige Anwesende forderten, dass sich der
Ortschaftsrat stärker für die Interessen der Einwohner einsetzen müsse. Von
einigen Bürgern kam der Vorwurf an die Fluglärmkommission, sie habe die Bürger
bewusst getäuscht und betrogen.. Herr von Truchseß merkte an, dass es besser
wäre, die Tagesrouten auf die Nachtschutzzone zu verlegen, da sei nur ein
geringer Teil der Bevölkerung betroffen.
Nach regsamer
Diskussion brachte Herr Thurm den Vorbehaltsbeschluss einer Organ-schaftsklage
im Ortschaftsrat ein. Dies fand die große Zustimmung auch unter den anwesenden
Bürgern.
Dem
Vorbehaltsbeschluss stimmte der Ortschaftsrat einstimmig zu.
Im weiteren
Verlauf stellteHerr von Truchseß den Antrag, noch vor der Sitzung der
Fluglärm-kommission, die für den 26. Juli 2007 anberaumt war, eine
außerordentliche Sitzung des Ortschaftsrates Lützschena-Stahmeln durchzuführen.
In dieser sollen die Vertreter der Fluglärmkommission sowie alle Personen, die
sich für den Ortschaftsrat einsetzen könnten, eingeladen werden.
Dem Antrag von
Herrn von Truchseß wurde mit einer Stimmenthaltung vom Ortschaftsrat
zugestimmt. Herr Pawlitzky erklärte zu seinem Abstimmungsverhalten
(Enthaltung), dass er es für besser hielte, sich an die Arbeitsgruppe von Herrn
Bürgermeister Albrecht zu wenden.
Vorbereitung Haushaltsplan-
Diskussion 2008 - Sammlung von
Vorschlägen der Mitglieder des Ortschaftsrates von Lützschena-Stahmeln
Dazu lag den Ortschaftsräten eine
Aufstellung von Maßnahmen vor, die in den ortsteilbezogenen Haushaltansatz 2008
für Lützschena-Stahmeln aufzunehmen sind. Die Zusammenfassung wurde vom
Ortschaftsrat einstimmig gebilligt..
Sonstiges
Informationen des Stellvertreters der
Ortsvorsteherin:
· Der
Elternrat der Grundschule Stahmeln hat in einem Schreiben vom 11.06.2007 an das
Schulverwaltungsamt den Zustand des Schulhofs kritisiert und zur Beseitigung
des Missstandes aufgefordert. Eine Antwort dazu liegt noch nicht vor. Die
Maßnahme wurde in die zur Haushaltsplandebatte genannte Aufstellung einbezogen.
· Mit
Schreiben vom 07.06.2007 informiert der Pfarrer, Herr Voigt, über die Kündigung
des am 11.10.1994 mit der Kirchgemeinde und der damaligen Gemeinde Lützschena
geschlossenen Vertrages zur Unterstützung der Friedhöfe durch das Hauptamt der
Stadt Leipzig. In dieser Sache bittet er um Unterstützung durch den
Ortschaftsrat. Dieser hat einstimmig beschlossen, das Schreiben an das Hauptamt zu senden.
· Von
der Partnergemeinde Hurlach wurde dem Ortschaftsrat ein Exemplar des
„Blickpunkt Hurlach“ geschickt, in dem über den Besuch der Ortschaftsräte in
der Partnergemeinde informiert wird. Gleichzeitig bedankt man sich im
Anschreiben über die regelmäßige Zusendung des “Auen Kurier“.
· In
einer Broschüre, herausgegeben vom Referat Europäische und Internationale
Zu-sammenarbeit der Stadt Leipzig, werden die Partnerschaften der Stadt und
einiger ihrer Stadtteile vorgestellt. Weil die Partnerschaft zwischen
Lützschena-Stahmeln und Hurlach darin fehlt, hat Herr Pawlitzky mit einer
E-Mail am 21.06.2007 darauf hingewiesen und um finanzielle Unterstützung in
Höhe von 2.500 _ gebeten, wenn 2008 Gemeinderäte aus Hurlach die Ortschaft
besuchen werden. Dabei soll das 15-jährige Bestehen dieser Partnerschaft würdig
begangen werden. In der Antwort vom 29.06.2007 wird angekündigt, dass sich die
zuständige Mitarbeiterin des Referats, Frau Dr. Goldfuß, in Kürze an Herrn
Pawlitzky deshalb wenden wird.
· Im
Freigelände der Kindertagesstätte „Lützschenaer Sternchen konnten dank des
fleißigen Einsatzes und Spenden, vor allem der Eltern, einige neue Spielgeräte
aufgestellt werden. Inzwischen erfolgte die Abnahme durch den TÜV, so dass die
Geräte den Kindern zur Nutzung übergeben werden konnten. Der Ortschaftsrat
dankt allen Beteiligten für dieses hervorragende Beispiel bürgerschaftlichen
Gemeinsinns.