Die Stadt sucht nach Lösungen gegen den Fluglärm
Ein Zwischenbericht
Der Leipziger Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht hat
im Auftrage des Oberbürgermeisters seit mehreren Wochen in Sachen Fluglärm die
Initiative ergriffen und befindet sich als Moderator zwischen der Deutschen
Flugsicherung, dem Bundesministerium für Raumordnung, Verkehr und Bau,
verschiedenen Bürgerinitiativen, Ortschaftsräten und dem Flughafen
Leipzig/Halle in Aktion. Bereits am Rande der Inbetriebnahme der zweiten
Landebahn auf dem Flughafen am 5. Juli, gab es ein intensives Gespräch zwischen
dem Bundesverkehrsminister, dem Bürgermeister Albrecht und dem Leiter des Amtes
für Wirtschaftsförderung. Gegenstand des Gespräches waren die Belastungen für
die Anwohner von Lützschena-Stahmeln, Lindenthal, Wahren und Böhlitz-Ehrenberg
, die durch die seit dem 7. Juni für den Flughafen Leipzig/Halle geltenden
neuen An- und Abflugrouten, die so genannte „Südabkurvung“, entstanden sind.
Fachlich wurden die Routen durch die Deutsche Flugsicherung GmbH (Internet: www.dfs.de / eMail: info@dfs.de ) erarbeitet und durch das Luftfahrt-Bundesamt
rechtlich geprüft.
Unterstützt wird Bürgermeister Albrecht
durch eine ständige Arbeitsgruppe zum Thema „Südabkurvung“, geleitet durch den
Leiter des Amtes für Wirtschaftsführung, Dr. Michael Schimansky. Die
Arbeitgruppe besteht aus Fachleuten aus dem Umweltdezernat, dem Baudezernat,
dem Flughafen und wird bis zur Lösung des Problems regelmäßig tagen. Der Bürgermeister dazu: „Ziel ist es, unter
Abwägung aller Interessen wie zum Beispiel Lärm- und Umweltbelastung,
Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplatzsicherung, die strittige Flugroute zu überprüfen
und zu einer einvernehmlichen Lösung für alle Betroffenen zu gelangen.“ Unter
diesem Aspekt entwickelten die Mitarbeiter des Dezernates Wirtschaft und Arbeit
sowie Bürgermeister Albrecht persönlich, zahlreiche Hintergrundaktivitäten. Sie
führten intensive Gespräche mit betroffenen Bürgern sowie Bürgerinitiativen.
Fortgeführt wurde auch die Kommunikation mit der Deutschen Flugsicherung und
den zuständigen Verwaltungsorganen der Bundesregierung. Wirksam ist auch der
persönliche Einsatz des Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee.
Teilerfolg
Als Zwischenergebnis konnte nunmehr
gemeinsam mit dem Bund die vorläufige Aussetzung der „Südabkurvung“ sowie eine
Evaluierung (in Form einer Variantenanalyse) erreicht werden. Bürgermeister
Albrecht erklärt dazu: „In Abwägung und Moderation der unterschiedlichen
Interessen, insbesondere der wirtschaftlichen Belange des Flughafens und der
übermäßigen Belastung unserer Mitbürger, freue ich mich, dass dieser Teilerfolg
gelungen ist. Wir befinden uns am Anfang dieses Prozesses – ein deutliches
positives Signal wurde nunmehr gesetzt. Damit ist auch ein erster Schritt
gelungen, die grundsätzliche positive Einstellung der Leipziger zu „ihrem“
Flughafen wieder mit den Erwartungen an eine positive wirtschaftliche
Entwicklung in der Region –insbesondere im Bereich Logistik- in Einklang zu
bringen.
Nachricht aus dem Regierungspräsidium
Leipzig
Es betont lakonisch, dass es nicht für die
Festlegung von Flugroten zuständig sei. Beschwerden und
Unterschriftensammlungen seien daher an die Deutsche Flugsicherung GmbH zu
richten. Allerdings sei vor der Zulassung der neuen Südbahn durch das
Regierungspräsidium die jetzt kritisierte Südabkurvung in Richtung
Böhlitz-Ehrenberg lärmphysikalisch beurteilt worden. Sie dürfe unter anderem
nur bei Abflügen von der Südbahn und von Flugzeugen mit maximal 30 Tonnen
Gewicht genutzt werden. Diese Festlegungen hätten 2003 bereits öffentlich
ausgelegen.
Für Kontakte:
Bürgermeister und Beigeordneter für
Wirtschaft und Arbeit Uwe Albrecht
Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring4-6, 04109
Leipzig
Tel.: 0341 123-5600, eMail: wirtschaftsdezernat@lewipzig.de
Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung
Dr. Michael Schimansky
Anschrift wie oben
Tel.: o341 123 5810, eMail: michael.schiman@leipzig.de
(Zu diesem brisanten Thema siehe auch
Inhalt und Ergebnis der 33. öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates vom 9. Juli
mit wichtigen zusätzlichen Informationen und einem entsprechenden Beschluss.
Sie sind in dieser Ausgabe des Auen-Kuriers zu finden.)
Unter Fluglärm
Zu diesem Thema möchte der Siedlerverein Stahmeln e.V.,
alle unmittelbar betroffenen Bürger aber auch alle Bürger Leipzigs, die sich für ein Überflugverbot über unser Naherholungszentrum Auwald mit seinen Landschafts- Natur und Vogelschutzgebieten einsetzen wollen, auffordern, sich an der am 08.09.2007 um 17.00Uhr in Böhlitz-Ehrenberg, Gemeindezentrum, Markt 10, stattfindenden Bürgerversammlung zu beteiligen.
Udo Berger
Siedlerverein Stahmeln e.V.